14. Juni 2025


           
Review

 

 
     
 
Testament - The formation of damnation
 

Interpret: Testament
Albumtitel: The formation of damnation
Erscheinungsjahr: 2008
Genre: Thrash-Metal
Tracklist:
01. For the glory of…
02. More than meets the eye
03. The evil has landed
04. The formation of damnation
05. Dangers of the faithless
06. The persecuted won’t forget
07. Henchmen ride
08. Killing season
09. Afterlife
10. F.E.A.R
11. Leave me forever

Homepage:
www.testamentlegions.com


Es muss doch ein höheres Wesen geben…wie sonst ist zu erklären, dass meine alten Helden Testament anno 2008 mit „The formation of damnation“ ein solches Klassealbum abliefern, als wären wir immer noch in der Blütezeit des Thrash Metals Anfang der Neunziger. Genauso geil ist die Tatsache, das bis auf Louis Clemente, der genial von Paule Bostaph ersetzt wird, alle Originalmitglieder wieder an Bord sind und diese somit das Album zu etwas ganz Besonderen machen. Nichts gegen James Murphy oder wie sie alle in der Vergangenheit hießen, gegen Alex Skolnick und sein genial präzis melodiös und harten Spiel hat niemand eine Chance.

 

Meine Fresse, wo würden Testament heute stehen, hätte man in der Vergangenheit nicht mit so vielen Problemen wie beispielsweise Chuck Billys Krebserkrankung zum kämpfen gehabt. Seit 1983 aktiv um erst 4 Jahre später mit „The legacy“ eines der besten Debüts aller Zeiten zu veröffentlichen und nun 21 Jahre danach gerade mal das 10.Studiowerk. Doch Schwafelei hin oder her, widmen wir uns dem aktuellen Tagesgeschehen…

 

Satte neun Jahre sind seit „The gathering“ vergangen und zu meiner Freude hat man sich von den Death-lastigen Trademarks der letzten beiden Alben wieder verabschiedet. Außerdem hat man bei der Produktion mit Andy Sneap einen mehr als versierten Produzenten ins Boot geholt, der „The formation of damnation“ einen mehr als satten Sound verpasst hat. Über die musikalischen Qualitäten des Bay Area Fünfers brauchen wir gar nicht zu diskutieren, die stehen gänzlich außer Frage. Songtechnisch weist das Album fast keine Schwächen aus, eher das Gegenteil ist der Fall. Waren bei früheren Testament Werken immer 2-3 Ausreißer dabei, so präsentieren sich die 11 Songs in harmonischer Eintracht, obwohl sie vom Grundgerüst meist sehr verschieden sind. Das von mySpace im Vorfeld bereits bekannte „More than meets the eye“ ist ein typischer Midtempo Thrasher, bei dem Chuck Billy klingt wie ein junger Gott, wo hingegen der überragende Titeltrack ein sehr aggressiver Speeder mit einem growlenden Fronter ist. Dennoch wird nie die Melodie und die Finesse außer Acht gelassen und trotz der Härte findet Master Skolnick immer noch Raum für sein atemberaubendes Spiel. Selbst ein etwas sperriges Stück wie „Dangers of the faithless“, welches perfekt auf „Souls of black“ gepasst hätte, wird von den anderen Songs aufgefangen. „Afterlife“ beispielsweise dreht für mich die Uhr zurück zu Zeiten, wo Testament ihr überragendes „The new order“-Meisterwerk auf die Massen losließen. Großartig ist auch das Drumspiel von Senor Bostaph, der mit seinem treibenden Doublebass-Spiel einem Song wie „Henchmen ride“ die nötige Härte verleiht. Aber die bereits oben erwähnten Gegensätze zeigen sich am deutlichsten bei den abschließenden „F.E.A.R.“, welcher eine satte Thrash Granate darstellt, und dem etwas jazzig angehauchten Rausschmeißer „Leave me forever“, der dennoch sämtliche Trademarks der Kalifornier aufs angenehmste vereint. Ein weiterer Pluspunkt ist das überaus kunstvoll gestaltete Cover, welches einem beim stöbern bei seinem Plattendealer des Vertrauens sofort ins Auge sticht…

 

Welcome back auf der großen Bühne des Thrash Metal und egal wer vorher auf dem Thron gehockt hat: Verpißt Euch! Testament sind wieder da, wo sie hingehören, an der Spitze. „The formation of damnation“ ist DAS Comeback Album der letzten Jahre denn sein wir mal ehrlich: Wer hätte den Veteranen noch so ein starkes Stück Metall zugetraut? Ich nicht. Kaufzwang ist hiermit befohlen…

Bewertung:


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