29. März 2024


           
Rock Harz Open Air 2012

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 12.07. - 14.07.2012
Anlass: Rock Harz Open Air in Ballenstedt (Sachsen-Anhalt)
Autor und Fotos:
Torsti

Freitag, der 13. Juli 2012

Der zweite Festival Tag begann für mich mit einem lauten Schrei der mich meinem komatösen Zustand entriss. Meine liebste hatte unheimliche schmerzen im Knie. Nach dem Frühstücks-Bier suchten wir die Sanitäter auf, die uns gleich weiter zum nächsten Krankenhaus schickten. Ein Glück das die schwangere Steffi nichts trinkt und uns fahren konnte (vielen Dank an dieser Stelle noch mal!). Nach endlosem warten im Quedlinburger Klinikum waren wir erst am frühen Abend wieder zurück auf dem Festival Gelände.
In unserem Camp hatte man in der Zwischenzeit leckeren White Russian angefertigt und bot Ihn mir an. Ja, das war genau der richtige Kick-Start in den Abend. Nach den vielen Stunden im Krankenhaus, ohne alkoholische Versorgung hatten wir einigen Nachholbedarf.

Meine erste Band des heutigen Tages waren die Iren von Primordial. Ich mag den Gesang von Frontmann Alan nicht so sehr, gucke mir dennoch gern die Show an. Mit seiner Gestik und Mimik hat der Mann einfach eine unheimliche Ausstrahlung. Die Musik treibt das Publikum und Alan führt es. Die Truppe hat so enormen Spaß auf der Bühne das sie Ihre Spielzeit gleich mal etwas überziehen. Direkt im Anschluss war es Zeit für Epica. Frontfrau Simone Simons hat ganz klar optische Reize, musikalisch ist Sie mit Ihrem Elfen haften Gesang jedoch bei vielen auf der Beliebtheitsskala nicht unheimlich hoch im Kurs. Zum Glück gibt es da ja noch den Gitarristen Mark Jansen der mit ordentlichen Growls den passenden Kontrast beisteuert.

Primordial auf dem Rock Harz Open Air 2012 in Ballenstedt
Primordial

Wahnsinn! Ich hätte mir nicht träumen lassen das mich Paradise Lost am heutigen Tage so weg fegen würden. Die Briten haben bei der Zusammenstellung Ihrer Setlist für den 60minütigen Auftritt ein sehr glückliches Händchen bewiesen. Schon „Honesty in death“ vom neuen Longplayer Tragic idol zündet bei mir voll durch. Aaron Aedy ist an seiner Gitarre ein echter Aktivposten und gleicht damit die her statische Performance von Sänger Nick Holmes aus. Der Frontmann kann sich beim Blick ins Publikum ein Lächeln auch nicht verkneifen. Ich bin hellauf begeistert, gerade wo ich mich bislang an eher mittelprächtige Auftritte von Paradise Lost erinnere, hier scheint jemand wieder Spaß an der Musik zu haben.
Mit ASP steht ein erneuter Stilbruch ins Haus. Der Düsterheimer fährt einige Geschütze in Form von Pyros und Schaumkanonen auf. Die metallische Schlagseite vieler Songs kommt durch alle Reihen weg gut an. Neben neuem Material wie „Wechselbalg“ sehen auch Klassiker wie „Und wir tanzten (ungeschickte Liebesbriefe)“ nicht blass aus und entlocken vereinzelt sogar dem einen oder anderen ein Tränchen der Erinnerung. Optisch ist Sänger Asp mit seinem neuen Irokesen Schopf kein Hingucker, seine Stimme dagegen weiß es zu fesseln und Emotionen zu übertragen.
Die Barden von Blind Guardian standen nun auf der Running Order, dem Auftritt fieberte schon länger entgegen. Es ist das erste mal das ich die Band außerhalb von Wacken sehen kann, allein die Tatsache das ich der Band live zusehen kann und nicht auf irgendeiner Leinwand dem treiben zusehen muss, weil man näher nicht ran kommt, versetzt mich schon in Vorfreude. Hansi Kürsch steht erst Mal wie da wie ein Versicherungsvertreter, zum Glück kann der Mann wirklich singen und muss nicht irgendwelche Policen verhökern, denn ob er dabei genauso gut wäre sei mal dahingestellt. Alle Schaffensperioden der Krefelder werden angeschnitten. Egal ob schnell oder gedämpfter, viele Anhänge sind textsicher, den lautesten Pegelausschlag schaffte aber klar „Nightfall“.

Blind Guardian auf dem Rock Harz Open Air 2012 in Ballenstedt
Blind Guardian

Die im Anschluss auftretenden Deathstars können mich für heute nicht mehr hinterm Ofen hervorlocken. Langsam geht es zurück zum Camp und ins Bett.

 

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