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14. Juni 2025
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Review |
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Mantic Ritual - Executioner |
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Es gibt Perlen, die fallen einem so unverhofft in den Schoß, wie dem 1.FC Köln sein Auswärtssieg gegen die Bayern…oder hat von Euch jemand schon irgendeinmal den Namen Mantic ritual gehört? Nee, ich auch nicht…und das kann getrost als mittelschwere Bildungslücke abgetan werden. Diesmal kann man der Donzdorfer Metalschmiede tatsächlich die Hand schütteln, denn der Vertrag mit den vier Amerikanern macht solch einen Murks wie Callejon locker wett. Da zogen also vier Jungspunde von Pittsburgh nach L.A., um mit Warbringer und Fueled by fire mächtig einen Streifen abzubeißen und bekannter zu werden. Just in dieser Zeit entstand das Demo „Executioner“, welches ziemlich schnell den Weg in die Hände findiger Nuclear Blast Scouts fand und nun komplett neu eingespielt und von Andy Claasen klangtechnisch veredelt den Weg in die hiesigen Plattenläden einschlug. Fast schon als nette Randbemerkung mutet an, das Maurice Swinkles von Legion of the damned als Großer des modernen Thrash Genres die Jungs an die Hand nahm und mit ihnen einen grandiosen Videoclip zum Opener „One by one“ produzierte. Hört sich doch alles vielversprechend an, doch was taugt die Mucke? Alle die dies hier lesen und jünger sind als 30…klickt weg *grins*, denn Mantic ritual zocken aber so was von oldschool Thrash, das es mir den Schlüppi feucht werden lies. Ich habe keine Ahnung, wie jung die Kerle sind, aber ich kann mir nicht im Entferntesten vorstellen, das sie anno 86-88, wo glasklar die musikalischen Vorbilder der Band angesiedelt sind, schon auf der Welt waren. Ist auch wurscht, denn heute ist heute…dennoch komme ich nicht umher immer wieder feine und qualitativ hochwertige Querverweise auf meine alten Helden zu finden. „One by one“ hatte ebenso gut von Matt Maurer’s Mortal Sin stammen können, das obergeile „Thrashatonment“ ist eine großartige Verbeugung vor Overkill anno 1986, „Souls“ hätte ebenso auf Slayers „South of heaven“ stehen können und das über alles stehende und absolut überragende „Murdered to death“ erinnert entfernt vom Riffing her an Nuclear Assault zu ihren Glanzzeiten. Doch man sollte Mantic ritual keinesfalls als bloße Plagiaten hinstellen, dafür sind die Jungs einfach zu gut, was unter anderem auch an der überaus göttlichen Stimme von Gitarrist Dan Wetmore liegt, der sich mit seinem kongenialen Partner Jeff (nicht Paul) Potts mächtige Riff-Duelle liefert. In meinen Augen ist es absolut keine Schande, seinen alten Helden Tribut zu zollen. Ebenfalls großartig ist, dass Andy Classen den unverfälschten, rohen Thrash Sound der 80er so gelassen hat, wie er sich gehört. Witzigerweise befindet sich die Band während ich dieses Review schreibe, mit Destruction auf US-Tour. Hey Leute, warum denn nicht hier??? Mehr oldschool geht echt nicht. Mantic ritual’s „Executioner“ ist für mich einer der Anwärter auf den CD Thron 2009, denn von allen Bands, die die aktuelle Retro Thrash Welle an die Oberfläche spült, sind die Jungs auf Pittsburgh die mit Abstand besten. Mehr Thrash geht nicht und jeder der 11 Songs zündet ein Feuerwerk der guten Laune. Jeder, der mit einer der oben genannten Bands was anfangen kann ist ohne weiteres dazu verpflichtet, sich dieses Juwel der sägenden Musikkunst in seiner Sammlung zu packen. Lasst Euch auf jeden Fall nicht vom etwas deplatzierten Artwork täuschen, denn statt dem zu erwartenden Black Metal gibt es halt: Oldschool thrash as fuck. Ich geh mich jetzt duschen… Bewertung: by olaf
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