Spätestens seit Arch Enemy, Holy Moses oder Crucified Barbara wissen wir, dass Frauen ordentlich rocken können. Und um diesen Punkt noch mal zu unterstreichen, haben sich vier Mädels ihre Gedanken gemacht und eine eigene Formation gegründet. Das Resultat: Presence of Mind mit ihrer Debütscheibe Finding home. Mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein und Arschtritt kommen die Songs daher. Mal heftig rau und gleich wieder träumerisch ruhig. Die Rhythmussektion versteht ihr Handwerk und die Gitarren sind von still eingesetzten Arpeggio bis zu harten Riffs abwechslungsreich gestaltet. Das beste an dem Album ist jedoch der Gesang. Die Stimme von Sarah ist einfach Klasse! Ab und zu aufgepeppt vom Backgroundchor, donnert ihre kraftvolle und zugleich süße Stimme durch die Boxen. Anspieltips von mir: Something that’s true und Almost like fitting into life. Die gute Produktion und das nette Artwork tragen ihren positiven Teil dazu bei. Doch nach der Lobdudelei, ein wenig negative Kritik. Die Lieder sind wirklich nicht schlecht, aber mir fehlt einfach dieses gewisse Etwas. Eben welches ich an Bands wie Guano Apes oder auch Die Happy schätze. Vielleicht ist dieser Vergleich etwas Plump oder ruft eventuell bei dem oder anderen Bandmitglied einen ungewollten Brechreiz hervor, aber eine gewisse Parallele kann ich mir hier nicht verkneifen. Es ist einfach der hohe Wiedererkennungswert und Popappeal, den ich bei Finding home vermisse, welches eben genannte Bands so gut umsetzen. Ansätze sind auf jeden Fall vorhanden und wer weiß, wenn es ein Zweitlingswerk geben sollte, würde ich mir eben jenes wünschen. Dann wird es auf jeden Fall höher bewertet. Alles in Allem ein ganz ordentlicher Einstand und in Pommesgabeln ausgedrückt: eine gute 5.