Zap. So schnell geht es und eine, im Untergrund gestartet Band, erntet Erfolg. Bei Kettcar aber auch kein Wunder. Schon der Vorgänger Du und wie viel von deinen Freunden drehte sich häufig durch meinen Player.
Musik zum genießen, Musik zum konsumieren, so sollte man Von Spatzen und Tauben, Dächern und Händen sehen. Mit Hamburger Schnauze und Texten, die fast an die von großen Liedermachern erinnern, gelingt es Kettcar den Zuhörer in den Bann zu ziehen. Als Pate ist Blumfeld der erste der mir auf ähnlichem Niveau einfällt, wobei Kettcar auf der musikalischen Seite noch mehr punkten kann. Neben der typischen Bass-Gitarre-Schlagzeug Besetzung, gesellt sich noch ein Keyboard hinzu. Eine Akustische Gitarre sorgt für das unterschwellige Glücksgefühl und perfektioniert den gesamten Sound.

Ein Kinderchor in „Stockhausen, Bill Gates und ich“ oder die Streicher in „Tränengas im High-End-Leben" oder "Nacht“ arbeiten ebenfalls für die Musik. Keiner der wahrnehmbaren Einflüsse wirkt überzogen oder unpassend. Dominierend sind die rockigen und schwungvolleren Songs, doch mit „48 Stunden“, „Nacht“ und „Balu“ gelingt auch der Wechsel zu sanftmütigeren Songs.

Das diese Band Zuhörer um sich versammelt, ist kein Wunder, da gerade zur Zeit deutschsprachige Bands sehr angesagt sind. Doch Kettcar haben den deutlichen Vorteil die deutsche Sprache auch Songdienlich einzusetzen. Andere Bands texten um der Musik das i-Tüpfelchen zu verpassen, hier und da vielleicht etwas Kritik am Leben einzubringen und um etwas gegen den Strom zu schwimmen. In keiner Sekunde, in der man der Musik von Kettcar zuhört schießt einem dieser Gedanke durch den Kopf. Kurz gesagt, wo andere Bands zu sehr ins Detail gehen oder die Details völlig außen vor lassen, da finden Kettcar ihren Platz und meine acht Pommesgabeln.