14. Juni 2025


           
Review

 

 
     
 
Bleeding Through - Bleeding through
 

Interpret: Bleeding Through
Albumtitel: Bleeding through
Erscheinungsjahr: 2010
Genre: Thrash-Metal
Tracklist:
01. A resurrection
02. Anti-hero
03. Your abandonment
04. Fifteen minutes
05. Salvation never found
06. Breathing in the wrath
07. This time nothing is sacred
08. Divide the armies
09. Drag me to the ocean
10. Light my eyes
11. Slow your roll
12. Distortion, devotion

Homepage:
www.bleedingthrough.com


Momentan scheinen die Bands im Hause Roadrunner unter Titelknappheit zu leiden. Wie sonst ist es zu erklären, das Hatebreed, Killswitch engage und nun auch noch die Orange County Rüpelthrasher von Bleeding through ihr jeweils neues Album einfach Titellos unters Volk schmeißen? Wurscht, ich jedenfalls habe mich mächtig gefreut, nach dem 2008 Hassbatzen „Declaration“, auf dem sich mit „Orange county blonde and blue“ immer noch einer meiner absoluten Lieblingssongs befindet, endlich neues Stöffchen des Sechsers nebst Dame kredenzt zu bekommen. Gleichzeitig stellt das nunmehr sechste Album die Feuertaufe für Neu Sechssaiter Dave Nassie dar, den sich Bandchef und Gründer Brandan Schiepatti neu ins Boot geholt hat. Kommen wir zur Musik.

 

Eine weitere Parallele zu den oben genannten Labelkollegen ist außerdem die Zusammenarbeit mit Zeuss, der sich ebenfalls für die Produktion der 12 Songs verantwortlich zeigte und Bleeding through erneut einen amtlichen Sound in den Kasten zimmerte. Der ist so fett, das man Angst um seinen Kollesterinspiegel haben muss. Die Gitarren ziehen einem einen Scheitel, die Drums hämmern unbarmherzig und das unvergleichbare Organ von Sir Schiepatti bohrt sich erbarmungslos in die obere Epidermis. Nach einem sehr düsteren Intro gibt es mit „Anti-hero“ gleich den wohl besten Song zu hören, den die Kalifornier je verbrochen haben. Soviel Abwechslung in einem einzigen Song, unglaublich. Blastbeats, Moschparts und ein sattes Riffing haben mir die Lauschlappen perforiert. Dazu ein einprägsamer Refrain, genial ohne Ende. In die gleiche Kerbe schlägt das folgende „Abandonment“, bei dem Keyboarderin Marta Peterson mit einem sehr nach Dimmu Borgir klingenden Intro das totale Inferno einleitet. Auch hier und bei „Fifteen minutes“ brillieren Mr.Nassie und sein kongenialer Partner Brian Leppke mit genialen Riffs und Soli, die ein Gespann Hannemann / King nicht besser hätten einspielen können. Das „Salvation never found“ ein ebensolches Kaliber ist, brauche ich schon fast nicht mehr erwähnen, doch Song Nummer 6 namens „Breathing in the wrath“ hat mir persönlich viel zu viele Nu-Metal Elemente, die so gar nicht in das bisher perfekte Gesamtbild passen. Etwas Verschnaufen kann man beim Hardcore-lastigen „This time nothing is sacred”, der dann aber ziemlich überraschend in ein dunkel-düsteres Black Metal Hades umschwenkt und einem gepflegt das Genick zerbröselt. „Divide the armies“ lädt zum ausladenden Moschen ein, wo hingegen „Drag me to the ocean“ einen satten Industrial Touch hat. Der kürzeste Song „Light my eyes“ klingt sehr verdächtig nach Slipknot, doch die Individualität Bleeding throughs wird durch die beiden abschließenden Songs gewahrt, wobei „Distortion, devotion“ mit seinem ruhigen Beginn irgendwie der perfekte Ausklang für dieses Höllengeschoss darstellt.

 

Viele Bands behaupten ja gerne, dass ihre neueste Platte die Beste sei. Bei Bleeding through unterschreibe ich das sofort blind. Niemals war die Band härter, abwechslungsreicher und gefährlicher als auf dieser Rakete. Obwohl der Erfolg in den Staaten ja schon recht beachtlich war, mit dem selbstbetitelten Album im Gepäck wird er noch größer. Jeder, der seinen Horizont mal etwas erweitern will, sollte sich das Album zulegen und so dermaßen steil gehen, wie ich es tat. Großer Fußball…

Bewertung:


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