17. Juni 2025


           
Review

 

 
     
 
Lynyrd Skynyrd - God and guns
 

Interpret: Lynyrd Skynyrd
Albumtitel: God and guns
Erscheinungsjahr: 2009
Genre: Hard-Rock
Tracklist:
01. Still unbroken
02. Simple life
03. Little thing called you
04. Southern ways
05. Skynyrd nation
06. Unwrite that song
07. Floyd
08. That ain’t my america
09. Comin’ back for more
10. God and guns
11. Storm
12. Gifted hands

Homepage:
www.lynyrdskynyrd.com


Um es ehrlich zu sagen: Ich war relativ geschockt, als ich seitens Roadrunner die neue Lynyrd Skynyrd in die Hände gedrückt bekam, war ich doch der Ansicht, die Band, bei der ich bei einem Konzert 1992 in der legendären Berliner Eissporthalle einen ganzen Beutel feinstes holländisches Steppengras konsumierte, habe sich längst aufgelöst. Doch weit gefehlt, die Südstaaten Rocker sind anno 2009, im gefühlten 150. Jahr ihres Bestehens lebendiger denn je. Wurde ja auch mal Zeit, das die Herren ein äqualentes Gegenstück zu dieser unsäglichen, völlig beschissenen „Sweet home Alabama“ Version des verspeckten Kid Rock vorlegen und der Southern Rock Legende weitere Nahrung geben.

 

God and guns“ heißt dieses exzellente Rock Album, welches eine Menge zu erzählen hat und wie bei den Labelmates Atreyu zeichnet sich auch hier Produzent Bob Marlette für den fetten und schmissigen Sound der in die Jahre gekommenen Band verantwortlich und verpasst den Jungs damit eine Frischzellenkur per excelence. Johnny van Zants Stimme klang nie druckvoller und auch die Gitarrenarbeit ist rockiger denn je. Dies beweist deutlich der fette Opener und die gleichzeitig erste Singleauskopplung „Still unbroken“, bei dem man, mit einem gewissen Augenzwinkern, ein bisserl Nickelback als Paten zur Seite stellen darf. Manchmal driften die Jungs etwas in Pathos ab („Southern ways“) oder verzetteln sich mit einer mehr als weichgespülten Radio-Pop Ballade („Simple life“), donnern dann aber einem wieder solch Geschosse wie „Skynyrd nation“, der mit seinem zweistimmigen Leadgesang hymnenhaft interpretiert wird, oder „Comin’ back for more“ ins Kleinhirn. Ganz großartig ist das textlich recht kritisch gehaltene „That ain’t my America“, was ich so von den Rednecks nicht erwartet hätte und die brillante Power Ballade „Unwrite that song“, bei dem es mir und meinem holden Eheweib mehr als einmal schauderhaft über den Rücken kräuselte. Großer Sport. Auch der Rausschmeißer „Gifted hands“ ist aus diesem Holz geschnitzt und ist ein perfekter Abschluss einer mehr als gelungenen Scheibe.

 

Lynyrd Skynyrd haben mit diesem Album mal wieder all denjenigen vor den Koffer geschissen (mich eingeschlossen), die die Band schon mehrfach totgeschrieben haben. Ein erdiges und kerniges Rockalbum, welches allerdings besser in das Frühjahr oder den Sommer gepasst hätte, wo man bei solch herrlichen Klängen locker bei offenen Fenster etwas hätte posen können. Bei diesen Witterungsbedingungen holt man sich da leider die Rüsselpest ins Haus. Hut ab, die Herren. Ein wirklich saustarker Auftritt.

Bewertung:


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