| 29. März 2024
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Rock Hard Festival 2005 |
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Bericht Am: 13.05 - 15.05.2005 Sonntag 15.05.2005 Hui! Ein neuer Tag.
Regentropfen lassen mich aufschrecken und zugleich wieder zurück fallen. Ich
hatte den Eindruck das letzte Bier muss wohl schlecht gewesen sein. Aber ich
schien nicht der einzig Leidende zu sein. Ich suchte nach einem wirkungsvollen
Gegenmittel. Schnell war in Form einer Bierflasche ein geeignetes Mittelchen
gefunden. Bier am Morgen vertreibt Kummer und sämtliche Auswirkungen einer
durchzechten Nacht…na ja, fast alle, einen ausgiebigen Schlaf verschaffte es
mir vorerst noch nicht, was das Festival nicht vom Ablaufplan abbrachte und so
schlurfte ich mehr oder weniger motiviert in Richtung Amphitheater.
Ein erster kurzer Rundgang
im Metalmarkt musste schnell abgebrochen werden, da
die Old-School-Metaller von Wolf die Bühne enterten. Und hier wird das Old-School noch richtig groß geschrieben, vom Outfit bis zu den Frisuren und
dem genialen Stageacting wurden hier die 80er
gepriesen. Hier wurde die Bühne gerockt, die Musiker waren unaufhaltsam in
Bewegung, um ihren Metal, der oftmals nach den früheren Maiden klingt, zu
zelebrieren. Hier merkte man, dass wahre Fans von ihrer Musik am Werke sind.
Selbst die schwere Grippe mit der der Sänger zu kämpfen hatte, konnte die Jungs
nicht aufhalten auch wenn die hohen Gesangspassagen vom Gitarristen übernommen
wurden, was leider dermaßen in die Hose ging, dass sie nachher größtenteils
weggelassen wurden. Aber schon die ersten beiden Bands dieses Sonntags waren
kleine Highlights, wobei noch weitere folgen sollten. [sn]
Mit Unleashed betrat dann eine
meiner Lieblings-Deathmetalbands die Bühne und ihre Livequalitäten sollten auch heute wieder überzeugen. Gleich
das Einstiegsdoppel mit „Legal Rapes“ und „To Asgaard we fly“ war schon grenzgenial und es war bemerkbar, dass
die Fans nach Death Metal dürsteten, grad da Unleashed die
einzige härtere Band am Sonntag waren. Der Mob tobte und es ist schon eine
besondere Kunst, dass dieser auch bis zum Ende nicht abebbte, aber dafür haben Unleashed zu
viele Klassiker im Gepäck. Seien es ältere Songs wie „Before the creation of time“, „Shadows in the deep“
oder „Victims of war“ oder auch neuere Songs der
Marke „Winterland“ oder „Long live the Beast“. Die Menge nahm
alles begeistert auf und folgte willig den Mitgröhlpassagen,
welche insbesondere bei „Death Metal victory“
das Amphittheater beschallten. So dürfen Unleashed gerne
noch einige Jahre weiter die Szene bevölkern! [sn]
Die Dänen von Pretty Maids, die
schon seit Jahrzehnten bestehen, versuchten dann mit ihrem Hardrock/Heavy Metal
die Menge weiter aufzuheizen, was ihnen nach Unleashed aber nur bedingt
gelang. Zwar waren sie musikalisch voll auf der Höhe, aber ihre unbekannteren
Songs am Beginn des Sets kombiniert mit den teilweise nervigen
Zuschauermitsingspielchen, konnten die Leute noch nicht so richtig aus der
Reserve locken. Jedoch zeigte das Abschlussduo mit dem superben „Future World“ und dem geilen „Red Hot and Heavy“, dass die Band doch
einige Klassiker in ihrer Karriere geschrieben hatte, so dass selbst auf der
Tribüne bei diesen Krachern die Mähnen flogen. Nicht spektakulär, aber trotz
dessen unterhaltsam. [sn]
Der Sonntag war sowieso der
Tag der gut gelaunten Bands, somit passten Masterplan prima ins Programm.
