Noctes Release aus dem Jahre 2003 besteht leider nur aus 5 Liedern, doch die haben es echt in sich. Musikalisch ist das ganze Album sehr gut und aus textlich haben sie ein derart hohtes Niveau erreicht, dass so manche stumpfsinnig "Hail Satan"-keifende Black Metal-Kapelle vor Neid noch blasser werden könnte, als sie es dank Kriegsbemalung eh schon ist. Aber dies sollte keinen verwundern, denn immerhin hat Marcel, der für die Lyrics verantwortlich ist, schon Kurzgeschichten und sogar ein Buch geschrieben.

Der Opener "Schwäne im Moor" ist eine ruhige Nummer, bei der die tiefen Lyrics fast schon gesprochen sind. Die langsamen, melodischen Gitarren machen dieses Lied sehr stimmungsvoll.

Der zweite Song "Töchter des Mondes'" ist eines meiner Lieblinsstücke des Albums. Es beginnt mit einem langsamen wunderschönen Instrumentalpart. Die Vocals werden ab und dann durch Geschrei unterbrochen, was dem Stück Abwechslung verleiht, wie die gegen Ende einsetzende Dynamik.

"Der Regen" ist ein schnelleres, härteres Stück. Beim Refrain ist der normale Gesang mit heiserem Schreien unterlegt, was der kalten Stimmung dieses Stücks sehr dienlich ist. In der Mitte gibt dieser Song ordentlich Gas, es folgen Taktwechsel, die diesen Song kurzweilig und interessant machen.

"Tage, die welkten" ist der mein anderer persönlicher Lieblingssong. Er spiegel das Ende einer Liebesbeziehung wieder. Er beginnt sehr traurig, doch beim dritten Song schlägt die Trauer in Wut um, die Musik wird dementsprechend heftig.

Der letzte Song "Vorbei" ist wieder etwas temporeicher und geht mehr in Richtung Black Metal. Hier gibts Geschrei und trotzdem gute Melodien.

Dieses Album ist meiner Meinung nach das beste, was Nocte je abgeliefert haben. Hier lernt man eine ganz neue Seite kennen. Es gibt nur einen Wehrmutstropfen, nämlich dass es nur 5 Songs gibt. Das ist zwar besser, als das Album mit irgendwelchen schlechten Songs aufzufüllen, trotzdem gibts dafür ne Pommesgabel abzug.

Bleiben aber immerhin noch 9 Pommesgabeln übrig.