19. April 2024


           
Wacken Open Air 2007

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 02.08. - 04.08.2007
Anlass: Wacken Open Air in Wacken (Schleswig-Holstein)
Autoren:
Andy [ah], Engel [be], Langhammer [tl], Marie [me], Olaf [od] & Torsti [tr]
Anwesende Redakteure: Andy, Cynthia, Engel, Langhammer, Marie, Olaf & Torsti

Freitag, 03.08.2007

Als ich um 7:00 Uhr aus meinem Zelt kroch ging ich von dem unumstößlichen Fakt aus, als Erster zu den Duschen zu kommen, respektive auch noch warmes Wasser zu bekommen. Hahaha, was für ein Witz. Das fließende Nass war so kalt, dass ich danach nackig locker als Frau durchgegangen wäre und an meinen Nippeln Kleiderhaken hätte aufhängen können. Wenigstens die Brötchen waren noch warm und somit gab es erst einmal lecker Frühstück, wobei mich Engel überraschte, der tags zuvor mit einer mächtigen Schlagseite über das Gelände wankte, sich aber als mächtiger Steher entpuppte und mit einem nur leicht brummenden Schädel schon um 8 mit am Tisch saß. Hochachtung. Der Rest des Vormittages verging wie im Fluge, wobei auch hier wieder gegen 10:00 Uhr die ersten Spieße auf dem Grill vor sich hin schmorten.

Eine große Überraschung bot das Gelände, welches von den unzähligen Helferleins über Nacht mit neuem Stroh ausgelegt wurde und somit einen stabilen Untergrund bot. Da das Wetter nun auch in Sonnenschein umschlug, konnte Tag 2 losgehen. Nebenbei erwähnt sei noch, dass Kult-Bauer Uwe Trede mit seinem Trabi Kübel an uns vorbei knatterte und Günter aufgrund des altertümlichen Gefährts in helle Verzückung geriet. [od]

Mit Kater, ohne Schlagseite: Unser Engel

SUIDAKRA
Gerade erst so richtig wach geworden, bescheren uns Suidakra auf der Black-Stage um 11 Uhr ihren melodiösen Mix aus Viking/Folk/Death/Black-Metal. Die songtechnischen Schwerpunkte liegen auf ihrem aktuellen Album ''Caledonia''. Als Überraschung und kleinen Ansporn für die Fans wurde Axel mit seinen Highland Bagpipes auf der Bühne präsentiert! Suidakra live mit Dudelsack –das gibt’s nicht alle Tage. Die zahlreich erschienende Fanschar honorierte den Auftritt von Applaus. Guter Gig. [tl]

THE BLACK DAHLIA MURDER
The Black Dahlia Murder präsentierten ihren pfeilschnellen Mix aus Death Metal und Metalcore ebenfalls auf der Partystage. Hat man die Amis schon mal unmotiviert gesehen!? Also ich nicht. Es scheint der Band ein Bedürfnis zu sein, den Fans musikalisch so richtig in den Allerwertesten zu treten. Sie forderten die Meute immer wieder zu Mosh Pits auf. Der Sound war brachial gut. Dazu gab es Songs von den aktuellen Scheiben ''Unhallowed'' und ''Miasma''. Fetter Auftritt. Ich freue mich auf eine Zugabe beim Summerbreeze! [od]

COMMUNIC
Die Vorfreude auf den Gig von Oddleif Stensland und seine Mannen wurde jäh getrübt, als gegen 12:00 Uhr vor der True Stage das jetzt völlig trockene Stroh durch eine unachtsam weggeworfene Zigarette Feuer fing und somit erst einmal alle vor der Bühne befindlichen Personen in Richtung Black Stage geschickt wurden. Problem dabei, es gab für mich kein Durchkommen zur True Stage und so zog ich Napalm Death vor, die noch vor Amorphis auf die Bretter geschickt wurden, da diese eigentlich auf der True Stage hätten spielen sollen. Dies entpuppte sich für mich als wahrer Glücksgriff…Erwähnenswert wäre hier noch mein Nachbar vor der Bühne, der sich trotz beißendem Rauch, den Langhammer und ich nur gefiltert durch unsere Shirts ertragen konnten, erst einmal eine Fluppe ins Maul heftete. Unglaublich! [od]

