29. März 2024


           
Summer Breeze 2012

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 16.08. - 18.08.20122
Anlass: Summer Breeze in Dinkelsbühl (Bayern)
Autoren:
Torsten Langhammer [tl]

Samstag, 18.08.2012

Nach einer sehr kurzen Nacht wurde ich durch meinen „Mitbewohner“ nach 3 Stunden Schlaf geweckt. Ein Geschnarche vom Allerfeinsten. Egal, ich war trotzdem fürs Erste munter und der letzte Festivaltag vom Summer Breeze und auch des gesamten Jahres…schluchz…kann starten. Nach einem erneuten entspannten Frühstück, guckten wir uns anschließend in brütender Hitze die Wohnsiedlung an. Und hier haben wir uns Umgebungstechnisch ganz gut getroffen. Zurück in der Pension machte ich dann nochmal für ein paar Minuten die Äuglein zu, bevor wir den üblichen Gang zum Penny Markt machten und dann mit frischen Getränken die Reise zum Gelände zu reisen.

Die Schweden von Naglfar waren dann die erste Band für mich. Nach ihrem grandiosen Auftritt beim Party San freute ich mich, auch diese Band innerhalb von einer Woche zweimal zu sehen. 14.30 Uhr bei brütender Hitze gab es melodischen Black Metal auf die Nuss. Ich hatte irgendwie das Gefühl, das die Band anfangs etwaige Motivationsprobleme hatte. Der Opener „Pale horse“ wurde meiner Meinung nicht gerade „lustlos“ dargeboten. Vielleicht lag es auch daran, das bei den Temperaturen sich nicht mega mässig viele Leute vor der Bühnen versammelten. Und die Musik von Naglfar eignet sich auch mehr für einen Gig im Dunkeln, so das die Düsternis und die Boshaftigkeit der Musik besser zu spüren ist. Fronter Kristoffer Olivius überzeugte mit seiner finsteren Mimik und mit Dauer der Setlist stieg auch der Geilheitspegel bei mir, denn Songs wie „I am vengeance“ oder „The brimstone gate“ verpassen mir immer noch einen feuchten Schlüppi. Round about aber ein gelungener Auftrag von Naglfar. Jan ging nun in das Festivalzelt zu Audrey Horne und ich pilgerte zur Nachbarbühne, um die Viking Death Metal Kings Unleashed zu sehen. Die Band ist nun auch schon mehr als 20 Jahre im Geschäft und ist immer als eine Konstante im Death Metal Bereich zu bezeichnen. Auch heute hatte Sänger Jonny Hedlund keinerlei Probleme mit der anwesenden Menge, ist er doch einer der souveränsten Frontmänner der Szene. Leider hatten Unleashed auch nur 45 Minuten Spielzeit an dem Nachmittag, aber mit „To Asgaard we fly“, „Wir kapitulieren niemals“ oder „Hammer battalion“ gar nichts schief gehen. Daumen hoch, Warriors!! Desaster sind leider durch den Rost gefallen, ich entschied mich für Sepultura auf der Mainstage. Die Brasilianer begannen nach einem Intro-Mix aus Arise und Beneath the remains ging es auch mit dem Titeltrack des besagten Albums los. Anschliessend gab es mit „Refuse/Resist“ einen weiteren Klassiker geboten, bis mit „Kairos“ der Gute Laune Pegel etwas sinkt. Naja, Sepultura sind meiner Meinung schon lange nicht mehr das, was sie mal waren. Mir imponierte allerdings der neue, junge Drummer Eloy Casagrande, der einen sehr agilen Eindruck hinterließ. Insgesamt nen klarer Querdaumen für Sepultura.

