Hach, was war ich auf die neue CD gespannt, hatte ich diese tolle Band doch erst "kürzlich" in Osnabrück (am 27.12.03) erlebt, wo sie allerdings bis auf die Stücke der ebenfalls aktuellen Single ("Falsche Freunde") keine Neuen spielten. Dann ein kurzes Zucken! Das "Zillo-Magazin" fiel mir in die Hände! Unter deren Rubrik "Das 3. Ohr" musste ich zu meinem Entsetzen Dinge lesen wie: "Die Musik: Nicht besonders, Der Gesang: Schrecklich" oder "Prollmetal-Riffs, Gefiedel und Vocals mit quäkiger Tendenz." Da ich mir lieber mein eigenes Urteil bilde, zog ich zum Plattendealer und stellte in Bezug auf die eben erwähnten Kommentare fest: Alles Lüge, entstanden aus purer Ignoranz! Anders kann ich es mir nicht erklären. Klar, sind die Geschmäcker unterschiedlich, doch fände ich da eine andere Wortwahl angebrachter, im Sinne von "hab mit solcher Mucke nix am Hut"! Schon die Eröffnungsnummer "Hör die Trommeln" weiß durchaus zu überzeugen und wird nicht ohne Grund als eines der Highlights der CD gehandelt. Allein der mehrstimmige Gesang überrascht im durchaus positiven Sinne und verlangt nach mehr (und dem Verlangen wird auch Genüge getan). Auch werde ich das Gefühl nicht los, als würden die Instrumente viel mehr zusammen harmonieren, als ich es noch auf "Das zweite Gesicht" vernahm, was ich als eine Weiterentwicklung ansehe, die der Band nur gut tun kann. Beim den ersten Klängen von "Erwachen" dachte ich erst an eine Coverversion, einer längst verschollenen Rock-Nummer, was sich jedoch als völlig falsch entpuppte. Das mag dabei heraus kommen, wenn man etwas hört, was man zuvor nicht erwartet...! Und so wurde ich noch öfters überrascht: "Am Scheideweg" ist eine prachtvolle Halbballade, mit coolen Riffs und einem klasse Refrain und zudem mein erster ins Herz geschlossener Song, nach dem ersten Durchlauf. Auch wenn ich mich gelegentlich an Tanzwut erinnert fühle, bleibt es doch ganz klar Saltatio Mortis! Ein Kopieren brauchen sich die Totentänzer keinesfalls vorwerfen zu lassen - die Eigenständigkeit bleibt definitiv erhalten! Was soll ich hier noch lange rumstottern? Es ist und bleibt in dem Genre ein Reverenz-Album mit tollen Melodien und eingängigen Refrains. Und solange ich nicht weiß, ob es ein weiteres (Rock-)Album von Saltatio Mortis geben wird, halte ich mich mit Äußerungen wie "besser geht's nicht" mit Absicht zurück! Darauf einen Tequila! Oder zwei... Fazit: Wer das große Glück hat und noch eines der raren Digi-Packs ergattern kann, soll dies schnellstmöglich tun, dann kommt er/sie auch in den Genuß des auf Konzerten stets abgefeierten Stückes "Eine Insel" als Bonustrack! Hochachtungsvolle 10 zur Gabel geformten Fäuste!