Das Zweitwerk der "blinden Gardinen" ist, genau wie das Debut "Battalions of fear", noch recht weit von ihrem späteren Stil entfernt. Die Härte dieses Albums ging bei manchen späteren Alben ein wenig in dem Bombast verloren, was nicht unbedingt negativ sein muss; Alben wie "Imaginations from the other side" oder "Nightfall in Middle-Earth" gehören für mich zu den besten Power Metal Alben aller Zeiten. Bei diesem Frühwerk finden sich aber gar noch Thrash Einflüsse in vielen Liedern, außerdem ist das ganze Album ziemlich schnell gehalten. Die typischen Blind Guardian Ohrwurm-Melodien sind jedoch auch hier schon enthalten und bei manchen Liedern gibt es auch schon die Chöre, die später zu einem Markenzeichen der Krefelder wurden. Am deutlichsten sieht man das vielleicht an dem Oberhammer und besten Track des Albums "Valhalla" mit freundlicher Unterstützung von Kai Hansen. Dieses Lied wird auch heute noch auf Konzerten gespielt und von den Fans begeistert mitgesungen.

Das ganze Album hört sich an wie aus einem Guss, auch wenn es wiederum ein paar härtere, mehr vom Thrash beeinflusste Tracks wie "Damned for all time" oder "Hall of the king". Aber bei manchen Tracks fehlt das gewisse Etwas, welches die späteren Alben dieser Band so besonders machte. Lieder wie "Fast to madness" oder das Instrumental "Beyond the ice" werden doch recht schnell langweilig und uninteressant. Die beiden Coverversionen am Ende "Don´t break the circle" und "Barbara Ann" sind dagegen noch mal erfrischend, wenn auch nicht genial. Unterm Strich bleibt also ein recht gutes Album einer sich damals entwickelnden Band, die immer besser geworden ist und heute schließlich unter den absoluten Spitzenreitern der deutschen und internationalen Metal-Szene zu finden ist.