18. April 2024


           
Summer Breeze 2007

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 16.08. - 19.08.2007
Anlass: Summer Breeze in Dinkelsbühl (Baden-Württemberg)
Autoren:
Cynthia [ct] & Langhammer [tl]

Freitag, 18.08.2007

Aufgrund der mehr oder weniger komfortablen Liegeposition begann der zweite Festivaltag für mich mit anfangs recht kräftigen Rücken- und Nackenschmerzen (ja, ich werde wohl alt), dafür zeigte sich das Wetter aber von der sehr freundlichen Seite und die Schlammwüste trocknete nach und nach. [ct]

Eigentlich wollte ich mir die Jungs und Mädels von Eluveitie nach dem grandiosen Gig auf dem diesjährigen Dong Open Air nicht entgehen lassen, aber dank einer unmenschlich langen Schlange an den Duschen und meiner Trägheit wurde daraus dann doch nichts, und ich fand mich erst zu Eisbrecher auf dem Gelände ein.

Die Jungs heizten – ihrem Namen alle ehre bereitend – direkt mit ihrem Elektro-Metal-Combo Sond los und brachten diejenigen die bis jetzt noch stocksteif gefroren waren, auch endlich zum schmelzen. Der Ex-Megaherz Sänger und seine Crew ließen es aber auch echt total krachen auf der Mainstage und feuerten Hits galore in die hungrige Menge. Zum Abschluss gab es noch „Miststück“ – eigentlich ein Megaherz Song aber auch dieser kam sehr gut an. Das Publikum gab den Jungs Recht, alles richtig gemacht zu haben, und so verließen sie mit einem Grinsen nach leider viel zu kurzem 35 Minuten die Bretter. [ct]

Eisbrecher
Eisbrecher

Wir haben Freitagmittag, die Sonne brennt und Old School Black Metal der Norweger Koldbrann dröhnt aus den Boxen. Böses Corpsepaint und Nieten machten die Runde. Scheppernde Drums und sägende Gitarren waren Programm. änger Mannevond begrüßte die Fans mit deutschsprachigen Ansagen. chwerpunkt des Gigs waren die Songs vom aktuellen Album ''Moribound''. er Gig war in Ordnung, nicht mehr und nicht weniger. [tl]

Die Dänen Illdisposed waren dann nach Koldbrann auf der Mainstage zugange. Die Jungs sind verrückte Vögel, besonders Sänger Bo Summer, der in seinen Songansagen in einem guten Deutsch meinte, das die Deutschen nur nach Dänemark kommen, um zu bumsen uns zu saufen. Musikalisch gab es das volle Brett. Besonders die Songs von ''Burn my Wicked'' wussten zu gefallen. Daumen hoch. [tl]

Die Finnen Hevein, bereichert mit dem ehemaligen Apocalytica-Cellist Max Lilja, boten einen 35minütigen Einblick ihres bisher einzigen Albums ''Sound over Matter''. Geboten wurde ein melodischer Mix aus Death und Thrash mit eben diesem Violineneinschlag. Nicht schlecht gemacht, ein kleiner Appetithappen ein hoffentlich kommendes zweites Album. [tl]

Weiter ging’s mit Hevein auf der Pain Stage. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich diese Band um den ehemaligen Apocalyptica Cellisten Max Lilja, die an sich nur als Nebenprojekt gedacht war, kaum kannte, umso erstaunter war ich, als ich die Bandzusammensetzung sah – 2 Streicher inmitten der für eine Metal Band typischen Besetzung – irgendwie komisch. Zudem kam die Geige irgendwie kaum durch. Irgendwie konnte ich auch nach der Hälfte des Sets nicht so richtig arm werden mit der Musik, auch wenn ich die vom Prinzip her gar nicht so übel fand. Das Publikum sah’s wohl ähnlich, denn irgendwie konnten sich nur wenige für den Melodischen Death-Metal mit sehr atmosphärischen Einschlägen begeistern. Mit dem Vorsatz, mir die Band mal auf Platte rein zu ziehen, verließ ich den Ort des Geschehens, um mir den ersten Cocktail des Tages zu organisieren und mal meine überall verstreute Sippschaft einzusammeln. [ct]

Auf der Hauptbühne gab es als nächstes mal wieder was fürs männliche Auge, denn hier sollte es nun mit Sirenia weitergehen. Da wo After forever und Krypteria gestern vorgelegt hatten, ging’s heute weiter. Allerdings war hier der Gothic Einschlag live nicht so sehr zu spüren wie auf Platte – so kamen Songs wie „One by One“ und „Downfall“ um einiges härter rüber, fette Riffs dominierten hier ganz eindeutig das von Band kommende Orchester. Auch die Stimme der neuen Frau im Boot war Glasklar und kraftvoll. Einzig die Performance kam ein wenig stumpf rüber – irgendwie wollte der Funke nicht so recht überspringen, woran das jetzt im Endeffekt lag – man weiß es nicht. [ct]

