20. April 2024


           
Summer Breeze 2012

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 16.08. - 18.08.20122
Anlass: Summer Breeze in Dinkelsbühl (Bayern)
Autoren:
Torsten Langhammer [tl]

Freitag, 17.08.2012

Nach einer ersten entspannten Nacht in unserer fantastischen (lach) Herberge machten wir gegen halb neun die Äuglein auf. Duschen, rasieren, Zähne putzen und auf zum Frühstücken. Die alte Dame Frau Pechan gab sich große Mühe, uns das Wohnen dort schmackhaft zu machen und reichte uns ein reichhaltiges Frühstück. Nur der Drang sich mit uns pausenlos unterhalten zu wollen, war dann irgendwann anstrengend…lach. Gut gestärkt haben Jan und ich uns verständigt, das heute erst mal Sightseeing in Dinkelsbühl angesagt war und wir erst gegen 17 Uhr das Festivalareal betreten werden. Also zogen wir bei brütender Hitze zu Fuß in das Stadtinnere. Gute 10 Gehminuten von unserer Pension entfernt hatten wir schon die Stadtmauern erreicht. In aller Ruhe suchten wir uns dann ein cooles Restaurant aus, um dann zum Mittag die einheimische Küche zu genießen. Gewinner unserer Suche war dann das Bauernstüberl in einer Seitengasse von Dinkelsbühl, gereicht wurden Ochsenbraten mit Kartoffeln für Jan und für mich Hirschedelgulasch mit Semmelknödel….ganz hervorragend und alles zu moderaten Preisen. Ein gelungener Start in den Tag! Nach dieser Stärkung ging es dann wieder zurück ins Gasthaus. Sachen gepackt und los geht’s. Wir machten noch einen kleinen Stop beim auf dem Weg liegenden Penny-Markt, um uns noch ein wenig Verpflegung mitzunehmen. Auch der Weg zum Festivalgelände war in 15 Minuten erreicht, also alles bestens. Und der heutige Tag wird es bandtechnisch in sich haben.

Malerisches Dinkelsbühl

Die Amis von Nile machten heute für mich mit ihrem perfekten Death Metal den Anfang. Ich hatte eine geile Sicht im Fotograben und konnte den Herren Sanders und Co. beim Musizieren zuschauen. Ansonsten nicht viel Neues...gleiche Show, gleiche Setlist wie beim PSOA, aber „4th arra of Dagon“ und „Black seeds of vengeance“ killen abermals ohne Ende. Danach geht es schwupps ins Festivalzelt, wo die Finnen Black Sun Aeon um Multitalent Tuomas Saukkonen (u.a. bei Before the Dawn am Gesang aktiv) am Werkeln sind. Bei Black Sun Aeon sitzt der junge Mann am Drumkit und auch mit dieser Band lässt er Dark Metal oder typischen finnischen Melodic Death Metal der etwas melancholischen Art zelebrieren. Die Finnen haben es definitiv drauf, die Stippvisite hat sich auf jeden Fall gelohnt. Meine nächste Band sind dann Six Feet Under auf der Painstage um Legende Chris Barnes. Nachdem ich das aktuelle Album Undead unwiderruflich durch die Mangel genommen habe, war ich doch sehr neugierig auf die Präsenz der Band. Gott sei dank hat die Band auch einige Klassiker im Backkatalog, so das mir der Auftritt durchaus Freude gemacht hat. Songs wie „Victim oft the paranoid“, „Human target“ und das mega abgefeierte „TNT“ haben einfach Spaß gemacht. Auch Chris Barnes war voll des Lobes über die Fan Reaktionen und freute sich über dieses Old-School Death Metal Publikum. Gut gemacht, Jungs. Und was haut die Band noch raus!! Zwei Cannibal Corpse Klassiker!! „Stripped, raped and strangeled“ und das unerreichte „Hammer smashed face“. Ob diese Taktik allerdings für die Qualität von Six Feet Under steht, kann man diskutieren. Und nun wieder rüber ins Zelt, dann waren jetzt Before the Dawn um Kraftpaket Tuomas Saukkonen am Start. Und es ging gleich wunderbar mit „Pitch black universe“ los, mein Lieblingssong vom aktuellen Album „Rise of the Phoenix“. Sound super, Gesang super und die Songs waren auch gut. Auf jeden Fall eine Band, die durch gute Veröffentlichungen weiter auf dem steigenden Ast ist und sich etablieren wird. Puh….mit Within Temptation wartet nun wirklich harte Kost auf mich…Trällerelsenmucke vom allerfeinsten. Der Bühnenaufbau war schon imposant…eines Headliners würdig, könnte man meinen. Für mich war es nur ein kurzer Besuch, dann im Zelt warteten die Finnen von Insomnium mit einer gelungenen Überraschung. Denn Mikael Stanne von Dark Tranquillity sang mit den befreundeten Finnen zusammen einen Song, was mir und proppevollen Partyzelt nochmal einen zusätzlichen Kick verpasste. Ähnlich, wie bei Before the Dawn, werden auch die Landsleute von Insomnium ihren Weg weiter machen und mehr und mehr zu einer festen Grösse in der Szene werden. Ansonsten gab es hier auch die gleiche Setlist, wie beim Gig eine Woche zuvor beim PSOA. Aber Daumen hoch für die talentierten Finnen. Ich musste mich nun beeilen, um beim anstehenden Dark Tranquillity Auftritt einen guten Platz zu ergattern. Gut 20 Minuten vor Beginn der Show hatte ich mir gut ein Drittel vor der Bühne einen Platz erkämpft. So konnte ich Within Temptation noch auf der Mainstage verfolgen und Songs wie „Mother earth“ lösten ein Schmunzeln in mir aus. Was waren das für Zeiten, als ich auch diese Band geil fand…lach. Als dann Dark Tranquillity anfangen gab es bei den Leuten kein Halten mehr und es war unerträglich, wo ich stand. Also habe ich nach dem 2.Song schon den geordneten Rückzug angeordnet. Vielleicht hätte ich ins Festivalzelt jumpen sollen, denn da zerlegten gerade die Brasilianer von Krisiun ALLES! Für mich persönlich die einzig ärgerliche Überschneidung des Festivals. Innerlich war ich dann etwas bedient und ehrlich gesagt, habe ich Dark Tranquillity auch mal besser gesehen, obwohl das natürlich Jammern auf hohem Niveau ist, denn die Band kann nicht wirklich einen schlechten Gig abliefern.

