| 20. April 2024
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Wacken Open Air 2006 |
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Bericht Am:03.08. - 05.08.2006 Donnerstag | Freitag | Samstag Samstag der 05.08.2006 Die Morgendlichen Sonnenstrahlen lockten an diesem Tag unseren Björn voller Tatendrang aus den Federn. In bester Hausfrauenmanier wurde erst mal ein wenig um und im Pavillon geputzt und gewienert. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, mal sehen ob man seine Dienste im nächsten Jahr vielleicht mal höchstbietend verschachert. Wieder war es das gewohnte Reißverschluss surren von Sebastian, dass den übrigen, noch in den Seilen hängenden Redakteuren ein verdutztes Gesicht abrang. Wahrlich hatte Metal Church nicht die beste Position des Tages, weitere Worte von Sebastian: Überraschend als Opener der Partystage durften die traditionsreichen Metal Church den Schlaf aus den Augen rocken. Und die hohe Besucherzahl vor der Bühne zollte dem langjährigen Schaffen der Band Tribut. Solider US-Powermetal, der mit viel Spielfreude vorgetragen wurde, konnte die Menge durchaus schon zu dieser frühen Zeit zum feiern animieren. Zwar war dies nicht mit dem unglaublichen Weckruf von Morgana Lefay 2005 vergleichbar, aber dennoch ein gelungener Auftritt ohne große Überraschungen. [sn] Das die Essener von Caliban schon lange zu den Top-Acts der deutschen Metal/Hardcore - Szene gehören, stellte sie jetzt auch erstmals in Wacken unter Beweis. Sie eröffneten ihre Interpretation vom Hardcore mit „I rape myself“ von ihrem aktuellen Silberling. Auch bei Caliban war der Platz vor der Stage sehr gut gefüllt. Leider gab es in der Mitte des Sets einen total Ausfall der Technik. Die Fünf nahmen es mit Humor und nachdem die Technik wieder mitspielte, rockten sie die Area vom allerfeinsten. Intensive Neugier veranlasste mich, mir den Anfang von Arch Enemy zu sparen, um mir den norddeutschen Metal Battle Vorrunden-Gewinner Drone auf der W.E.T Stage wenigstens kurz anzusehen. Und wäre es nach mir gegangen, dann hätte ich Arch Enemy am liebsten komplett ignoriert, um mir diese feiste Darbietung noch weiter anzusehen: Drone und die begeisterte Masse vor der Bühne begannen vom ersten Ton an, die W.E.T Stage inklusive Zelt in Schutt und Asche zu legen! Das Publikum tobte derartig vor den Absperrgittern, dass die Security- Mannschaft hektisch einen Fotoapparat organisierte, um das Spektakel auf Platte zu bannen. Wenn das nicht ein Gütesiegel ist, dann weiß ich es auch nicht mehr!! Kurzum…: Drone sind ja dann auch mit ihrer Energie geladenen Darbietung und ihrem –ich nenn´ s jetzt einfach mal- Machine Head- Metal völlig zu Recht Gewinner des diesjährigen Metal Battle geworden!!! Also, Jungs: ich hoffe, wir bekommen bald mehr von Euch zu sehen und zu hören!!!! [me] Nun ja, ich musste mich dann ja doch irgendwann von meinen neu entdeckten Lieblingen Drone trennen, um meinen Verpflichtungen nachzukommen. Leider Gottes, denn der Sound bei Arch Enemy war mal wieder- scheint ein echtes Problem dieses Jahr gewesen zu sein- derartig matschig, dass man dem Ganzen nur wenig abgewinnen konnte. Auch wenn sich Frontgrunzette Angela Gossow und ihre Mannen redlich Mühe gaben, konnte das die Abmischungsproblematik nicht mehr ausgleichen. Darüber hinaus schien Frau Gossow auch nicht ganz ihre stimmlichen Fähigkeiten ausfahren zu wollen- oder zu können…alles in allem, ein wenig enttäuschend! [me] Die Massen traten sich bei Arch Enemy die Füße platt, wer jedoch weniger auf die optischen Reize des Grunz-Gesanges auf der Nachbar Bühne ausgerichtet war, der wurde mit Bloodthorn ordentlichst bedient. In der prallen Mittagssonne zogen die Norweger ein prächtiges Set ab und knüppelten so manchem Spätaufsteher die falten aus dem (Schlaf-)Sack. [tr] Kurz vor Drei war es dann Zeit für die Fear Factory. Wie es nicht anders zu erwarten war, wurde die Amis von einer menge Fans erwartet. Wer sich