19. April 2024


           
Rock Hard Festival 2006

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 02.06 - 04.06.2006
Anlass: Rock Hard Festival im Amphitheater (Gelsenkirchen / NRW)
Autoren: Torsti [tr], Andy [ah] & Sebastian [sn]

Sonntag 04.06.2006

Wie die Zeit vergeht. Bei angenehmen Temperaturen erwachten wir. Wie schon am Tag zuvor lud uns wieder das schnuckelige kleine Bistro zum Mittag Essen ein. Gerade recht zu den Damen von Crucified Barbara stolperten Andy und meine Wenigkeit auf das Gelände. [tr]

Eigentlich viel zu früh starteten die Mädels um Sängerin Mia Coldheart, die mit ihrem Debüt Album In distortion we trust bereits für so manches Aufsehen sorgten. Und so lieferten die Damen einen nicht unbedingt spektakulären Auftritt ab, bei dem die Single „ Play me hard “ natürlich nicht fehlen durfte, doch zumindest war das mal so richtig was zum hingucken. Vielleicht war auch das der Grund, weshalb die Ladys kurze Zeit später ungewöhnlich viele Autogrammjäger um sich hatten?! [ah]

Mit Volbeat kam ich endlich in den Genuss eine meiner derzeitigen Favoriten bei ihrem ersten Deutschlandgig beizuwohnen. Und ich wurde nicht enttäuscht! Während die Dänen bei ihren ersten 2 Songs noch etwas nervös wirkten, befreite sie der wohlwollende Applaus des Publikums und es wurde gerockt und gerollt! Der bekennende Elvis-Fan am Gesang sang trotz einer Halsentzündung nahezu perfekt die Songs ihrer Debüt-CD und hatte dazu immer wieder eine lockere Ansage parat! Während der 2. Gitarrero derbe poste, sollte man nur dem Bassisten vielleicht mal das Geäst aus dem Hinterteil entfernen, damit er seinen Bewegungsradius eines Bierdeckels vielleicht noch erweitert. Ansonsten gab es 45 Minuten lang einen Hit nach dem anderen aus dem bislang einzigen Album und auch Slayers Raining blood “ zockte man kurz an, um daraufhin mit „ Soulweeper “ die Fans zu begeistern. Sehr stark und einer DER Gewinner des Festivals für mich. [sn]

Volbeat
Volbeat

Gojira sind schon seit einiger Zeit meine Lieblinge. Mit ihrem Progressiv Death Metal überzeugten Sie mich bereits im Dezember und da Sie auf dem RockHard ihren ersten Auftritt in unserem Lande hatte freute ich mich wie wild auf den Auftritt der Franzosen. Vielleicht hatte ich einfach zu viel erwartet, denn alles in allem wirkte die Truppe sehr steril, richtig Stimmung mochte auch nicht aufkommen. Die Bandbreite der Songs ist wohl zum hören und direkt gut finden etwas zu groß, anders lässt sich die verhaltene Publikumsreaktion kaum erklären. Nichts des zutrotzt tobten Sie auf der Bühne herum und feierten mit den wenigen, begeisterten Fans. [tr]

Der Ripper bei einem seiner ersten Gigs in Deutschland durfte ich natürlich nicht verpassen, wobei der langsame Einlass mich leider die ersten 10 Minuten verpassen ließ. Doch daraufhin konnte man sich von einer gut eingespielten Band überzeugen, die sowohl Material ihrer Debut-Cd als auch diverse Priestsongs („ Bloodstained “, „ Burn in hell “, „ Green Manalishi “) und sogar „ Red Baron “ von Iced Earth anspielten. Das eigene Material konnte mich dagegen nicht vollends überzeugen. Trotz fetter Riffs fehlten mir hier einfach die großen Gesangslinien, obwohl die Gesangsleistung des Rippers an sich erneut phänomenal war. Doch haperte es an den Songs selber, dass der Gig ziemlich an mir vorbeirauschte. [sn]

Tim
Beyond Fear

Die Progressiv Metaller Evergrey aus Schweden, hatte ich zuvor noch nie live gesehen. Umso überraschter war ich von dieser Darbietung, denn wenn ich nur das Wort „progressive“ höre, wird mir für gewöhnlich schon ganz anders. Also ließ ich mich weiter von den unerwartet harten Klängen überzeugen und fand immer mehr Gefallen daran. Die Laune wurde auch durch die Schlagzeugbedingte Zwangspause nicht getrübt, die kurzerhand und ebenso professionell mit einem feinen Keyboard-Solo überbrückt wurde (gewisse andere Bands hätten erstmal einen neuen Soundcheck durchgeführt). Durchaus vorstellbar, dass es anderen Leuten ganz ähnlich wie mir erging und sich demnächst erstmal ein paar Scheiben der Schweden zulegen wollen, denn die Vorstellung von Evergrey war dann doch mehr als überzeugend… [ah]

