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21. Juni 2025
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Review |
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Zimmers Hole - When we were shouting at the devil... |
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Byron Stroud am Bass, Gene Hoglan hinter den Kesseln, Devin Townsend produziert, was soll da noch schief gehen??? Doch es wäre zu einfach, Zimmers Hole mit Strapping young lad in einen Topf zu werfen, dafür fehlt den Kanadiern zu Ausgeflipptheit besagter Band. Außerdem, und das fällt mir richtig schwer zu sagen, finde ich das Organ von Chris Valagao um ein vielfaches geiler als das des Meister Devin. Auch musikalisch setzen die Jungs mehr auf die traditionelle, eingängige Thrash Schiene, ohne dabei ihre Eigenständigkeit einzubüßen. Da wird gekeift, gegrowl, richtig schön dem Power Metal gefrönt und sämtliche Metal Klischees aufs Korn genommen. Nicht umsonst werden die Jungs dem Comedy Metal zugeordnet, was ich allerdings etwas zu sehr eingegrenzt finde. Musikalisch nämlich langen die Jungs richtig zu und erweisen sich als absolute Meister ihres Fachs. Allein der Albumtitel „When you were shouting at the devil, your were in league with satan“ ist preisverdächtig und eine Verbeugung an die nie stattgefundene Verbindung zwischen Mötley Crüe und Venom, obwohl diese beiden Bands in Sachen Posing sich in nichts nachstanden. Musikalisch wird dieser Titel als Ouvertüre brillant gesanglich dargestellt: Hohe Screams, tiefe Growls, unfassbar geil. Die Produktion ist glasklar, differenziert, unglaublich heavy und geht tierisch in den Fuß. Jeder der einzelnen Songs hat einen tierisch hohen Widererkennungswert und behandelt immer eine andere Spielart der Metal. Aber der Reihe nach. „We rule the fucking land“ geizt nicht mit dem bekannten Metallica-Zitat „Die by my hand“ wo hingegen das mit satten Blastbeats beginnende „Flight of the knight bat“ mal Jon Shaefer vorgespielt werden sollte, denn so sollten Iced Earth klingen und nicht anders. Richtig geil bei diesem Stück ist der Ohrwurm-verdächtige Refrain. „1312“ verstehe ich als Verbeugung an all die Pagan Metal Bands da draußen, denn hier leitet ein sattes Schwertergeklirr die musikalische Apokalypse ein. Chris Valagao lässt dann bei „Devil’s mouth“ erstmal seinen Magenflatulenzen freien Lauf und rülpst die Hörerschaft zusammen, welches dann in ein feines Thrash Gewitter mündet. Der witzigste Track ist das zweineinhalb minütige „The vowel song“, welcher durch einen persiflierten Radiomoderator eingeleitet wird um danach knapp 50 Sekunden Death Metal like abzurocken. Alle Black Metal Enthusiasten sollten dann um „Fista corpse“ einen großen Bogen machen, werden doch hier die Panda Gesichter richtig schön auf die Schippe genommen. Bei „Anonymous esophagus“ haben sowohl textlich als auch musikalisch GWAR Pate gestanden, alles andere wäre nicht erklärbar und was wäre denn eine Persiflage-CD ohne einen verbalen und hörbaren Seitenhieb auf unsere aller Manowar. Bei „Alright“ röhren die Motorräder dermaßen laut, dass die Musik fast völlig in den Hintergrund degradiert wird, was bei den aktuellen Outputs der selbsternannten Kings of metal ein Vorteil wäre. Weniger eine Verarsche, vielmehr eine Verbeugung ist der obergeile Titel „Hair doesn’t grow on steel“, welchen ich als Huldigung an Judas Priest verstanden habe. Ultrafetten slowmo Death Metal gibt es als Rausschmeißer in Form des besten Songs „What’s my name…Evil“, bei dem die Jungs noch mal so richtig aufdrehen. Ich kenne leider nicht die ersten beiden Alben von Zimmers Hole, was ich nach dem Genuss dieser überragenden Scheibe als Bildungslücke betrachten muss, und habe somit keine Vergleichsmöglichkeiten. Doch dieses feine Stück Thrash mit Comedy verdient mein höchstes Lob und Anerkennung, denn schon lange nicht mehr hat mir eine CD so viel Spaß gemacht wie diese. Anspieltips zu nennen wäre Eulen nach Athen tragen, denn jeder Song ist ein Knaller. Hoffentlich komme ich bald in den Livehaftigen Genuß dieser Megaband, bei der Fronter Chris bevorzugt im Teufelskostüm über die Bühne stapfen soll. Die Partyscheibe des Jahres und ein absolutes Muss in jeder Sammlung… Bewertung: by olaf
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