auf schön lauten „Cyber-Metal“ der Extraklasse gefreut hat, wurde allerdings enttäuscht. Nicht von der Band, sondern mal wieder von dem Mischer. Der Sound war viel zu leise und schlecht abgemischt. Die Factory an sich war sehr überzeugend und die Setlist war großartig. [be] Morbid Angel? Waren das die Burschen in den engen Lackanzügen? Ha ha, oh ja, der Kult-Metal rinnt mir jetzt noch eiskalt die Beine herunter! Nee, die Darbietung war wirklich grottig und ich hab auch nicht viel mehr erwartet. Höhepunktloser Auftritt, was viele sicher anders sehen mögen – in meinen Augen war das nicht den Euro wert! Sorry! Und ich hab sooo viel erwartet… [ah] Wer sich zwischen 16 und 17 Uhr in Reichweite einer Schank und Speisewirtschaft aufhielt hat alles richtig gemacht. Die Morbiden Engel reizten mich keineswegs und auch von den Darbietungen von Orphaned Land hatte ich relativ schnell genug gesehen. Die Israelis sind sicher Schubladenfrei, aber mit Ihrem orientalischen Metal kann ich nicht wirklich viel Anfangen. Aber bei einer so dicht gedrängten Running Order ist man auch mal froh ein paar Momente für ein ruhiges Bierchen zu haben. [tr] „Gamma Ray, Gamma Ray – happy happy Gamma Ray!“Eine meiner absoluten Lieblingsbands enterte um viertel nach fünf die Bühne und legte sofort mit „Gardens of the sinner“ los. Bombastisches Feeling, Party pur! Kai Hansen (der seine Ohren unter einer Mütze wärmte, während die Fans in den ersten Reihe dankbar eine Abkühlung mittels Feuerwehrschlauch genossen) spielte in gewohnter Manier mit dem Publikum und wusste Stimmung ohne Ende zu erzeugen. „Heavy Metal Universe“ und der Helloween-Klassiker „I want out“ sowie alle anderen Songs der Setlist kamen bestens an und mit seiner Feststellung: „Wacken, ihr seid einfach geil!“ dürfte Kai den Nagel auf den Kopf getroffen haben. Als Gamma Ray um 18:30 die True Stage verließen, blieb allerdings ein schaler Nachgeschmack: einer der besten Songs fehlte doch noch!? Und so forderten die Fans gnadenlos nach einer Zugabe und bekamen sie auch. „Gardens of the Sinner“ beendete den Gig dann endgültig. [bp] Endlich war es dann soweit, Soulfly gaben ihre Premiere in Wacken. Die Südamerikaner um den Zappelphilipp des Metals, Max Cavalera, brachten eine gepflegte Ladung Latino-Thrash in den hohen Norden. Mit Liedern wie „Roots“, „Destroy“ oder dem obligatorischen „Jump da fuck up“ zogen die Vier das Publikum auf ihre Seite und es wurde heftig gemosht, gepogt und gesprungen. Der Auftritt von Max kam einer Modenshow gleich, 4 oder 5 T-Shirts verbrauchte der gute Herr. Der Sound war auch endlich mal der Musik würdig und es war ein Affengeiler Gig - geile Stimmung, geile Setlist und geile Musiker – einfach nur Großartig! [be] Während ich noch völlig aufgekratzt vom Gamma Ray-Auftritt war und schon dem Die Apokalyptischen Reiter-Gig entgegen fieberte, hieß es erst mal HardRock von und mit Whitesnake. David Coverdale und seine Mannen überzeugten durch ungezügelte Spielfreude und anstelle sich mit überflüssiger Kommunikation aufzuhalten, versorgten die Briten ihre Fans einfach nur mit genialen Songs. „Is this love“, „Fool for your loving“, „Still of the night“ und „Here I go again“ sowie alle anderen Songs fanden begeistertet Anklang beim Publikum. Fast unglaublich, wie viele Menschen sich am frühen Abend vom klassischen HardRock gefangen nahmen ließen. [bp] Mit Lake of Tears spielte eine der Bands auf, die ich leider erst einmal bewundern durfte, da die Band sich in den letzten Jahren extrem rar gemacht hat. Nach einem verlängerten Soundcheck betraten die Schweden dann die Zeltbühne (wer die Band auf der kleinen Newcomerbühne eingeplant hat, sollte mal seinen Aufgabenbereich überdenken...) und begannen ihren viel umjubelten Gig. In der folgenden ¾ Stunde gaben sich aktuelle Songs die Klinke in die Hand mit älteren Stücken wie "Raven Land", "Sweetwater" oder "Cosmic weed". Auch wenn es auf der Bühne wenig Action gab und