Nach bäriger Ansage des „trolligen“ Rock Hardlers Bruder Cle, der zwar eine Laola-Welle zustande bekam, doch das dafür gegebene Versprechen sich blank zu ziehen nicht einlöste, standen Finntroll auf dem Plan. Mit neuem Sänger brachten die Finnen das Theater regelrecht zum kochen. Die zahlreich erschienenen Fans vor- und um der Bühne, wussten die Laune machende Mucke zu schätzen und feierten die Band, die recht zivil auftrat und nicht wie gewohnt pelzbesetzte Jutesäcke trugen, ordentlich ab. Ein klasse Auftritt, auch wenn die Herren nicht unbedingt ganz so agil daher kamen. [ah]

Der Sechserpack aus Schweden, Soilwork , machte, trotz einiger Biere, einen fantastischen Eindruck und präsentierte sich in völliger Höchstform. Sehr ausdauernd huschten die Burschen über die Bühne und trotz der erhöhten Rutschgefahr, kam niemand zu Fall (Sänger Björn „Speed“ Strid schnoddert ganz gerne mal überall hin). Dabei machte ganz besonders Bass-Akrobat Ola Flink eine ganz ausgezeichnete Figur und zeigte nebenher, wie der wohl untrueste Schlüppi auszusehen hat. Spätestens mit dem Gassenhauer „ Rejection role “ hatte die Band die Massen im Griff und als der Zauber vorbei war, konnte man nur noch feststellen, dass das Ganze viel zu kurz war, aber garantiertes Headlinerpotenzial besaß! Nächstes Mal vielleicht. [ah]

Soilwork's Bassist Ola Flink
Soilwork

Auf dem diesjährigen Rock Hard Festival spielten dann Fates Warning eine ihrer raren Shows und den Prog-Fans stand die Spannung ins Gesicht geschrieben. Vor allem stellte sich im Vorfeld die Frage, ob denn auch Songs von den Alben mit John Arch am Gesang zum besten gegeben werden würden. Um die Antwort vorweg zu nehmen – man beschränkte sich auf die Songs der jüngeren Alben. Auch wenn ich mit der Band bislang nicht viel zu tun gehabt habe, war ich positiv überrascht, ob der gelungenen Melange aus Anspruch, Atmosphäre und Eingängigkeit. Man verpackte die instrumentalen Kabinettstückchen so intelligent, dass man die Musikalität bewahrte, was bei einigen Prog-Bands leider auf der Strecke bleibt. Dass man zudem noch den Scorpions -Track „ He's a woman, she's a man “ coverte verwunderte dann doch, da man ja noch reichlich gutes eigenes Material in der Hinterhand gehabt hätte. Trotzdessen ein feiner Auftritt, der mich nun dazu zwingt auch mal die Cds näher zu betrachten. [sn]

Zur besten Sendezeit war es nun an der Reihe Edguy auf das prächtig gefüllte Amphi-Theater los zu lassen. Die Zuschauer erwartete ein prächtiger Mix auf Unterhaltung, Musik und Licht-Show, genau das was ich mir von den Power-Metallern erwartete hatte.
Frontmann Tobias Sammet bedankte sich noch flugs beim Schreiberling des Programmheftes der ihn als Front-Eunuch titulierte und machte da weiter wo er aufgehört hatte, beim Rumhüpfen, springen und trällern. Die tolle Lightshow rundete das Musikalische Rahmenprogramm perfekt ab.
Edguy steigerten sich mit jedem Song und hoben sich ihren Hit „ King of Fools “ bis zum letzten Akkord auf. Ein schöner Auftritt. [tr]

Tolle Lichtshow: Edguy
Edguy

Bevor Ronnie James Dio das Festival zum Ende bringen durfte bedankte sich ein Stimmlich sehr angeschlagener Götz Kühnemund bei dem Publikum.
Anschließend durfte die Ikone des Metals auf die Bühne und den Fans das geben was Sie verdienten. Feinsten Metal, von der Historie bis zur Neuzeit. Trotz seines gehobenen Alters machte Dio einen fitten Eindruck auf der Bühne und wirkte Agiler als mancher Jungspund. Mehr Worte sind dort kaum zu verlieren, ein Ehrwürdiger Headliner! [tr]

Ronnie James Dio
DIO

Fazit: Auch in diesem Jahr war das RockHard Festival wieder super organisiert. Stets freundliche Security trugen eine Menge zur positiven Stimmung bei. Das Wetter hat mitgespielt und die Bands waren großartig und aus jedem Genre war etwas vertreten.
Einzig negativ war auch in diesem Jahr wieder die Parkplatz Situation. Wer im Auto schläft (was in anbetracht der Umständlichen Camping-Regelung sehr viele sind) und nicht auf den Hauptparkplatz kommt der darf gut und gern schon Mal 10 Minuten zu seinen Klamotten laufen.
Ansonsten war alles in allem wie im letzten Jahr, das Preisniveau ist gleich geblieben, wobei ich 2,30 €uro für ein 0,3 Beck's immer noch recht happig finde. Gerade wenn man bedenkt das man auf einem Festival ist und da trinkt man doch schon mal das ein oder andere Bierchen mehr. [tr]

 

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