NAPALM DEATH
Das ging ja schon gut los. Entgegen der ausgeschriebenen Zeit, standen sicherlich einige verwunderte Amorphis Anhänger vor der Bühne und mussten sich der brachialen Urgewalt der englischen Formation Napalm Death hingeben (was ein Strohfeuer nicht alles bewirken kann…). Sänger Barney zeigte sich mal wieder äußerst beweglich und beackerte die Showfläche nahezu komplett, während seine Mitstreiter eifrig ihre Instrumente quälten. Dabei wurde kaum ein Hit ausgelassen, sehr zur Freude der offenbar neu gewonnenen (Amorphis-) Fans *g* und natürlich auch der Eingefleischten. [ah]

AMORPHIS
Die erste Band auf der True Metal Stage am Freitag waren die Finnen Amorphis. Im Gepäck hatten sie ihr neues Album ''Silent Waters''. Es gab 45 Minuten Vollbedienung aus alten Klassikern wie ''Sign from the North Side'' und ''Against Widows'', sowie neuerem Stoff a la ''House of Sleep''. Ansonsten sah alles sehr routiniert und unspektakulär auf der Bühne aus. Mit dem Bandklassiker und von der Masse geforderten ''Black Winter Day'' verabschiedete sich die Band auf ein Wiedersehen auf der Tour im Herbst. Kein schlechter Auftritt, aber meiner Meinung nach ist bei dieser Band der alte Spirit verblasst. [tl]

The Smoke: Amorphis

THERION
To Mega Therion“ hieß es dann gegen 14:30h, nach dem Christofer Johnsson mit seiner Belegschaft die „True Stage“ erklomm. Mit einem Sammelsurium der Schaffensphase zogen die Damen und Herren auf der Bühne durchaus reichlich Zuhörer zu sich, wobei die Klassiker definitiv am meisten Spaß brachten. [ah]

POSSESSED
Laut muss es sein - das ist und bleibt das Motto von Possessed. Leider hört es da auch schon auf, denn wirklich überzeugend war der Gig nicht. Kann am Wetter oder auch am Mischer gelegen haben, der den Sound mal wieder gekonnt "vermischt" hat. Ansonsten gibt`s nichts wirklich Aufregendes zu berichten. (auch nicht, das der gute Jeff Beccera in seinem Rollstuhl tierisch abrockte??? – Olaf) [be]

VOLBEAT
So richtig viel Spaß machten hingegen die Dänen Volbeat, deren Songs vom aktuellen Album (das Meisterwerk „Rock the rebel metal the devil“) für große Begeisterung sorgten. Mit einigen Scherzchen in und zwischen den Liedern und dem scheinbar ewig gut gelaunten Gitarristen wurde der Auftritt zu einem echten Rock’n’Roll Highlight am sonnigen Nachmittag. Danish Dynamite hoch 10, auch wenn der teils kräftige Wind (und der Dauerglühende Stern über uns – Olaf) ein wenig die Freude am sonst guten Sound trübte. [ah]

DRONE
Die Jungs aus meiner alten Heimat Celle und Gewinner des 2006’er Wackener Metal Battles haben sich spätestens mit dem Release ihres Debüts „Head-on collision“ eine kleine aber stetig wachsende Fangemeinde erspielt, wie man an den zuckenden Leibern im Zelt erkennen kann. Der Vierer hüpft, moscht und thrasht vorbildhaft und nicht wenige der Anwesenden sind nach den absolvierten 30 Minuten traurig, dass es nicht mehr auf die Mütze gab. Klasse… [od]

GRAVE DIGGER
Mit dem Titeltrack des aktuellen Albums „Liberty or death“ eröffneten Chris Boltendahl und seine Mannen den Set, den definitiv nicht wenige verpassen wollten. Kraftvoll und energiegeladen schossen Grave Digger einen Kracher nach dem anderen ab (ganz vorne mit dabei „Rebellion“). Technisch einwandfrei und voller Spielfreude zeigten sie sich, was ordentlich Stimmung auf den Platz brachte. Grave Digger 2007 – so gut wie eh und je! [ah]

Zwischendurch schlurften wir mal ins Pressezelt um zu schauen, ob es irgendwelche Veränderungen gab. Und was bekamen wir geboten? Blitzkrieg, die am Vortage das W:O:A feierlich eröffnet hatten, gaben einen Zusatzgig, der gespickt mit einigen Judas Priest Coverversionen mächtig Spaß verbreitete. Großartig. [od]

TURBONEGRO
17 Uhr - Wacken - die Schminke sitzt - nein mal ernst. Mit Ihrem neuen Album im Gepäck betraten dann Turbonegro die Blackstage. Anscheinend hatten diese einen eigenen Mischer mit, denn der Sound war endlich mal ok. Die Sechs Kameraden aus Norwegen gaben mächtig Gas und die ca. 2365,2 angereisten Mitglieder der "Turbojugend" dankte es Ihnen mit jeder menge Applaus. Die eine Stunde Spielzeit, die sie hatten nutzten sie voll aus und ließen kaum einen Klassiker aus - hat Spaß gemacht. [be]

