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13. Juni 2025
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Review |
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Lord Belial - Nocturnal Beast |
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Das von Kris Verwimp gestaltete Cover zeigt auch gleich mal in welche Richtung es gehen soll: dämonisch und düster. Das Intro behält diesen Kurs auch bei: Tribaltrommeln und eine beschwörende Stimme läutet Nocturnal Beast ein. Zu meiner Überraschung wird allerdings nicht in der Art eines feuernden Maschinengewehrs losgehämmert, sondern es geht verhältnismäßig ruhig und sehr episch zur Sache. Die keifende Stimme von Thomas Backelin verpasst der Musik dann aber doch den schwarzmetallischen Anstrich. Die Gitarren sind auch nicht so heftig verzerrt und es wird viel mit Akustikgitarre gearbeitet. Einen heimlichen Vergleich mit Dissection kann ich mir hier einfach nicht verwehren. Die melodischen und teilweise schön disharmonischen Gitarrenparts von Nielsen u. Backelin, verpassen dem Song einen runden Gesamteindruck. Auch wird mit schrägen Samples gearbeitet, die einen weiteren interessanten Punkt für mich einbringen. So geht es auch weiter und die melodischen und akustischen Parts überwiegen immer mehr. „Demonic Possession“ beinhaltet ein wunderbares Solo, bei dem man fast anfangen möchte von schneebedeckten Wäldern und Bergen zu träumen. Einzig und allein Drummer Micke Backelin verhindert dies mit seinen Doublebaseeinsprengseln. Leider sind alle anderen Songs danach alle gleich gestrickt und es kommt etwas Langeweile auf. Meinen Anfangssatz müsste ich an dieser Stelle fast revidieren, da ich doch Lord Belial schon livehaftig sehen konnte und sehr begeistert von der Musik war. Es gibt einfach keine Überraschungen mehr und das ist auch das große Defizit an Nocturnal Beast. Songaufbau und Songideen sind bis zum Schluss mehr oder weniger identisch. „Fleshbound“ und „Indoctrination of human sorrow“ würde ich noch hervorheben, denn diese sind entweder besser variiert oder einfach nur schneller. Das ist meiner subjektiven Meinung nach bei 9 Songs + Intro & Outro allerdings viel zu wenig. Schade eigentlich. Ich hätte mir mehr in der Art von „Succubi infernal“ oder den anderen beiden genannten Tracks gewünscht - halt etwas roher und abwechslungsreicher. Mir schießt angesichts der langsamen Songs der Begriff Kuschel-Black-Metal durch den Kopf. Doch das muss ich ganz schnell vergessen, da die Texte ja nicht soo schmuseweich sind. Das Outro schließlich bringt noch ein wenig orientalisches Feeling mit ein. Vielleicht hätten die Schweden hieraus einen fantastischen Song machen können. So hat es nur zum Rausschmeißer gereicht. Mein Fazit: Nocturnal Beast ist keine schlechte Platte, aber etwas mehr Abwechslung und der typische blackmetallische Hauch fehlen mir schon ein wenig. Ob die Songs Live zünden, wage ich zu bezweifeln. Mein Vorschlag: Das spielerische Niveau beibehalten und die Songs besser arrangieren und einen oder auch zwei Gänge hochschalten. 6 Pommesgabeln von mir. Bewertung: by sepsis
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