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17. Juni 2025
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Review |
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Siegfried - Nibelung |
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Wenn Alfred Biolek in seiner Kochsendung von “interessant” sprach meinte er meist: Ungenießbar. Im Falle von Siegfried von „interessant“ zu sprechen heißt auch wirklich „interessant“, denn die Mischung der Österreichischen Epic Metallern ist alles andere als ungenießbar. Vielmehr machten die ersten Höreindrücke des dritten Albums „Nibelung“ Hunger auf mehr. Und auch die Vertonung der wohl allgemein bekanntesten Sage der Deutschen, geschieht hier auf eine angenehme und niemals aufdringliche Art und fesselt den Hörer ab den ersten Takten. Leider etwas lasch von Alex Krull (Atrocity / Leaves Eye) produziert, haben sich die Mannen um Bruder Cle satte 6 Jahre Zeit gelassen, um dem etwas kontrovers diskutiert Vorgänger „Eisenwinter“ einen würdigen Nachfolger an die Seite zu stellen, der trotz streckenweise etwas erdrückenden Pathos durchaus Ohrwurmcharakter hat. Interessant (da isses wieder…) ist auf jeden Fall der Wechselgesang zwischen dem Bruder, der Hagen von Tronje verkörpert und den beiden Sängern Werner Bialek und Sopranistin Sandra Schleret, die mit ihrem glockenhellen Organ der Scheibe einen überaus epischen Charakter verleiht. Auch die Instrumentalisierung passt prima in das Konzept der Nibelungensaga, bei der Gitarrist Daniel Bachmeyer mit seinen Leads ein ums andere Mal brilliert. Manko hierbei ist allerdings das sehr nach alten Atari Videospiel klingende Keyboard, welches ein Orchester oder Ensemble, welches weitaus besser gepasst hätte, nicht einmal ansatzweise ersetzen kann. O.k., Siegfried sind nicht Blind Guardian oder Rage und müssen kleinere Brötchen backen und daher kann man über diesen Umstand schon einmal hinwegsehen, doch es fällt halt auf. Hervorzuheben sind ebenfalls die Grunts von Bruder Cle, die in einem schönen Kontrast zu den beiden klaren Stimmen steht. Dies ist am besten beim Opener „Der Ring der Nibelungen“ oder beim durch fette Gitarrenriffs dominierenden „Die Eisenfaust (Alberich)“ zu hören. Meine persönlichen Highlights sind das doomig beginnende und in einen Doublebass Headbanger mutierende „Fafnir“, das eingängigste Stück „Totenwacht“, der eine schöne Mischung aus schnellen und langsamen Passagen bietet und der beste und letzte Song „Die Götterdämmerung“, bei dem gerade der Gesang ein wahres Schmankerl ist. Fans von Turisas, Battlelore oder auch den blinden Gardinen sollten bei Siegfrieds „Nibelung“ ruhig mal zwei Ohren riskieren und da auch die deutschen Texte glasklar und super verständlich sind, ist dem Hörvergnügen keine Grenze gesetzt. Punktabzüge gibt es für die oben erwähnten Punkte Produktion und Orchestralisierung. Sollten Siegfried diese kleinen Dinge abstellen, sollte die nächste Scheibe durch die Decke gehen. Solide Scheibe. Bewertung: by olaf
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