16. April 2024


           
Review

 

 
     
 
Tvangeste - Firestorm
 

Interpret: Tvangeste
Albumtitel: Firestorm
Erscheinungsjahr: 2003
Genre: Symphonic-Black-Metal
Tracklist:
1. Intro
2. Raven
3. Birth of a Hero
4. Fire in our Hearts
5. Perkuno’s Flame
6. Godless Freedom
7. Storm
8. Tears

Homepage:
www.tvangeste.com


Was kennt man an russische Musik? Kalinka Kalinka... ja ok der Don Kosaken Chor und noch? T.A.T.U.. Schön und was an Metal? Mir fällt spontan als Liebhaber dieser Musikrichtung nichts ein... bis ich Tvangeste auf einem Legacy-Sampler hörte. Der russische Export aus Prussien (Prussien ist dieses kleine Landstück, was abgetrennt von Russland zwischen Polen und Litauen liegt). Wie gut das es Atlanten gibt, dann wissen wir ja schon mal auf die Herkunft der Damen und Herren dieses Projektes eine Antwort. Auch der Name wirkt etwas merkwürdig: Was oder wer ist Tvangeste? Tvangeste ist eine kleine Siedlung die von Teutonischen (Deutschen) Rittern im Jahre 1255 niedergebrannt wurde. Hm... is ja interessant. Und was machen die? Metal... Prussian Metal. Prussian Metal ist eine Art Black Metal. Es ist schwer zu beschreiben, aber 7000 verkaufte (ja, sowas soll es selbst in der Ex-UdSSR geben) Kopien in den fernen Landen hinter Polen sprechen eine deutliche Srache: das muss gut sein. Also frisch ran ans Werk und die Scheibe eifrig durchgehört: Man könnte quasi Dimmu Borgir, Cradle of Filth, Bal Sagoth und die neuen Summoning-Platten in einen Topf werfen, umrühren und das Ergebnis als Tvangeste vorstellen. Man könnte allerdings auch Haggard nehmen und sie sich schwarzmetallisch und mit ein wenig mehr Wums vorstellen. Aber jetzt mal direkt zur CD: Der Silberling erzählt musikalisch untermalt eine traurige Geschichte des Landes und der Unterdrückung durch alle möglichen Leute wie Christen, Orthodoxe und und und. Dieser melancholischer Faden zieht sich wie ein rotes Band durch das ganze Album, und gibt dem Album den nötigen Schliff. Die Platte ist sehr homogen und geht direkt ineinander über, man kann gar nicht nur einen Titel hören, nach jedem Track ist das Verlangen, dieses Meisterwerk weiterzuhören. Ich lechzte geradezu den nächsten Titel zu hören! Die abwechselnden Parts zwischen Violinen, Gitarren, Flöten, zarte Frauenstimmen, Gekrächze, Blastbeats, Breaks, Tempowechsel steigern zusätzlich die enorme Wucht mit der einen das Album trifft. Meine Eltern waren erschrocken, da sie dachten das ich jetzt von Metal auf Klassik ungestiegen bin, allerdings konnten die selbst einen gewissen Reiz der Musik nicht verneinen (immerhin komme beide aus der Zeit der Beatles). Es fielen solche Worte ‚schön’, ‚angenehm’ und ‚gut zu hören’. Beim besten Willen könnt ich auch keine Anspieltipps geben, weil das ganze Album sehr fliessend ist, es sind halt keine stand-alone-hits. Fazit: Was Dimmu Borgir, C.o.F. nicht hinbekommen, schaffen Tvangeste. Wenn diese Band in Europa noch bekannter werden, können Onkel Shagrath und sein Kumpel Dani einpacken. Dieses Album klingt nicht kommerziell, besitzt ein gutes Konzept und vor allem Herz. Mit dem gesunden Mix aus Zartheit, Härte, Melancholie, Wildheit und Ursprünglichkeit hat das Quintett aus Prussien wohl eins der besten Symphonic BM-Konzeptalben produziert. Die Präsenz im Netz ist einfach wundervoll... vollgeproppt mit MP3s, Videos, Infos usw usw usw. Für meinen neuen Oststern am Himmel 10 Punkte. Ehre, dem Ehre gebührt!

Bewertung:


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