Naglfar auf dem Summer Breeze 2012
Naglfar

Incantation habe ich gekonnt ausgelassen, die haben mir beim Party San auch schon nicht besonders zugesagt. Also ab in den Fotograben, um bei Lacuna Coil ein paar Bilder zu machen. Musikalisch gesehen, gibt mir die Band nicht mehr wirklich viel. Die Italiener um Frontfräulein Christina Scabbia feierten ihr 15-jähriges Bandjubiläum und sie zogen doch eine Menge Leute vor den Painstage. Der Doppelgesang der Band mit Sänger Andrea Ferro ist immer noch das Erkennungsmerkmal, die Amerikanisierung der Mailänder ist allerdings nicht so meine Sache. Paradise Lost haben bei mir in den letzen Jahren wieder etwas an Kredit hinzugewonnen. Deswegen war ich gespannt auf die kommende Stunde mit der Band auf der Mainstage. Jan war auch schon ganz freudig erregt, um seine Alltime-Lieblinge mal wieder live zu erleben. Die letzten Live-Auftritte der Band waren eher langweilig, uninspiriert und einer klasse Band nicht würdig. Und eines kann ich vorweg nehmen. An diesem Abend war alles super "hörbar". Neuere Tracks wie "Honesty in death" kamen cool rüber, sogar ein Nick Holmes machten einen lockeren Eindruck. Über Genreklassiker wie "Forever failure", "As I die" oder "Enchantment" braucht man eh kein negatives Wort verlieren. Paradise Lost wieder definitiv wieder in der Spur und auf einem guten Weg. Die anstehenden Bands Nifelheim, Oomph! Und Shining gaben es uns dann ausreichend Luft, um uns für den Abschluss des Summer Breeze Festivals zu wappnen. Fast 2 Stunden hatten wir Zeit und wir ruhten uns am Auto und im VIP-Zelt aus. Mit Asphyx wartet dann wieder ein richtiges Brett auf uns. Mit dem überragenden Album Deathhammer in der Hinterhand konnte der Autritt nur killen!! Seht Euch die Setlist des Abends an und jeder weiss, was im Festivalzelt abging! Ein Banger nach dem Anderen. Der Panzer war am Rollen und walzte alles nieder! Ganz grosses Oldschool-Kino meine Herren!!

Lacuna Coil auf dem Summer Breeze 2012
Lacuna Coil

Setlist Asphyx auf dem Summer Breeze 2012:

  • The quest of absurdity
  • Vermin
  • Scorbutics
  • Into the timewastes
  • M.S. Bismarck
  • Death... The brutal way
  • Der Landser
  • Deathhammer
  • Wasteland of terror
  • Forgotten war
  • The rack

Amon Amarth war der dritte Headliner des Festivals! Gefühlt zum 734. Mal sollte ich die Band nun live sehen, also hielt sich meine Aufregung im Vorfeld in Grenzen. Der Platz vor der Main Stage war bis in die letzten Ecken prall gefüllt und wohin man blickte, waren die Besucher komplett mit dem Merch der Band eingedeckt. Das hier der Besucherrekord bei Amon Amarth fällt, war vollkommen abzusehen. An Pyros wurde nicht gespart! Immer wieder wurden Feuersalven abgefeuert. Die Band hatte mit den Fans ein leichtes Spiel. Die Menge fraß ihn aus den Händen und die Band zahlte es mit einer überzeugenden Performance zurück. Daumen hoch für die fünf Vikinger!

Setlist Amon Amarth auf dem Summer Breeze 2012:

War of the gods
Runes to my memory
Destroyer of the universe
Death in fire
Live for the kill
Cry of the black birds
Fate of norns
Pursuit of Vikings
Northern star
For victory or death
Victorious march
Twilight of the thunder dod
Guardians of Asgaard

Summer Breeze Publikum

Gedanklich war ich nun fast schon in der Pension, auf der Autobahn und zu Hause (lach), aber ein Stückchen von Katatonia wollten wir uns dann doch einverleiben. 2009 erlebten wir die Band auch schon zu gleicher Spielzeit und die Schweden machten einen fitten Eindruck. Bis auf einen Verhaspler machte Jonas Renske stimmlich eine tolle Performance. Auch die restlichen Mitglieder präsentierten sich als Einheit. Nach 3-4 Songs torkelten wir so langsam in Richung Auto. Die 3 Tage saßen uns nun schon in den Knochen und wir sind ja auch nicht mehr die Jüngsten.

Fazit: Das Summer Breeze Festival ist immer wieder der perfekte Abschluss der alljährlichen Festivalsaison. Super organisiert, besonders der VIP-Bereich war sehr angenehm. "Leider" kommen jedes Jahr mehr und mehr Zuschauer, auch hier sollten die Kapazitäten erschöpft sein. Die hohen Merchandise Preise für ein T-Shirt am offiziellen Stand, teilweise 25,- Euro für ein Bandshirt ist schon mehr als grob. Ansonsten...alles palletti bei dem tollen Wetter und den Sightseeing Möglichkeiten in Dinkelsbühl. Wir sehen uns 2013 wieder.

zurück


Disclaimer | Impressum | Datenschutz © by pommesgabel.de 2003 - 2024