| 20. April 2024
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Rock Hard Festival 2014 |
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Bericht Am: 06.06 - 08.06.2014 Sonntag 08. Juni 2014 Als erste Band an diesem noch regennassen Morgen... gut Mittag, sind die sympathischen Hamburger von Iron Savior an der Reihe. In meinen Augen eine Verschwendung, so eine etablierte Band zu so einer unmenschlichen Zeit spielen zu lassen. Egal, das Quartett hat sichtlich Spaß und haut dem noch etwas müden Publikum eine Top Power Metal Show um die Ohren. Fronter Piet Sielck und seine Mannen sind lange genug auf der Bühne aktiv, um zu wissen, wie sie die Menge begeistert und schaffen dies in windeseile. Ein guter Querschnitt aus Achtzehn Jahren Iron Savior lassen keine Wünsche offen. Top Leistung einer der besten Power Metal Bands aus hiesigen Landen. Den zweiten Slot am Samstag übernehmen die Schweden von Blues Pills. Im Rock Hard im vergangenen Jahr zum „Newcomer des Jahres“ gewählt, sind die drei Musiker mit ihrer charismatischen Sängerin Elin Larsson auf dem Weg nach ganz oben. Das ganze, obwohl die Band noch nicht einmal ihr Debut Album auf dem Markt hat. Ehrlicher Hardrock, angereichert mit Blues und Soul, dazu die gefühlvolle Stimme von Elin, nehmen einen an die Hand und führen einen in eine andere Welt. Das mittlerweile ordentlich gefüllte Amphitheater ist begeistert. Meine Baustelle ist das nicht und so mache ich mich erstmal auf den Weg in unser Camp zu einem Frühschoppen. Weiter geht es mit einer altbekannten Combo. Orphaned Land aus Isreal enterten bereits 2010 das Billing des Rock Hard Festivals und faszinierten das Publikum. Mit ihrer Mischung aus Metal mit orientalischen Einflüssen, hat das Quintett wohl eine Ausnahmestellung in der Szene. Besonders in Deutschland feiern sie damit grosse Erfolge. Auch an diesem Tag sind eine Menge Leute vor der Bühne, trotz einer bereits sengenden Sonne. Orphaned Land setzten sich seit Jahren für ein friedliches Miteinander aller Weltreligionen ein. Friede und Freundschaft, egal welcher Religionen, ist ihre Botschaft. Einer der grössten Fans dieser Band ist Markus Siepen von Blind Guardian. Eben dieser spielt einen Gastauftritt bei "Brother" und "Birth of the three". Coole Sache und toller Auftritt der Israelis. [ts] Die Fans des klassichen Death Metal werden an diesem Tage sehr spärlich bedient, da kommt eine Band wie Insomnium auch im Weichspüler Modus gerade recht um ein paar Growls auf der Bühne bewundern zu können.Wie gewohnt agieren die vier Finnen sehr filigran und lassen sich von den Melodien durch Ihre Songs tragen. Gleich zu Beginn gibt es mit „The primeval dark“ und „While we sleep“ die Eröffnungstracks des neuen Album Shadow of the dying sun. Mit „Revelation“, „Ephemeral“ und “The promethean Song“ bilden insgesamt fünf neue Songs das Grundgerüst der neun Titel langen Show. Mit „Down with the sun“ findet sich lediglich nur ein Song vom 2009er Superalbum Across the dark im Liveauftritt wieder, was ich persönlich etwas schade finde, dennoch konnten Insomnium wie so oft überzeugen, auch wenn die Bühnenperformance etwas statisch ist. Die Wärme der vergangenen Tage zollt Ihren Tribut. Bei der Wahl, sich anschließend noch Monster Magnet in der Sonne anzusehen, oder auf dem Parkplatz im Schatten ein Bierchen zu süffeln, fiel ganz eindeutig auf letzteres obwohl ich den Auftritt der wiedererstarkten Amis gern gesehen hätte.[tr] Einen musikalischen Stilbruch gibt es jetzt. Nach der Hardrock / Stonerinvasion steht nun Saitengott Jeff Waters auf der Bühne. Annihilator waren für mich im vergangenen Jahr DIE Liveband. Zwei Shows durfte ich sehen und war zweimal absolut begeistert. Präzises Gitarrenspiel und ein sehr sympathischer Bandkopf, machen diese Band zu etwas besonderem. Wieder mal gab es einen Besetzungswechsel in der Thrash Metal Formation. Die Position am Tieftöner hat der Mexikaner Oscar Rangel eingenommen. Zum vorletzten Akt sollten Tesla bitten. Mit den Kataloniern eröffnete sich mir eine ganz neue Baustelle, was sicher auch daran liegt, dass diese Band Live nur selten Präsent in hiesigen Breitengraden ist. Da mir der Zugang zum Material des Fünfers fehlte, plätscherte der Auftritt für mein Empfinden eher dahin, die Songs waren in meinen Augen nicht sehr mitreißend und ansteckend. Mit dieser Meinung war im Halbkreis des Amphitheaters allerdings relativ allein, denn die Menge ging bis auf die Ränge begeistert mit. Hard Rock hat somit wohl immer noch eine große Daseinsberechtigung. An dieser Stelle sollte eigentlich nun der Name Megadeth auftauchen. Jedoch sorgte ein Todesfall im unmittelbaren Bandumfeld für die kurzfristige Absage sämtlicher Früh-Sommer Gigs, von denen nun auch das RockHard Festival betroffen ist. Mit Testament ist der Ersatzheadliner jedoch nicht minder attraktiv. Die fünf Herren wirken von Beginn an bis in die Haarspitzen motiviert, so das man schon nach wenigen Minuten festhalten kann, das man das Wort Ersatz getrost streichen kann. Mit „Rise up“, „The preacher“ und „More than meets the eye“ gibt es schon gleich zu Beginn mächtige Abrissbirnen. Chuck Billy spielt in seiner unnachahmlichen Art Luftgitarre mit seinem Microfonhalter und Alex Skolnick wirkt an seiner Gitarre heute wie in Trance versetzt. Testament spielen stets Songs aus allen Schaffensphasen, was auch für Fans der alten Tage immer erfreulich ist, mit „Dark roots of the earth“ und der letzten Zugabe „The formation of damnation“ kommen die jeweiligen Titeltracks der neueren Alben zum Zuge. Dieser Auftritt hinterlässt bei mir keine Sekunde das Gefühl, das ich an dieser Stelle heute gern eine andere Band gesehen hätte. Ein würdiger Abschluss des RockHard Festival 2014. [tr]
Ein Dank an dieser Stelle geht an Roland Wohde, der einige Bilder zur Verfügung gestellt und sich durch den Samstag Nachmittag geschrieben hat. |
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