Mit Spannung erwartete ich die den Auftritt der Schweden Necrophobic auf der Painstage, da sie live nicht so häufig zu bestaunen sind und ihr letztes Album ''Hrimthursum'' ein echter Neuklassiker ist. Ein perfekter Einstieg wurde mit dem Intro des aktuellen Albums und dem Opener ''Blinded by Light, Enlightened by Darkness'' geboten. Der Sound war klasse, nur leider etwas zu leise. Tobias Sidegard war gut bei Stimme, die Gitarristen posten und Schlagzeuger Joakim Sterner bearbeitete seine Felle. Sie Setlist war ausgewogen. Schön mal wieder Klassiker wie ''Nailing the holy One'' oder ''Darkside'' zu hören. Das geforderte und abschließende ''The Nocturnal Silence'' ist und bleibt eh der Hammer! [tl]

Nachdem ich die Necrophobic Jungs links liegen habe lassen, ging es für mich direkt mit L’âme Immortelle die für ihre an sich sehr düster angehauchte Musik ein sehr rockiges Set zum Besten gaben. Die Österreicher lieferten eine sehr souveräne Show ab, die auch den letzten Zweifler davon überzeugten, dass diese Band auch trotz sehr viel Gefühl und Melancholie in den Texten richtig rocken kann. Die typischen Gesangsduelle zwischen Thomas und Sonja kamen natürlich nicht zu kurz, und eine sehr schön anzusehende Performance rundete eine durchaus gelungene perfekt ab. Meisterwerke wie „Fallen Angel“ und „Phoenix“ durften natürlich nicht in der sehr gut zusammengestellten Setlist fehlen, und wurden von den Fans begeistert entgegengenommen. Diese Band feierte übrigens ebenfalls ihr zehnjähriges Jubiläum und passte somit perfekt zum Geburtstagsfestival. [ct]

L'âme Immortelle
L'âme Immortelle

Es blieb düster, denn auf der Pain Stage ging es mit den für die ausgefallenen Crematory eingesprungenen Jungs von End of green weiter. Michelle Darkness gab sich gewohnt mit schwarz umrandeten Augen und Wollmütze stockstief hinterm Mikro, der Rest der Band aber war umso agiler und legte eine ansehnliche Performance hin. Auch hier ging es sehr melancholisch und gefühlvoll zu Sache, wenn auch mit ein wenig mehr Druck. Den Fans schien der Ausfall von Crematory nicht viel auszumachen, denn der Ersatz wurde ebenso gewürdigt. Man merkte aber schon, das mit der nächsten Band mal wieder ein stilistischer Wechsel an der Reihe war, sah man doch etliche Gestalten schon sehr skeptischen Blickes vor der Hauptbühne stehen. [ct]

Auf dieser sollten gleich eine Trollherde auf die Summerbreeze Besucher losgelassen werden – es war die Zeit für die Partyfraktion von Finntroll gekommen, die ja schon quasi zur Stammbesetzung des Festivals gehören. Kaum auf den Brettern und den Opener „S°ang“ in die Menge gefeuert, hatten sie direkt das Publikum im Griff, was zu meinem Erstaunen diesmal sehr gemischt und nicht wie sonst immer einen recht niedrigen Altersdurchschnitt aufwies. Es gab nun eine Stunde finnischen Folk Metal vom feinsten mit gewohnt guter Bühnenshow zu sehen, wobei die Songauswahl sich vor allem auf der kürzlich erschienen „Ur Jordens Djup“ Album bezog. Natürlich durfte der Überhit „Trollhammeren“ auch nicht fehlen – und er wurde abgefeiert als gäbe es kein Morgen – überall wurde in bester Hummpa Manier getanzt was das Zeug hält. Über den neuen Sänger Vreth mag man immer noch gespaltener Meinung sein – meiner Meinung nach sieht er zwar nicht aus wie ein Troll, dennoch hat er den Dreh raus das Publikum zu animieren und mitzureißen – und das ist doch das wesentliche. Nach einer Stunde war es dann vorbei mit Humppa – dennoch ließen die Fans ihre Waltschrate nur sehr ungern von der Bühne gehen, was eindeutig beweißt, das die Jungs mal wieder alles gegeben haben um die Menge zum ausrasten zu bringen. [ct]

Aber die Party war ja noch nicht vorbei – weiter ging’s auf der Pain Stage mit einer weiteren Party Combo – diesmal den Dänen von Volbeat. Wer Elvis mag wird diese Jungs lieben (ich finde Elvis pisse, liebe aber Volbeat?! – Olaf)– denn in ihrer Musik lebt der King of Rock `n’ Roll wieder so Richtig auf. Dementsprechend war die Stimmung vor der Partystage – einige noch voll im Hummpaa Rausch ließen sich auch von dieser mitreißenden Mixtur aus Metallica, Rockabilly und eben dem King of Rock ‚n’ Roll und schwangen ebenfalls ihr Tanzbein. [ct]

