19. April 2024


           
Rock Hard Festival 2011

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 10.05 - 12.05.2011
Anlass: Rock Hard Festival im Amphitheater (Gelsenkirchen / NRW)
Autoren: Torsti

Samstag 11.05.2011

Das Melodic-Death-Metal nicht nur von Schweden zelebriert werden kann stellen die Schweizer Dreamshade unter Beweis. Zugegeben, wer die Band optisch begutachtet und einsortiert zieht vorschnell eine der rappel vollen Core Schubladen auf. Musikalisch hingegen präsentieren die Eidgenossen einen sehr ausbaufähigen Melodic-Death. Trotz der frühen Stunde wirken die Jungs bis in die Haarspitzen motiviert und absolvieren in kürzester Zeit ein regelrechtes Fitnessprogramm. So kanns weiter gehen.

Die Mittlerweile zum alten Eisen gehörenden Disbelief sind, was RockHard Festival Auftritte angeht, noch gänzlich jungfräulich. Und wie bei jedem ersten mal gehören auch kleine Pannen einfach dazu, die sich bei den Hessen in Form von nicht gut funktionierender PA outen.
Doch glücklicherweise ist die Mannschaft um den Soundmann fähig das Problem in kurzer Zeit zu lösen und dem anwesenden Publikum endlich das zu präsentieren was es verdient: guten Sound! Die Herren auf der Bühne lassen sich kaum etwas anmerken und zocken professionell weiter. Die Setlist enthält einen Schwank aus allen Schaffensphasen der Death Metaller, jedoch funktionieren „Rewind it all“ oder „Sick“ aus der 66sick Phase am besten.

Disbelief auf dem RockHard Festival 2011
Disbelief

Anschließend war es Zeit sich mal nach einem ordentlichen Mahl umzusehen. Das schöne beim RH ist das man sich inmitten der Zivilisierten Welt befindet und mit kurzem Fußmarsch auch mal ein kleines Restaurant angesteuert werden kann. Einmal quer durch den nahen Nordsternpark die Straße Zum Bauverein entlang gewandert lud ein kleines griechisches Schnellrestaurant zum Verweilen ein. Die Portion war amtlich und sehr lecker, damit konnte kein Festival Food Stand mithalten, ein Weg der sich gelohnt hat und nur zum Nachahmen empfohlen werden kann! Der Verköstigung fielen leider Epica zum Opfer, die zumindest optisch sicher auch sehenswert gewesen wären, aber da muss man nun mal Prioritäten setzen.

Mit vollem Bauch und Bierbecher in der Hand war ein Platz auf der Tribüne schnell gefunden. Die Sonne strahlte und es war kurz vor 17 Uhr. Bullet standen in den Startlöchern. Was die Schweden gleich abfeuern sollten war ohne Übertreibung eines der Festival Highlights. Selbst der Brezel Verkäufer auf den Rängen feierte den Rock'n'Roll der späten Siebziger derartig ab, das seine Brezeln beinahe aus dem Korb fielen, und er den ein oder anderen potentiellen Kunden schlicht weg übersah. Bei Bullet passte einfach alles, Hell Hofer trieb einem mit seinem Markanten Organ eine Gänsehaut über den Körper während der Kopf fröhlich vor sich hin wippte, eine absolute Bank!

Bullet auf dem RockHard Festival 2011
Bullet

Als nächstes bauten die Reunionierten Morgoth ihre Instrumente auf. Den Beginn Ihrer kleinen Jubiläums Festival Tour macht das deutsche Death Metal Urgestein in Gelsenkirchen. 13 Jahren sind vergangen seitdem die Band das letzte mal etwas von sich hören lies. Der Death-Metal amerikanischer Prägung ist sehr stumpf gehalten und wirkt etwas altmodisch und angestaubt. Fans der Band haben bestimmt Ihre helle Freude am Auftritt der Band um Sänger Marc Grewe, ich für meinen Teil suche lieber den Weg ins trockene um dem aufziehenden Regen zu entgehen.

Die letzten Tropfen finden Ihren Weg auf den nassen Beton der Ränge des Amphitheaters als Amorphis aufspielten. Es dauert nicht lange bis den Finnen sogar die Sonne hold ist und ihr wärmendes Licht auf die Bühne wirft. Mit den düsteren Wolken im Hintergrund und dem gleißenden Sonnenlicht entsteht eine einmalige Kulisse, passend zu den neueren Werken der Band. Fans der alten Tage hingegen müssen schwere Einbußen hinnehmen. Das Melodische „Against widows“ ist heute das einzige Stück älterer Prägung, selbst „Black winter day“ ist von der Setlist gestrichen, was bei mir doch etwas Enttäuschung hervor ruft.

Amorphis auf dem RockHard Festival 2011
Amorphis

Während Iced Earth eine Ihrer letzten Shows mit Matt Barlow am Mikrofon bestreiten wird das Publikum erneut vom Regengott gepeinigt. Schade eigentlich, denn die Show ist auf sehr hohem Niveau. Stimm- und Riff-technisch stimmt es bei den Amis von hinten bis vorne, getreu dem Motto: „Wenn's am schönsten ist soll man aufhören.“. „I died for you“, „Melancholy“ und „Watching over me“ sind nur drei der vielen Highlights mit denen sich Matt Barlow heute verabschiedet, egal wer an seine Stelle treten wird, dieser Sänger bleibt einmalig!

 

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