29. März 2024


           
Summer Breeze 2009

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 13.08. - 15.08.2009
Anlass: Summer Breeze in Dinkelsbühl (Bayern)
Autoren:
Olay [od], Langhammer [tl], Jan Schaumkessel [js] & Torsti [tr]

Donnerstag, 13.08.2009

Nach einer viel zu kurzen Nacht, aus den oben bereits erwähnten Gründen, strahlte uns der Planet entgegen und kündigte einen sehr warmen Tag an. Doch nicht nur das Wetter sollte heute für Verzückung sorgen, sondern auch die Running order, bei der einige Leckerlies auf uns warteten.

Keine Feier ohne Meier, oder in diesem Fall Vader, die mit ihrem aktuellen Album „Necropolis“ nicht nur eines ihrer besten Alben abgeliefert hatten, sondern auch bei fast jedem Festival in diesem Jahr mit ihrer Bühnenshow aufwarteten. Warum allerdings das polnische Abrisskommando schon zur Kaffeezeit auf der großen Bühne ihre Death Attacken ins Publikum ballerten, blieb für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Egal, die Leute feierten Peter und seine Mannen euphorisch ab, was bei Hassbrocken der Marke „We are the horde“ oder „Never say my name“ und dem glasklaren Sound kein Wunder war.

Vader auf dem Summer Breeze 2009
Vader

Nach diesem musikalischen Fratzengeballer wurde es auf der Pain stage etwas ruhiger, aber nicht minder heavier, denn die Doom Götter Grand Magus spielten zum Tanze auf und bewiesen, warum sie momentan zu den heißesten Eisen im internationalen Metalbereich gehören. Wer mit JB einen solch charismatischen Frontmann besitzt und in der Lage ist, mit nur drei Mann eine solch brachiale Soundwand zu kreieren, ist einfach klasse. Fanden die zuhauf anwesende Bangerschar ebenfalls und bescherte den Schweden einen Sieg auf ganzer Linie.

Nun stand ich vor der Wahl, mir entweder die theatralischen Jaularien von Unheilig anzutun, oder im Zelt eine kräftige Party mit Sylosis zu feiern, die ich spätestens seit ihrem wirklichen Klassealbum „Conclusion of an age“ fest in mein Herz geschlossen hatte. Schwer fiel mir die Wahl da nicht und so war ich mit einer Vielzahl an nicht minder begeisterten Leuten dabei, wie die Briten ein wahres Feuerwerk abbrannten und das Zelt mächtig zum beben brachte. Machte mächtig Spaß.

Equlibrium haben in 2009 das Amon Amarth Syndrom. Die spielen wirklich an jeder Tankstelle oder dort, wo es eine Steckdose gibt. Und das ist nach der jahrelangen Bühnenabstinenz mehr als gut, da die Bajuwarischen Pagan Metaller mit „Sagas“ eines meiner absoluten Lieblingsalben im Gepäck hatten. Aber auch Songs der Marke „Met“ und „Unter der Eiche“ von „Turis fratyr“ gingen mächtig ins Gebälk und sorgten für eine grandiose Stimmung. Frontmann Blondie Helge ging mächtig steil und die Menge fraß dem sympathischen Hünen aus der Hand. Schuss, Tor, gewonnen.

Kurz vor Ende des Gigs der Münchener begab ich ins Zelt, um mir von den Australiern Psycroptic mächtig die Birne abschrauben zu lassen. Dies gelang den Jungs aus Tasmanien auch exzellent, da der Sound, wie bei allen Bands im überdachten Party Tent, mehr als klasse war und somit die technischen Fertigkeiten des Quartetts super zur Geltung kamen. Punk lookalike Jason Peppiat sprang wie ein Irrer über die Bühne und grunzte sich die Seele aus dem Leib. Das bedeutete zum Ende des Gigs für mich: T-Shirt Alarm! Und so erwarb ich ein weißes Longsleeve mit dem dezenten Motiv eines tasmanischen Teufels, der sich genüsslich seine eigenen Eingeweide herausreißt. Lecker… [od]

Nächster Programmpunkt war dann mit J.B.O. eine der Bands, auf die ich am Uninteressantesten finde. Verträgt sich Geblödel mit Metal? Ich würde mal sagen: NEIN! Dann lieber alle zwei Jahre Mambo Kurt!!

Summer Breeze

Schunkelparty war dann vor der Pain Stage eher weniger angesagt, denn mit Walls of Jericho gab sich eine Kapelle die Ehre, bei der eine eher handfest zu nennende Stimmung vorherrschte. Vorangetrieben von der beeindruckenden Frontfrau Candace entfesselten die fünf Musiker einen Sturm im Publikum, der das ganze Areal vor der Bühne umfasste. Die in diesem Fall vorwiegend jüngeren Besucher schonten sich denn auch keineswegs und so kochte das Gelände am frühen Abend. Die Band honorierte den Einsatz des Publikums mit einer energiegeladenen Performance, die zur Musik passte wie die Faust aufs Auge.

Kreator spielen zum wiederholten Male auf dem Summer Breeze und finden wie immer massiv Zuspruch. Der Gig wird durch rote Rauchsäulen eröffnet, die am linken und rechten Bühnenrand aufsteigen und neben der Bühne auch das halbe Gelände vernebeln. Im Hintergrund läuft zum Opener "Hordes Of Chaos" das zugehörige Video auf mobiler Leinwand, die je nach Bedarf im Hintergrund verschwindet. Ansonsten legen Kreator einen starken Auftritt aufs Parkett, der mit "Phobia", "Terrible Certainty", "Enemy Of God" oder "Pleasure To Kill" Songs aus so ziemlich allen Phasen der Band enthält. Definitiv der bessere der beiden Dinkelsbühlauftritte bisher, der das Publikum durch die teils etwas seltsamen Ansagen Milles auch hin und wieder zum Schmunzeln veranlasst...O-Ton Mille: IHR PENNER!!

Nach einem kleinen Verschnaufpäuschen während der Backyard Babies wurde es Zeit für den ersten Headliner. Cantus Buranus, der ''zweite'' Part von Corvus Corax. Musik und Bühnenshow gingen Hand in Hand und machten dieses Spektakel zumindest für mich ganz vergnüglich. Muss ich nicht immer haben, aber an diesem Abend hat es gepasst. Und ja, dieser Auftritt passte sehr wohl aufs Breeze!

Tja, und dann erwarteten uns endlich Katatonia! Die Band, die äußerst selten live zu sehen ist und dann nicht oft zu glänzen vermag, aber geniale Tracks auf Konserve im petto hat. Gesanglich war es leider wieder nur eine sehr durchwachsene Leistung; egal! Ich war einfach nur froh, Obige und weitere Hits wie "July", "My Twin, "Sleeper", "Ghost Of The Sun" und "Evidence" endlich einmal live zu hören und mir Gänsehaut bereiten zu lassen. Zum gutem Schluß kam mit "Murder" (inkl.Growls!)gar ein alter Song aus der "Discouraged Ones"-Ära zum Zuge und versöhnte auch die alten Fans. Daumen hoch! [tl]

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