Also vorab sei der Fränkischen Wolfshorde aus Coburg mein Glückwunsch für Platz 33 in den deutschen Verkaufscharts übermittelt, welcher so niemals zu erwarten war. Sei es nun aufgrund der medialen Treibjagd gegen Varg oder der oft zitierten musikalischen Langeweile…ich jedenfalls habe mich in der Vergangenheit mit beiden Punkten auseinandergesetzt und gebe hiermit kund, dass nichts davon mehr relevant ist. „Wolfskult“ ist die bisherige Sternstunde Vargs und eine Reifezeugnis sondergleichen.

Ein perfekter Sound, knüppelharte Songs und auch textlich geht der Fünfer sehr viel couragierter zu Werke als noch auf dem Vorgänger „Blutaar“, den ich zwar ebenfalls gut, aber nicht überragend fand. Freki kotzt sich erneut die Seele aus dem Leib, Hati und Skalli schreddern was das Zeug hält und die Rhytmussektion Timo und Fenrier sorgen für einen Magenentleerenden Bumms. Groß- aber nicht artig. Gerade die Midtemponummern wie „Glutsturm“ oder „Schwertzeit“ keilen ebenso aus wie die Nackenbrecher „Naglfar“ und „Blutdienst III“, wo hingegen das viel zu lang geratene „Sehnsucht“ die Freude zum Ende hin ein wenig einbremst. Doch das, liebes Wolfsrudel, ist Jammern auf allerhöchstem Niveau. Ich hoffe nur, dass die Jungs weiterhin auf alle Meinungen und Konventionen scheißen und ihrem nun eingeschlagenen Weg treu bleiben.

„Wolfskult“ macht Spaß und verbreitet teilweise klirrende Kälte und lässt den geneigten Hörer durchs verschneite Germanien ziehen. Vergesst alle Pseudo-Pagan/Viking Combos, denn Varg sind mit diesem Album zur absoluten Speerspitze aufgestiegen. Ganz starke Veröffentlichung. Danke dafür.Wie heißt es so schön bei „Wir sind die Wölfe“: „…die Wölfe sind wieder da, ob Ihr es wollt oder nicht…“