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16. Juni 2025
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Review |
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Winter's Verge - Tales of tragedy |
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Eines vorweg. Ich steh auf richtig guten, alten keyboardlastigen Metal der Marke Fifth Angel, Savatage oder Axxis. Da kommt die neuste Scheibe aus dem Hause Massacre Records von Winter’s verge gerade richtig, denn auf „Tales of tragedy“ wird richtig guter oldschool Hartmetall geboten, den ich zu heutiger Zeit nicht mehr für möglich gehalten hätte. Und diesmal muss man nicht in Finnland, Schweden oder Deutschland suchen, vielmehr schweift der Blick ins Mittelmeer, genauer gesagt nach Zypern, welches mir bisher weniger als Power Metal Hochburg, sonder eher als Touristenziel in den Sommermonaten bekannt war. Und wäre mir nicht dieses exzellente Scheibchen als Promo ins Haus geflattert, hätte ich wahrscheinlich so nie von den fünf Zyprioten zu hören bekommen, was einer gelinden Katastrophe gleichgekommen wäre. Ultrafett von Tausendsassa und Mystic Prophecy Sänger R.D.Liapakis produziert werden hier 11 epische Hymnen geboten, die an Gefühl, Tiefe, Härte und Ausdrucksstärke den etablierten Bands in nichts nachstehen. Und auch musikalisch weiß das Quartett genau, wo seine Stärken liegen. Ausgefeilte Gitarrenarrangements, wahnwitzige Keyboard Passagen und eine wirklich tolle Stimme von Fronter George Charalambous machen die Songs zu einem Hörerlebnis. Beginnend beim Opener „World of lies“, der recht progressiv beginnt und durch die Duelle Gitarre / Keyboard seine Stärken auslebt, über potentiellen Singlehit „Old man’s wish“, der trotz seines Ohrwurmcharakters einem niemals das Gefühl der Aufdringlichkeit gibt, bis hin zum überragenden Speeder „Dark entries“ bedienen sich Winter’s verge allen Spielarten des modernen Power Metals auf eine Art und Weise, wie ich sie so von einer relativ jungen Band letztmalig vor sehr langer Zeit zu hören bekam. Die Jungs beherrschen ihre Instrumente und rocken sich laut und heavy durchs Unterholz…ich bin total begeistert. Selbst die obligatorische, auf jedem Album dieser Machart vertretende Halb-Ballade „For those who are gone“ geht sauber ab und driftet zu keiner Zeit in Kitsch oder Pathos ab, was leider häufig bei Songs dieser Bauart vorkommt. Ein weiteres Highlight ist „Reflections of the past“, der Key-technisch schon fast Dream Theater Niveau erreicht und bei dem sich Basser Miguel Trapezzaris mal richtig austoben kann. Gerade bei diesem Song wird das überragende Zusammenspiel dieser famosen Kapelle deutlich und lässt so manch andere Band, die sich bereits auf ihren Lorbeeren auszuruhen gedenkt, mächtig alt aussehen. Jede Band im Bereich des Powermetals muss sich warm anziehen, denn die Jungs aus Nikosia blasen zum Sturm auf die Festung. Es gibt Reviews, die schreiben sich beim Hören einer Scheibe fast von selbst. Dies passierte auch bei „Tales of tragedy“, einer Platte, die mich vom ersten Moment an packte und nicht losließ. Härte gepaart mit Melodie und einem Schuss Progressivität, so muss moderner Power Metal klingen und nicht anders. Massacre Records haben gut daran getan, sich die Dienste von Winter’s verge zu sichern, denn diese Band wird abgehen wie eine Rakete und eine steile Karriere machen, davon bin ich nach diesem fantastischen Album mehr als überzeugt. Dazu wird auch die im Januar anstehende Tour mit Stratovarious und Mystic Prophecy beitragen, die leider in Deutschland lediglich in Bochum am 07.01. Station machen wird. Hingehen ist hier allein wegen der Vorband Pflicht. Unbedingte Kaufempehlung. Bewertung: by olaf
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