FALCONER
Wer Falconer verpasst hat, hat was verpasst. Die Schweden rockten ordentlich los und zeigten allen Anwesenden, was eine zünftige Metal-Breitseite ist. Da gibt es gar nichts weiter schönzureden, denn sowohl gesanglich als auch spielerisch perfekt, zeigte sich Falconer in Bestform. Großen Respekt also, auch wenn die Band nicht unbedingt zu meinen Favoriten zählt. [ah]

J.B.O
Wir sind Verteidiger des wahren Blödsinns, Krieger in schwarz, rosa, gold.... - Humpa, humpa - Wacken ist Rosa. Die "Spaß-Metaler" aus Erlangen hatten Ihre neue CD, aber keine großen Überraschungen im Gepäck. Die vier Musiker um die Frontmänner Hannes G. Laber und Vito C. rockten die doch zahlreich erschienende Masse und hatte mal wieder Spaß daran, dem Publikum ihre rosa roten Riffs und jede menge blöde Spruche um die Ohren zu ballern. Nichts besonderes, aber doch wie immer sehenswert. [be]

SABBAT
Im Vorfeld habe ich mich wie ein Schneekönig auf die britischen Thrasher gefreut, die ich letztmalig 1990 live sehen durfte. Außerdem ist es ein Ereignis, den mittlerweile im Produzenten Olymp angekommenen Andy Sneap mal live an der Gitarre bewundern zu können. Leider gab es auch hier wieder den, nennen wir ihn einfach Tyr Faktor. Zu viele Leute vor und im Zelt. Warum lässt man eine solche Band nicht auf der Hauptbühne ran??? Somit fiel auch dieser Gig für mich ins Wasser. Was ich allerdings auf youTube zu sehen bekam, ließ meine Wut noch stärker werden. Muss wohl ein legendärer Gig gewesen sein. Aaaaaaaaaarrrrrrrrrrgh [od]

LACUNA COIL
Nach allem bisher Erlebten (rein musikalisch natürlich), zogen mich die Italiener erstmal richtig runter (bis auf die Sängerin natürlich) (jajaja, schon klar…- Olaf). Erst mit dem Depeche Mode-Cover „Enjoy the silence“ baute mich Lacuna Coil wieder langsam auf, konnte so das Ruder gerade noch rum reißen und alles war wieder gut soweit. [ah]

Lacuna Coil
Lacuna Coil

BELPHEGOR
Es schien als strömen alle, nach schwarzgewurzel, lechzenden Metalheads in Richtung W.E.T. Stage. Belphegor trümmerten sich durch ihr Set und bewiesen das auch Sie die Kapazität des Zeltes hätten drei mal voll bekommen. Wer nicht kommt zur rechten Zeit, so ging es mir mal wieder und auch hier blieb mir der Großteil des Auftrittes verwährt. [tr]

SCHANDMAUL
Mit Schandmaul geht es mir inzwischen wie mit Subway to Sally – zu oft gesehen, zu oft gehört. Kein Wunder, tummeln sich diese Bands auch auf jedem zweiten Festival herum. Und dennoch boten Schandmaul wieder genau das, was man von ihnen erwartet hatte: eine perfekte Show mit zahlreichen, mitsingbaren Songs. Der Erfolg gibt ihnen Recht – Schandmaul sind eigentlich immer sehenswert. [ah]

BLIND GUARDIAN
Ich war doch sehr auf Guardian gespannt. Da ich von der neuen CD nur enttäuscht war und mir die Tour gespart hatte, wollte ich mir das Krefelder Urgestein der deutschen Metalszene wenigstens in Wacken anschauen. Hm, was soll ich sagen - wenn die neuen Stücke nicht gewesen wären, dann hätte man den Gig als gut bezeichnen können. Der neu Drummer Frederik Ehmke überzeugte mit einer Topleistung bei den neuen sowie auch bei den älteren Stücken. Das Publikum sang kräftig mit und hatte Spaß, Hansi war auch hoch erfreut und gab am Ende die üblichen Klassiker „Bard Song“ und „Lord of the Rings“ zum guten - aber sonst....[be]

(Anm.von Olaf – Der BG Gig war einfach nur scheiße und das schreibt einer, der mal oberster Fan von Hansi und Co war…statt mit ihrer Pseudo-Lightshow die Stromversorgung von Holstein lahm zu legen, hätten die Jungs mal etwas mehr Spielfreude an den Tag legen sollen. Glatte 6!!!)

