Wer ein wenig die Musiksender im TV verfolgt, dem wird schon des Öfteren das aktuelle L’âme Immortelle Single „5 Jahre“ über den Bildschirm geflimmert sein. Wer sich ein dazu noch ein wenig in der Discographie der beiden Österreicher auskennt der weiß das der Sound von „5 Jahre“ eigentlich gar nichts mit dem ursprünglichen Synthesizer Gothic zu tun hat den sie zu Beginn ihrer Karriere auf Silberlinge gebannt haben. Stromgitarren (die im übrigen von Paradise Lost eingespielt wurden) werden eingesetzt und entstanden ist ein Sound mit dem sie hervorragend auf der Kommerz Welle, die Oomph! los getreten haben, mit fahren können.

Mit Gezeiten liefert das Duo sein bestes Werk ab. Das Album teilt sich in 3 Teile auf. Teil 1 wäre der „neue“ Sound, vertreten mit den Songs „5 Jahre“, „Fear“, „Calling“, „Stumme Schreie“, „Masquerade“ und der schönen Ballade „Fallen angel“. Doch auch der „alte“ Sound findet Platz in den Songs „Es zieht dich davon“, „Ohne dich“ und dem Titeltrack „Gezeiten“. Als dritten Teil gibt es noch die Tanzflächen Feger, die mit kräftigen Beats aus den Boxen dröhnen, wie der Song „Rain“ oder „Kingdome“ bestens beweist. Der verzerrte männliche Gesang wird nur bei "Masquerade" in einer etwas entschärften Form eingesetzt.

Der Label Wechsel scheint sich gelohnt zu haben. Ein klasse Album ist entstanden. Von purem Kommerz kann man nicht sprechen, Fans werden ordentlich bedient. Der Sound klingt richtig groß. Gezeiten ist in meinen Augen das beste L’âme Immortelle Album und verdient nicht weniger als 9 Pommesgabeln.

Übrigens lohnt sich das schön aufgemacht Digi-Pack mit den beiden Bonus Tracks "Believe in me" und "Without you".