16. Juni 2025


           
Review

 

 
     
 
Vreid - Pitch black brigade
 

Interpret: Vreid
Albumtitel: Pitch black brigade
Erscheinungsjahr: 2006
Genre: Black-Metal
Tracklist:
1. Då Draumen Rakna
2. Left to hate
3. Pitch black
4. The red smell
5. Hengebjørki
6. Our battle
7. Hang 'em all
8. Eit Kapittel for seg Sjølv

Homepage:
www.vreid.no


Bei "Pitch Black Brigade" schreiten Vreid (übersetzt bedeutet der Bandname soviel wie "Zorn")  weiter auf dem Pfad, den sie bereits mit dem Vorgängeralbum "Kraft" eingeschlagen haben. Nämlich schon bei dem Vorgänger sah man den Schwarzwurzeln deutlich an, daß sie Gefallen daran gefunden haben, Black Metal wie einen guten Cocktail zu mixen mit einer mächtigen Prise Rock´N´Roll. Ich kannte bislang kein Material, das solch einen gelungenen Mix von groovigem, rotzigem Rock mit Black-Metal beinhaltet. Das, was Vreid hier zelebrieren, hab ich zuvor echt noch nicht gehört. Gerade deshalb kann es durchaus sein, daß der ein oder andere von Euch einige Zeit braucht, um in den Groove hineinzufinden (wie auc hich zugegebenermaßen). Darüberhinaus sind 3 Songs dieses Albums in Vreid´s Muttersprache, nämlich norwegisch. Diese Sprache verleiht den Stücken eine ganz eigene Atmosphäre, ähnlich wie dies auch schon Ajattara auf ihrem aktuellen Werk "Äpäre" geschafft haben. 
Vreid ziehen auf "Pitch Black Brigade" alle Register ihres Könnens: die Bandbreite des Albums umfaßt ruhige, epische und auch harmonische Melodien, es groovt hier und da mal ganz gewaltig, dann wird´s rotzig-rockig und auch das Gaspedal wird dann und wann mal gehörig angezogen. 

Meine Favoriten von "Pitch Black Brigade" : Der Opener „Da Draumen Rakna“ ( wie man unschwer erkennen kann, ist dies einer der Songs, die in norwegischer Sprache geschrieben wurden.) Hier werden uns Vreid gleich mal zu Anfang zu ihren musikalischen Urwurzeln führen: man meint zu fühlen, daß es kalt und kälter wird, man fühlt sich durch irgendetwas bedroht. Super, wie die Jungs diese Grundstimmung aufzubauen verstehen.  
Auch das im Anschluß folgende „Left To Hate“ finde ich klasse, denn hier zeigen Vreid eindrucksvoll ihre Variabilität, denn wird heftigst rotzig gerockt und ab ca.der 2. Minute kommt auch noch ein verdammt gutes Solo. Und wenn Ihr denkt, Eure Nackenmuskeln kommen relaxt aus der Geschichte raus, dann sag ich Euch: Pustekuchen ... :-)
Das nächste Highlight ist meiner Ansicht nach das über 9-minütige „Hengebjorki“: es beginnt alles mit einem zum Chillen verführenden Intro - traumhaft, könnte man meinen. Das hab ich nicht umsonst nur gemeint, denn ab 2:11 packen die Jungs den Dampfhammer aus und der geneigte Black-Metaller kann wieder Vreid´s Schwarzwurzel-Qualitäten genießen. Bei diesem ebenfalls in norwegischer Sprache gehaltenen Song kann ich gar nicht mehr anders als in nicht enden wollendes Schwärmen zu verfallen: geile Melodien und je mehr der Song zu seinem Ende hin tendiert, wird auch eine immer größer werdende Tendenz zum Viking-Metal deutlich. 

Leider hab ich an dieser CD auch etwas auszusetzen, und zwar betrifft dies den 3. norwegischen Song „Eit Kapittel For Seg Sjolv” : es fängt ja noch gut an mit einem geilen Pianointro. Nur leider kommen im weiteren Verlauf Synthies zum Einsatz. Als wäre das noch nicht alles, wurden auch noch so etwas wie Geisterstimmen eingespielt. Die wären nun wirklich nicht nötig gewesen. 
Die Scheibe wurde fast punklike produziert. Anders könnte ich mir die Produktion aber auch gar nicht vorstellen. Obwohl ich nicht gerade ein Fan von Punkmusik bin, gefällt es mir hier.   

Mein Fazit: unverbraucht, frisch und rotzig-frech ist dieses Album geworden. Endlich mal was Neues, ausbaufähig aufgrund der kleinen, aber behebbaren Minuspünktchen. Die rocken live on stage bedtimmt wie Sau!  

Bewertung:


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