DIMMU BORGIR
Vorhang auf für großes Black Metal Kino! 6 Jahre hatten die Wacken-Jünger auf diesen Auftritt warten müssen. Olaf und ich sicherten uns schon 90 Minuten vor dem Gig einen guten Platz, um das Spektakel so nah es geht, mitzuerleben! Nach einem Gänsehaut-Intro ging’s dann los mit ''Progenies of the great Apokalypse''. Die Band war gut im Form...Shagrath knurrte vor sich hin, die Gitarrensektion poste, Muustis thronte hinter seinem mächtigen Keyboard und Tony Laureano am Schlagzeug vertrat den verletzten Hellhammer würdig. Der Gänsehautfaktor wurde riesengroß, als Dimmu Borgir etwas langsamere Stücke auspackte. ''Sorgens Kammer'' oder ''A Succubus in Rapture'' sind einfach Weltklasse. Licht- und Pyroshow waren auch erstklassig. Über das abschließende ''Mourning Palace'' braucht man nicht viele Worte verlieren! Der Klassiker schlechthin. Ganz großes Kino! Der Appetit auf die Oktober-Tour ist nun riesengroß. See ya! [tl]

Dimmu Borgir
Dimmu Borgir

Setlist:
Progenies of the Great Apocalypse
Vredesbyrd
Cataclysm Children
Kings of Carnival Creation
The Serpentine Offering
The Chosen Legacy
Sorgens Kammer
The Insight and the Katharsis
Indoctrination
Spellbound (By the Devil)
A Succubus in Rapture
Mourning Palace

ICED EARTH
Für mich war es schwer vorstellbar, dass John Shaffer und seine Gefolgsleute diesen gewaltigen Auftritt von Dimmu Borgir auch nur ansatzweise etwas entgegen zu setzen hätten. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Obergeil, wie der Ripper bei Stimme war und die noch anwesenden Massen (müssen um die 50.000 gewesen sein) feierten Iced Earth nach allen Regeln der Kunst ab. Sei es nun das obergeniale „Declaration day“ oder „Vengeance is mine“, es gab einen riesigen Querschnitt durch die Schaffensphase der floridianer Power Metaller. Der Sound war geil, die Stimmung sowieso, Oberhammer. Die Tour im Oktober mit Dark Tranquility ist oberste Pflicht. Eins, Setzen.

Nach diesem powermetallischen Brett zog es uns gen Zeltplatz, wo wir wiederum nach 2-3 Absackern todmüde auf unsere aufblasbaren Unterlagen sanken…und ich mir persönlich in dieser Nacht tierisch den Arsch abfror…[od]

SAMAEL
Nach der triumphalen Rückkehr mit dem Hammeralbum „Solar soul“ gaben sich die Schweizer um Fronter Vorph als letzte Band des Tages auf der Partystage die Ehre und bewiesen, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Stilistisch hat man sich seit den black Metal-lastigen Anfangstagen tierisch weiterentwickelt und groovt sich nun gekonnt durch einen hammerstarken Set, der atmosphärisch dicht und prima ausgeleuchtet war. Die noch stattliche Menge um diese frühe Morgenstunde dankte es den Mannen aus dem Alpenländle mit großen Beifall und vielen nickenden Häuptern.[ah]

DIE APOKALYPTISCHEN REITER
Keine Frage, nachdem die Reiter in vergangenen Jahr auf viel zu kleiner Bühne spielten, musste entschädigender Weise eine der Hauptbühnen her (die Fans freute dies ebenso sehr). Die Thüringer konnten sich so richtig auf der Black Stage austoben und allen voran Sänger Fuchs nutzte diese Gelegenheit (wie sowieso auf jeder Bühne) ausgiebig. Die Menschenmassen davor standen dem in nichts nach und hielten die Füße nicht mehr still. Schön auch, mal ein Song wie „Himmelskind“ zu erleben, fern ab der sonstigen Setlist. Doch auch sonst wurde jedes der anderen Stücke regelrecht abgefeiert und lauthals bejubelt, was der Band sichtlich gefiel. So verbleiben unterm Strich ein absolut spielfreudiger Auftritt des apokalyptischen Fünfers und ein dankbares Publikum, welches durchaus noch mehr von den Reitern vertragen hätte! We will never die! [ah]

Die Apokalyptischen Reiter
Die apokalyptischen Reiter

 

 

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