Mit den Polen von Decapitated ist es wie mit vielen Querdenkern der Szene, entweder man liebt sie oder man hasst sie. Somit sei vorab festgehalten das diejenigen die bis heute nichts mit der Musik anfangen konnten auch künftig andere Baustellen aufsuchen müssen.
Trotz dessen der Sound um einiges eingängiger ausfällt als noch auf dem Vorgänger, Refrains oder schnell einprägsame Parts findet man auf Blood mantra jedoch nach wie vor nicht. Die Songs leben vielmehr von Ihrer Strukturierung, dessen Tiefe sich eigentlich erst nach einigen Durchläufen erschließt.

So richtig Schubladen tauglich ist die Musik nicht, finden sich neben den basischen Death Metal Elementen doch auch diverse Einflüsse die sehr an modernen Ami-Metal erinnern (Lamb of God und Devildriver bieten gewisse Parallelen). Ein ganz typisches Polen-Trademark ist für mich stets ein ganz bestimmter Gitarrensound, den auch Decapitated in ihrem Repertoire haben. Da die meisten Songs jenseits der 5 Minuten Grenze pendeln und mit einigen ruhigeren Zwischenpassagen aufgefüllt sind ist sollte man etwas Zeit haben um das Album zu hören. Heraus stechend sind für mich „Veins“ und „Nest“, die durch die Bank weg stark sind.
Gut das es solche Bands gibt, die versuchen einen eigenen Sound zu kreieren und neue Wege bereiten. Nur an der Live Präsenz muss die Truppe noch arbeiten. 8 Gabeln für Blood mantra.