16. Juni 2025


           
Review

 

 
     
 
Rage - Strings to a web
 

Interpret: Rage
Albumtitel: Strings to a web
Erscheinungsjahr: 2010
Genre: Power-Metal
Tracklist:
01. The edge of darkness
02. Hunter and prey
03. Into the light
04. The beggar’s last dime
05. Empty hollow
06. Empty hollow II: Strings to a web
07. Empty hollow III: Fatal grace
08. Empty hollow IV: Connected
09. Empty hollow V: Reprise
10. Saviour of the dead
11. Hellgirl
12. Purified
13. Through ages
14. Tomorrow never comes

Homepage:
rage-on.de


Manchmal kommt es mir vor wie gestern, das ich 1987 zu “Execution guaranteed” total abzappelte und die Platte aufgrund der andauernden Nutzung völlig zerkratzte. Gottlob kam dann irgendwann die CD und das Album zu persönlichen Silber-Ehren. Nun sind seit diesen Tagen 23 Jahre vergangen, 16 weitere Alben erschienen, etliche Besetzungswechsel vollzogen worden…doch Rage sind anno 2010 stark wie eh und je, vielleicht stärker denn je.

 

Album Nummer 18 nennt sich „Strings to a web“ und beinhaltet in meinen Augen einige der stärksten Songs, die das Herner Trio jemals abgeliefert haben. Allerdings bin ich auch etwas voreingenommen, da ich seit dem wirklich genialen Wacken Auftritt 2009 sämtlichen Scheiben wieder hervorkramte und mich gut 2 Monate von fast nichts anderem mehr ernährte und somit sehnsüchtig auf das neue Werk wartete. „Carved in stone“ war schon ein starkes Stück Metall, welches dieses Album dennoch locker toppt. Saufett produziert, geiles Riffing, überragendes Songwriting und mit dem in fünf Titeln aufgeteilten, 16minütigen Übersong „Empty hollow“ ein absolutes Meisterwerk im Gepäck, schicken sich Peavy und seinen Mannen an, im 26.Jahr ihres Bestehens noch mal total durchzustarten. Genug der Lobhudelei, widmen wir uns der Musik. Starten tut das Album mit „The edge of darkness“, einem megageilen Opener, der von der überragenden Gitarrenarbeit von Victor Smolinski lebt, den ich persönlich für einen der besten Metal Gitarristen überhaupt halte, und durch seinen Speed für mächtiges Grummen in der Magengegend sorgt. Interessant wäre es, dieses Stück mal auf Guitar Hero im Expertenmodus zu sehen. Das der Refrain erneut eine Glanzleistung ist, braucht man bei einem gewissen Background Rage betreffend nicht explizit zu erwähnen. Gleiches gilt für die folgenden vier Songs, wobei der fette Midtempo Banger „Into the light“ ein kleines bisschen heraus ragt. Danach beginnt eine 16minütige Reise durch die gesamte Bandbreite des Rage’schen Universums. „Empty hollow“ ist ein episches Meisterwerk, welches nicht mit irgendwelchen Klassikelementen anbiedern muss, sondern ausschließlich durch seine eigene Individualität besticht und in jedem seiner 5 Teile zu überzeugen weiß. Balladeske Passagen sind ebenso packend wie das Grundgerüst, welches gleich in Part 1 gebaut wird. Muss man gehört haben, absolutes Pflichtprogramm und zu keinem Zeitpunkt langatmig. Nach diesem musikalischen Hammer hatte ich Bedenken, der Rest der Songs würde etwas abflachen, was allerdings nur bedingt stimmte. „Saviour of the dead“ ist ein fetter Stampfer und das folgende, treibende „Hellgirl“ mit dem darauf befindlichen Babygebrüll könnte ein Song über meine Tochter sein, die sich teilweise eben als solche benimmt. Aufgrund dieser starken Momente fällt es nicht großartig ins Gewicht, das die letzten 3 Songs die Achillesferse des Albums sind, denn die Ballade „Through ages“ ist völlig unpassend und der Speeder „Tomorrow never comes“ hält den Vergleich mit seinen bärenstarken Vorgängern nicht stand.

 

Dennoch ist „Strings to a web“ das beste Rage Album seit Jahren und wird der Band neue Fans bescheren und die alten erneut begeistern. Ein rundum gelungenes Werk, welches zum Ende zwar etwas abfällt, dennoch vielen Vergleichen standhält. Fett produziert, tolle Instrumentalisierung, gesunde Härte Power. Metal Heart, was willst du mehr?!

Bewertung:


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