Insomnium auf dem Summer Breeze 2012
Insomnium

Setlist Dark Tranquillity auf dem Summer Breeze 2012:

  • Terminus (Where death is most alive)
  • In my absence
  • The treason wall
  • The wonders at your feet
  • The mundane and the magic
  • Inside the particle storm
  • Zero distance
  • The sun fired blanks
  • Misery's crown
  • ThereIn
  • Final resistance
  • The fatalist

Bei Immortal hatte ich nun einen perfekten Blick auf die Bühne und ich war mega heiß, die Band nach einer Woche nochmal zu sehen. Schon am Anfang war zu sehen, die Show wird heute noch grösser und kraftvoller. Beim Summer Breeze ist die Hauptbühne einfach viel viel grösser!! Und das lässt Immortal noch viel mächtiger wirken! Und es gab wieder einen Best Of Set zum Zungeschnalzen. Abbath war bester Laune und bei „At the heart of winter“ oder „In my kingdom cold“ laufen Abbath, Horgh und Apollyon zur absoluten Höchstform auf. Die Lightshow wurde mal im roten, grünen und blauen Ton gehalten, sah mega geil aus auf der großen Bühne. Für mich ein perfekter Auftritt und das Highlight des Tages! 10 Pommesgabeln und setzen!!

Setlist Immortal auf dem Summer Breeze 2012:

  • Withstand the fall of time
  • Solarfall
  • Sons of northern darkness
  • Rise of darkness
  • Damned in black
  • Triumph
  • At the heart of winter
  • In my kingdom cold
  • Tyrants
  • One by one
  • Beyond the northwaves
  • All shall fall

Immortal auf dem Summer Breeze 2012
Immortal

Witzig an den ersten beiden Tagen waren die ständigen Frötzeleien zwischen Jan und mir, wo es darum ging, ob er es heute bis 4 Uhr morgens die Kräfte hat, um seine Lieblinge von Ahab zu sehen. Und gut das wir nicht gewettet haben, sonst hätte ich sie verloren, aber dazu später mehr…hihi. Nach dem genialen Auftritt von Immortal hieß es für mich erst mal die Sinne sammeln und dann schnell zurück in das Festivalzelt, wo es mit Morgoth heftig weiterging. Nach einem langen düsteren Intro ging es dann mit dem kultigen „Body count“ los und man fühlte sich fett in die Neunziger zurückversetzt. Marc Grewe grunzte und kreischte wie zu besten Zeiten…total geil. Über Klassiker wie „Suffer life“ oder „Sold baptism“ braucht man keine Worte verlieren. Mit diesen Songs ist Death Metal Geschichte geschrieben. Das Zelt ist allerdings nur mittelmäßig voll, da auf der Pain Stage noch Corvus Corax ihren Auftritt hatten. Das sollte sich bei den Thüringern von Eisregen allerdings ändern. So voll wie bei Eisregen sollte das Zelt nicht mehr werden, es platzte förmlich aus allen Nähten. Die Band genießt einen Kultstatus, Respekt! Jan und ich beobachteten den Auftritt von einem hinteren Platz aus. Die Sicht war super und der Sound satt. Schon nach dem ersten Song „N8verzehr“ gab es die ersten Eisregen-Schlachtrufe. Damit wurde ich überrascht, welches Ranking die Thüringer bei den Fans hatte. „Das scharlachrote Kleid“ oder das heftige „Das liebe Beil“ reihten sich nahtlos in eine coole Setlist ein. „Kathi, das Kuchenschwein“ war bei uns auf Hin- und Rückfahrt schon als Running Gag etabliert, leider hat es die Band nicht gespielt. Ich war inzwischen völlig alle und machte mich nun auf Richtung Auto. Auf dem Weg dorthin gab es dann mit „Rostrot“ den Titelsong des aktuellen Albums und natürlich das abschließend obligatorische „Elektrohexe“. Cooler Auftritt von Eisregen! Nun heißt nur noch auf Jan warten und ich machte schon mal ein gepflegtes Grunzerchen im Auto, bis ich 03.20 Uhr von den heftigen Grunts von Ahab geweckt wurde…lach. Irgendwie ja auch witzig, andererseits auch nicht, wollte ich doch einfach nur richtig pennen gehen….lach. Kurz vor 4 Uhr war dann Jan auch am Auto und halb fünf waren wir endlich in der Pension und konnten alle viere von uns strecken. Also erst mal Gute Nacht gesagt.

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