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14. Juni 2025
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Review |
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Napalm Death - Time waits for no slave |
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Seit nunmehr 27 (!!!) Jahren gehören die Birminghamer Krach-Pioniere zur Speerspitze extremer und extremster Musik, haben in ihrer Karriere 16 Alben, gefühlte 1.000 EP’s, Live Bootlegs, Singles veröffentlicht, Milliarden Live Auftritte rund um den Globus absolviert und in 3 Generationen Menschen glücklich gemacht. Ich zähle mich seit dem ultimativen Oberlärm „Scum“ Napalm Death verpflichtet. Bei keiner anderen Veröffentlichung schlugen meine Eltern damals vor Entsetzen mehr die Hände über dem Kopf zusammen, wie bei diesem Bahnbrechenden Meisterwerk des Grindcore. Wie sehr mich die Jungs um Mattengott Shane Embury, der immer im Mittelpunkt von Langhammers und meinem beliebten Spiel „findet die Doppelgänger“ steht, immer noch kicken, merkte ich letztes Jahr beim phänomenalen Gig im Berliner SO36, wo der diese salbungsvollen Worte schreibende Redakteur mehr auf als vor der Bühne zu finden war. Wie dem auch sei, widmen wir uns der Gegenwart und dem neusten Streich „Time waits for no slave“. Nachdem mich der Vorgänger „Smear campaign“ schon tierisch kickte, konnte ich es kaum erwarten, endlich neuen und aktuellen Stoff von Barney und seinen Compadres in die Lauschlappen zu bekommen. Und holla die Waldfee, Napalm Death besinnen sich ihrer Anfänge und scheißen auf eine vielleicht mal vorhanden gewesen seiende Death Metal Vergangenheit und holzen was das Zeug hält. Grind ohne Ende, an dem sich neuere Bands wie Nausea oder Cattled decapitation immer noch mächtig die Zähne ausbeißen werden. Also Ihr Möchtegern-Grinder: Auf die Knie und winselt um Gnade, denn die Götter können’s immer noch am Besten. Klar gibt es mit „Life and limb“, dem Titelsong oder dem mit einen Monsterrffing ausgestatteten „Feeling redundant“ immer noch mächtig groovenden Midtempo Stoff, doch regieren auf diesem rohen Stück Brutalität das Schlachtfeld, welches sich in Bolzgranaten der Marke „Diktat“, „On the brick of extinction“ und „Work to rule“ am ehesten widerspiegeln. Mit „Larency of the heart“ verneigt man sich gar vor alten Heroen der Marke The Exploited und huldigt ganz offen dem Punk der siebziger Jahre. Am besten auf den Punkt bringen lassen sich die Songs von „Time waits for no slave“ mit dem besten Stück des Albums, namentlich „Downbeat clique“, der sämtliche produzierten Stimmungen dieses Klassealbums in sich vereint. Wer sich eine Napalm Death CD zulegt weiß, was ihn erwartet und was er bekommt. Die Jungs liefern seit Jahrzehnten nur gute bis exzellente Qualität ab und würden es niemals wagen, ihre Anhängerschaft mit Mittelmäßigkeit zu langweilen. „Time waits for no slave“ reiht sich nahtlos in die herausragende Diskographie der Engländer ein, ohne allerdings den überragenden Vorgänger toppen zu können. Dennoch ein geiles Stück Hartholz, welches nichts, aber auch überhaupt nichts für Weicheier ist. Freue mich auf die Performance beim W:O:A dieses Jahr, wo man wieder verbrannte Erde hinterlassen wird. Und diesmal nicht nur deswegen, weil ein Heuhaufen brannte… Bewertung: by olaf
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