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17. Juni 2025
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Review |
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Paradox - Riot squad |
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Meine Fresse, ist das schon 22 Jahre her, als ich zu “Product of imagination” komplett ausrastete? 1987, als der Metal Hammer schrieb: Paradox sind die deutschen Metallica? Schiet, sind wir schon so alt geworden? Muss wohl so sein, denn der mächtig sympathische Charly Steinhauer, mit dem ich in Wacken Backstage nett plauschen konnte, sieht nun auch etwas älter aus. Keine wallende Löwenmähne mehr, kein Pornobalken im Gesicht, vielmehr etwas abgespeckt auch aufgrund seiner schweren Krankheit, die die Band jahrelang lahmlegte, etwas schmaler geworden weiß der Würzburger immer noch, wie man einen zünftigen Darm zupft. Und das freut mich als fanatischer Anhänger teutonischen Stahlgewitters ganz besonders. Gut, das eigentlich letztjährige Comebackalbum „Electrify“ war auch nicht von schlechten Eltern, doch „Riot squad“ klingt einfach frischer, heavier und alles in allem runder als der Vorgänger. Satte Gitarrenriffs, wütende Thrashattacken und eine glasklare, dennoch harte Produktion machen diesen Silberling zu einer richtig schönen und geschmeidigen Angelegenheit. Dennoch wissen die Jungs auch, wie man mit etwas angezogener Handbremse einen ebenso hartes Brett bohren können. Bestes Beispiel hierfür sind die Midtempo-Kracher „Dream hero“, „Riptide“, der zum Ende hin mit einem recht genialen Moschpart aufwartet, oder das alles überragende „Nothingness“, bei dem Paradox richtig fett rocken. Doch schnell können die Jungs auch, siehe den klassischen Speeder und Eröffner „Suburban riot squad“, das Exodus-würdige „Revolution reset“ oder den teutonischen Highclass Thrash „Hollow peace“. Das sich mit dem etwas langweiligen „Planet terror“ eine kleines faules Ei unter diese Perlen gemischt hat, fällt da nicht weiter ins Gewicht. Dafür ballern Paradox standesgemäß mit dem Rausschmeißer „Psychofficial“ einem die Läuse aus der Haarpracht. Ein herrliches Album. Für mich als ollen Knochen ist es ein innerer Parteitag zu sehen, das die ebenso mit mir in die Jahre Gekommenen wissen, wo der Elch die Locken hat. Paradox stellen eindrucksvoll unter Beweis, dass selbst 23 Jahre nach Bandgründung immer noch mit ihnen zu rechnen ist und sie nicht bloß auf der gerade aufkeimenden Retro-Thrash Welle schippern. „Riot squad“ ist das Zeugnis hierüber und sollte in jedem Player rotieren, der mit dem Thrash der guten alten deutschen Schule was anfangen können. Dafür waren wir früher in aller Welt gefürchtet und geliebt, mit diesem Scheibchen wissen wir, warum. Grandios und danke dafür…Wie wär’s mit einer gemeinsamen Tour mit Artillery? Dafür würde ich zu Fuß zum Konzert gehen…und passen würde es auch… Bewertung: by olaf
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