Frontmann Jorn Lande sang was das Zeug hielt und der
Rest der Band strahlte fröhlich mit der doch noch aufgetauchten Sonne um die
Wette. So viele positive Schwingungen übertragen sich dann auch mühelos auf das
Publikum. Das umfangreiche Set war nur ein weiterer Beweis für die überragende
Spiellaune der deutsch-norwegische Combo: von der ersten bis zur letzten Note
eine unglaublich ernergiegeladene Veranstaltung in
der auch Songs wie „Back from my life" und „Enlighten me" nicht fehlten. Doch auch jedes angekürbistete Erlebnis hat mal ein Ende, um schließlich Overkill die Bühne und Menge zu
überlassen zu müssen. [me]
Nun, das kann ich schon
vorweg nehmen, kam für mich die Überraschung des Rock Hard Festivals. Auf CD
konnten mich insbesondere die neueren Sachen von Overkill nicht wirklich überzeugen und auch die älteren Werke sind
etwas an mir vorbeigelaufen, was ich aber dringend nachholen werde. Zwar galt
mit „The Mark“, den nicht so
gelungenen Opener zu überstehen, aber als danach bereits „Rotten to the core“ angesagt wurde, brach
vor der Bühne ein Inferno los, was insbesondere dann noch bei den folgenden
Songs wie „Wrecking crew“, „Fuck you“, etc. für Schwerstarbeit für
die Security sorgte. Wo man hinsah flogen Leiber über die Menge und Blitz legte
wieder eine Show auf die Bühne wie man sie kaum besser als Frontmann machen
kann. Die Band übertrug ihre ganze Energie auf die Menge, die Songs wie „Hello from the gutter“ förmlich aufsogen und Overkill mit zu DEM Abräumer des
Festivals machten. Die Stunde ging leider so schnell rum, dass ich mir fest
vorgenommen habe auch bei nächster Gelegenheit Overkill auf Clubtour zu begutachten. Einfach geil!! [sn]
Lang dauerte es, bis ich
meine Lebensgeister um mich versammelt hatte, aber es glückte und pünktlich zu Sentenced war ich fit. Ein wenig
wehmütig war ich schon vor dem Auftritt. Wenn man weiß, dass es der vorletzte
Auftritt der dahinscheidenden Finnen in Deutschland ist, wünscht man sich einen
nicht endenden Gig. Überrascht war ich, als man mit dem fulminanten Instrumental-Death-Metal Blaster „Where whaters fall frozen“ den Abend alles andere als besinnlich
eröffnete. Mächtig viele, irritierte Blicke starrten in Richtung Bühne, da der
Song vom noch nicht erschienenen The funeral album stammte und das
Publikum dementsprechend wenig damit anfangen konnte. Als dann endlich Ville Laihiala nach vorne kam um „Excause me while I kill myself“ zu singen waren auch die weiblichen Fans
glücklich. Lauthals sang das aus allen Nähten platzende Amphitheater die
bekannten Songs mit, bei den neuen Titeln war gespanntes Zuhören angesagt. Sentenced gewährten eine Zugabe bevor
Ville mit den Worten: „See you never.“, die Bühne
verließ.
Zum Abschluss des Festivals
hat sich das Rock Hard Team mit Accept einen besonderen Headliner an Land gezogen, der im Vorfeld zwar für das übliche
Getratsche, ob sie es nur wegen der Kohle machen, etc. sorgte, aber ich wollte
mir lieber selber ein Bild machen, grad da ich Accept damals leider nie Live sehen konnte. Das Interesse an der
Band war auf jeden Fall da, war das Amphittheater doch bestens gefüllt und man harrte, was da nun kommen mochte. Mit Verspätung
kündigte Götz dann die Solinger an und nach dem Intro startete man mit „Starlight“ durch
und ich war überrascht, wie jung und rüstig unser Wolf Hoffman und Peter Baltes
mit kultiger Pudelfrisur noch rüberkamen. Udo hatte
leider nun keinen Tarnanzug mehr an, sondern es sah eher nach einem
Fliegeroutfit aus, aber dafür hatten sie eine feine Lichtshow und einige Pyros und Flammen im Gepäck, die zwar wenig
abwechslungsreich eingesetzt wurden, aber trotzdem ihre Wirkung nicht
verfehlten. Mit „Living for tonite“
& „London Leatherboys“
folgten weitere Klassiker, wobei die 90er-Phase generell ausgelassen wurde, was
zwar für eine Menge Klassiker sorgte, ich aber auch gerne das ein oder andere
Stück von der „Objection Overruled“
Scheibe gehört hätte. Aber bei Songs wie „Neon
Knights“, „Turn me on“, etc. kann auch nix schief gehen. Und als dann am Ende das Hitfeuerwerk
aus „Fast as a shark“, „Balls to
the walls“, „I’m a Rebel“ und „Princess of the dawn“ abgefeuert wurde,
hatten sicherlich nicht wenige Tränen der Freude auf der Wange. Auch wenn ich
die Interaktion von Udo mit dem Publikum und auch dem Rest der Band als wenig
euphorisch empfand, muss man insbesondere Wolf und Peter attestieren motiviert
und mit Spaß in den Backen die Show gespielt zu haben, so dass man von einem
gelungen Abschluss des Rock Hard Festivals, welches voll an Höhepunkten war,
sprechen kann. [sn]
Setlist Accept:
Unterm Strich:
Mit der Aufführung der
verbesserungswürdigen Dinge bin ich damit auch schon fertig, es siegen durchweg
die positiven Erinnerungen. Damit hat das RockHard Festival sich ganz klar
einen Platz in der ersten Liga der Open Airs gesichert.
Dank & Grüße
Schöne Grüße von Marie gehen an: Christoph-Michael-Thomas (?) aus Duisburg (gebürtig Gescher) mit den Dank für aufschlussreiche Einsichten, die beiden Backstage-Biertrinker (dem Century Media-Praktikanten und dem Zerspanunsmechaniker mit griechischem Vornamen) mit Dank für´s Pommesgabelfoto, an unsere Profikollegen von Laut (Eddy und Fischer), die mir spätestens ab jetzt mindestens ein Bier schulden *g* (*auch will* - Anm. Torsti) sowie an die Gummibärchen-Killer-Riff-Maschine und demokratischen Diktator (of slow suffering) von Sarx: Herrn Treude!
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