der Gesang zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig die Songs interpretierte, gehörte der Auftritt für mich zu den Highlights des diesjährigen Festivals. Nun gilt es zu hoffen, dass die Pilzköpfe mal auf Headliner-Tour samt adäquater Spielzeit kommen. [sn] Der Kaiser ist zurück! Und zwar nicht der Kaiser Franz, sondern mit Emperor eine der dienstältesten Black Metal Bands. Vor dem alten "Wrath of the tyrants" Backdrop und mit ansehnlichen Flammensäulen stieg die Kultband in ihr Set ein. Leider machte der urplötzlich recht leise und an unserem Standpunkt gitarrenarme Sound den Auftritt nicht zu dem erhofften Vergnügen. Trotz der mit Klassikern durchsetzten Show und dem düsteren Charisma, den die Band versprüht, will der Funke bei mir heute nicht überspringen. Schade, aber der schwache Sound der Hauptbühnen hat leider ein ums andere Mal das Hörvergnügen getrübt. Ich hoffe darauf die Norweger vielleicht doch noch mal in einem Club erleben zu dürfen, denn dass das Songmaterial unbestritten unglaublich ist, steht außer Frage. [sn] Wer sich seinen Platz in der ersten Reihe sichern konnte, wie ich, war augenscheinlich in bester Stimmung und genoss den baldigen Soundcheck in vollen Zügen. Immer wieder großartig, wie die Herren aus Thüringen es schaffen, ihre Fans in ihren Bann zu ziehen. So bemerkte man auch nicht, welch unfassbarer Ansturm auf die Reiter losbrach, was für manche üble Folgen haben sollte… Uff – völlig geschafft vom DAR-Gig versuchte ich, dass Unmögliche möglich zu machen: einen guten Platz an der True Stage ergattern um Lemmy und Co zu huldigen. Aber: No Chance! Die Menschenmasse war schier unglaublich und so habe ich von Motörhead nichts gesehen! Weder die Bühne konnte ich sehen, noch einen Blick auf die Leinwände erhaschen... Aber egal: zu hören waren die Altmeister jedenfalls recht gut, auch wenn sie für meinen Geschmack viel zu leise rüber kamen. Mit einem bescheidenen: „We are Motörhead and we play Rock´n Roll!“ läutete Lemmy den Gig ein und dann kredenzten die Urgesteine des Rocks eine ungewöhnliche Setlist. „Burn to lose“, „Doktor Rock“, „I got mine“ und „Metropolis“ kamen beim Publikum ebenso gut an, wie die obligatorischen Klassiker „Ramones“ und „Sacrifce“ (inklusive hammergeilem Drumsolo von Mikkey Dee). Nach einer längeren Pause gab es eine Zugabe mit „Don´t trade over yo“u und –natürlich- „Ace of spades“. Lemmy stellte sich und seine Band vor und bedankte sich artig bei den mehr als zahlreichen Fans. Zu seinem „Don´t forget us!“ sei gesagt: Niemals, Lemmy! Spätestens auf dem Wacken 2008 sehen wir uns wieder... [bp] So, und noch eine erfolglose Mission: nach dem Motörhead-Gig wollte ich von der True Stage zur Party Stage, um Rose Tattoos Auftritt mitzuerleben. Aber so sehr wir uns mit mehreren Leuten bemühten, gegen den Strom der zum Ausgang laufenden Menschen anzukommen, wir hatten keinen Erfolg und wurden erbarmungslos mit durch den Ausgang auf den Vorplatz gespült. Nach einer kurzen Pause bei Bier und Pizza überlegten wir, einen erneuten Versuch zu starten und wieder aufs Festival-Gelände zu gehen. Aber der Andrang im Eingangsbereich schmälerte meinen Wunsch „Rock´n Roll Outlaw“ endlich mal live im Original zu hören. So machten wir uns dann gefrustet wegen des verpassten Gigs der Australier, aber trotzdem gutgelaunt und völlig geschafft wegen des geilen Tages, zurück zum Zeltplatz. [bp] Welch ein geiler Moment… Man steht im Fotograben, hofft, dass die Lichttransen von rotem Licht absehen mögen und was passiert? Eine Schaumkanone wirbelt künstlichen Schnee auf! Vielen Dank auch! Ich hasse den Winter und bei gefühlten 26C brauch ich das wirklich nicht! Es wird bezüglich des roten Lichts drauf geschissen, ich sehe binnen weniger Minuten aus, wie eine Spüli-Werbung und kann nur miese Fotos machen! Ist ja nicht meine Promo… Fazit: Donnerstag | Freitag | Samstag by torsti |
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