Nun war es endlich soweit, die britische ''Kriegsmaschine'' Bolt Thrower nach jahrelanger Abstinenz endlich mal wieder auf einem Festival bewundern zu dürfen! Das Knistern am Tag des Gigs war förmlich spürbar, die Shirtträger häuften sich auf dem Gelände und am gut gefüllten Merchandise Stand der Band war die Spannung und Vorfreude in Gesprächen mit anderen Bolt Thrower Maniacs ebenfalls zu spüren. Jubelstürme kamen bei den ersten Tönen des Intros auf, bevor mit ''At first Light'' das Inferno begann. Der Sound war anfangs zu dumpf, der Gesang von Karl Willets etwas zu leise. Ab dem zweiten Song ''Inside the Wire'' stimmte dann alles, die ''WAND'' stand! Was für eine Power und Energie. Über das Klampfenduo Thompsen / Ward braucht man eh nichts mehr zu sagen. Überraschend spielten Bolt Thrower ''Forever Fallen'' vom „For Victory“ -Album. Dieser wurde laut Band schon jahrelang nicht mehr live gespielt. Die Spannung stieg bei ''The Fourth Crusade'' und dem
anschließenden minutenlangen Gitarrenintro zum ''Cenotaph'' Song! Einfach nur Wahnsinn und Weltklasse! Die Fans waren begeistert und Karl Willets strahlte über das ganze Gesicht. Nach einer Stunde Spielzeit beendete die Band den Auftritt mit ''When Cannons fade'' einen famosen Auftritt, der mit einem Kanonenschlag endgültig vorbei war. Witzig am Rande der kleine Versprecher von Karl, der den Song ''The Fourth Crusade'' zweimal ankündigte, sich dann ca. 30 Sekunden später korrigierte und ''For Victory'' meinte. Ansonsten einfach nur KULT. [tl]

Tracklist:
At first Light
Inside The Wire
Mercenary
Granite Wall
The Fourth Crusade
World Eater
Cenotaph
The Killchain
No Guts, No Glory
For Victory
Powder Burns
When Cannon Fades

Bolt Thrower
Bolt Thrower

45 weitere Minuten Party Pur nach dem einstündigen Trolleinschlag – das mag für einige schon ganz schön heftig gewesen sein, doch gab es keine Verschnaufpause, denn was jetzt noch nicht kurz und klein gerockt wurde ist wurde spätestens bei der nächsten Band auf der Main Stage, den Sagenumwobenen Bolt Thrower mit brachialer Todesmetall Gewalt niedergewalzt. Mir war das ganze dann doch ein wenig zu viel, zumal ich in der Zwischenzeit irgendwie schon beim 6. Tequila - Sunrise angelangt war und sich der steigende Pegel langsam aber sicher bemerkbar machte. Irgendwie hatten die Bolzenschmeißer auch nicht so ganz die brachiale Gewalt drauf wie auf dem Rock Hard Festival 2006 – zumindest kam es mir so vor. Die Fans sahen das allerdings anders und ließen sich brav platt machen und zerstörten ihre Nackenmuskeln. Die Stimmung im Bolt thrower Revier war jedenfalls Top und jedes Mal wenn ein neuer Schuss losging schiene die Meute mehr auszurasten. [ct]

Auch die Finnen von Poisonblack vielen meinen Coctails zum Opfer – so war die nächste Band die ich mehr oder weniger mitbekommen hatte die Dudelsack Fraktion von In Extremo. Bei dem Mittelalterrockern wurde es noch mal richtig voll vor und auf der Bühne und die meisten Texte waren der Menge wohlbekannt so das Songs wie „Küss mich“ „Spielmannsfluch“ oder „Der Wind“ aus tausend Kehlen widerklang. An der Bühnenshow gab es wie immer nichts auszusetzen, Der als „das letzte Einhorn“ bekannte Sänger Michael Rein hatte die Masse direkt auf seiner Seite, animierte aber immer noch weiter und brachte das ganze zum Kochen. [ct]

So endete auch der zweite Summerbreeze Tag für mich – zumindest Musikalisch. Nicht musikalisch musste ich feststellen, dass man mit einer Horde Trolls kein Wettsaufen anfangen sollte, wenn man nicht den Rest des Abends (genauer gesagt bis 5 Uhr morgens)  lallend und mehr oder weniger in Schlangenlinie über das Gelände irren will und erstmal jeden halbwegs nüchternen Menschen in den Wahnsinn treiben will…. [ct]

Nachdem In Extremo auf der Mainstage ihre Pyroshow beendeten, stieg Nebel auf der Painstage auf und ein bedrohliches Intro quoll aus den Boxen. Dark Funeral gaben sich als letzte Band des Abends die Ehre. 50 Minuten Black Metal vom Feinsten wurde geboten. Highspeedbolzen wie ''Hail Murder'' und ''Secrets of the Black Arts'' wurden in die Menge gefeuert. Der Sound war satt und die Band präsentierte sich super eingespielt. Besonders Neudrummer Dominator wusste zu überzeugen. Er muss wirklich einen Blastspeed-Rekord aufgestellt haben...Waaahnsinn! Die abschließenden Songs ''Atrum Regina'' und ''An Apprentance of Satan'' waren dann noch mal das volle Brett. Sehr geiler Auftritt. [tl]

 

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