| 17. Februar 2025
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Wacken Open Air 2011 |
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Bericht Am: 04.08. - 06.08.2011 Donnerstag | Freitag | Samstag Epilog Über dieses Festival, im Herzen Schleswig Holsteins, braucht man wohl nicht mehr viele Worte zu verlieren. Mittlerweile ist es die Zweiundzwanzigste Auflage des, laut Veranstalters, größten Heavy Metal Festivals der Welt. Auch in diesem Jahr finden sich wieder weit über 70,000 Musik begeisterte, oder solche die sich dafür halten, auf der wohl berühmtesten Kuhwiese der Welt, ein. In den letzten Jahren ist das Wacken Open Air (WOA) um etliche Attraktionen gewachsen. So gibt es seit einigen Jahren ein zweites, kleineres Nebengelände mit einer eigenen Bühne für hauptsächlich Folk und Viking Metal. Eingerahmt von einem Mittelalterdorf, ist das Gelände für viele eine willkommene Abwechslung. Ebenso das Wrestling Zelt mit seinen Showkämpfen und Öl Catching Einlagen. Unser Festivalwochenende beginnt am Dienstagnachmittag. Die Taschen sind gepackt, Der Tank ist voll und die Vorräte fürs die kommenden Tage sind verstaut. Nach ausgiebiger Körperpflege, bin ich erstaunt, wie sich unser Wohnzimmer mit unserern Convoimitgliedern gefüllt hat. Unsere Reise in das etwa 60 Kilometer entfernte "Metalmekka" endet bereits vorm Ortsausgangsschild. Nach einer kleinen Stärkung, geht es dann aber wirklich los. Mit einem kleinen Stop im Zentrum von Wacken, wo wir uns noch kurz mit Freunden getroffen haben, geht es dann endlich auf die Campingwiese. Ein geeigneter Platz für unsere, inzwischen leicht geschrumpfte, Gruppe ist nach kurzer Suche gefunden. Nach kurzer Campplanung ist dann unser Heim für die nächsten fünf Tage schnell wohnlich gestaltet und wir können übergehen zu dem gemütlichen Teil des Abends. Inzwischen ist es Mitternacht und da mein Plan ist, am nächsten Morgen, frühzeitig an der Akkreditierungsstelle zu sein, endet mein erster Abend bereits nach den ersten drei Erfrischungsgetränken. Fast pünktlich mache ich mich am frühen Morgen auf den Weg gen Dorfanfang. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, wo ich hin muss. Schnell bereue ich auch nur ein Weg-Bier mitgenommen zu haben. Da muss ich jetzt wohl durch. Nach einer gefühlt zweistündigen Wanderung durch die schöne Schleswig Holsteiner Natur, erreiche ich das Office und muss feststellen, dass viele andere ebenfalls Frühaufsteher sind. Nachdem ich dann mein Bändchen habe, mache ich mich mit einem Abstecher durch den Backstagebereich, auf den Heimweg zum Camp. Die ersten sind bereits wach- der Grill brennt und nach so einem Marsch muss ich erstmal was für meinen Flüssigkeitshaushalt tun. Im Biergarten auf dem Vorplatz des Festivalgeländes ist schon ordentlich was los. Die inzwischen legendäre Wacken Firefighters und der Mann an der Orgel, Mambo Kurt, sorgen für gute Stimmung und gute Getränkeumsätze. Auf der Zeltbühne spielen sich die Metal-Battle-Gewinner aus der ganzen Welt die Finger wund, um am Ende des Wochenendes die Nase vorne zu haben und auf der Hauptbühne zu spielen. Im Vikingerdorf kann der geneigte Zuschauer sich bei Miss wet T-Shirt Contesten, Highlandgames, Wrestling, Ritterkämpfen und vielem mehr amüsieren. Für mich persönlich ist das nichts, den für mich ist Wacken immer noch ein Metalfestival. Aber das ist glücklicherweise Geschmackssache und viele Besucher sehen das komplett anders. Die Resonanz für diese Aktivitäten ist hoch und so wird es dieses Wackinger Dorf wohl auch in Zukunft geben. Am Abend gibt es dann auf einer Riesenleinwand Metalkino. Eine, wie ich finde, sehr geile Neuerung der letzten Jahre. Entspannt mit einem Bier im eigenen Stuhl sitzen und sich "Lemmy the movie" unter freiem Himmel anzugucken, ist eine einmalige Erfahrung. Ausserdem gibt es noch die Running Wild Abschieds-DVD vom 2009er Wackenauftritt und Rock in Concert aus Dortmund. Ein klasse Erlebnis, dass man sich nicht entgehen lassen sollte. Der Abend in unserem Camp verläuft ruhig, aber feuchtfröhlich. Mit Ausnahme unserer Nachbarn, die uns mit der Cantina-Band in Dauerschleife, versuchen in den Wahnsinn zu treiben. Nach kurzer Überzeugungsarbeit unsererseits ist aber auch dieses Problem schnell gelöst... und NEIN Jungs, nach über einer Stunde ist das ganze NICHT mehr lustig. Das sind die Momente, in denen ich mich nach meinen ersten Festivaljahren sehne, wo man am Abend noch METAL hörte. Mann, das waren noch Zeiten. Metal auf 'nem Metalfestival, Wahnsinn. Unser Camp ist mittlerweile angewachsen, den auch unsere anderen Nachbarn haben sich zu uns gesellt. So muss das sein und der Abend ist gerettet. [ts] Donnerstag, 04.08.2011 Am nächsten Morgen überlege ich kurz, woher wohl meine Kopfschmerzen kommen. Nach dem ersten Bier, ist diese Frage aber auch schnell Nebensache. Ganz entspannt, geht es so in den zweiten Festivaltag. Unser Programm beginnt erst am Abend, so bleibt genügend Zeit, sich um das leibliche Wohl zu kümmern. Das machen wir ausgiebig. Den ersten "richtigen" Festivaltag eröffnet der Comedian Bülent Ceylan, der seine Festivalerfahrung bereits auf dem letzjährigen Summer Breeze Festivals sammelte. Weiter geht es mit Freiwild, Helloween und Blind Guardian, um das Publikum für den Hauptact des Abends anzuheizen. [ts] Nach den musikalisch nicht ernst zu nehmenden Freiwild (Texte für Rechtsorientierte, Musik für Grundschüler, what a fuck…) machen Helloween und Blind Guardian den Anfang. Während die Mannen um Hansi Kürsch sich redlich mühen, ihre Klangfarben gegen den Wackener Wind ankommen zu lassen, fällt bei den Kürbisköpfen immer wieder der Saft aus. Was einerseits beim gefühlt achten Anlauf gelingt, soll anderseits nicht sein. Helloween geben sich zwar nicht von der besten Seite, denn man kommt so langsam in ein Alter, wo man sich fragt bzw. wo die Luft nach oben und auf der Bühne knapp wird, bedienen ihre Die-Hard-Fans aber ordentlich. Blind Guardian Detailarbeit hört man vor der Bühne hingegen stellenweise so spartanisch, dass die Puzzlestück-suche nach der Gesamtwirkung mit der Zeit mehr und mehr zu nerven anfängt. Schade, dass gerade diese authentische Truppe unfair verliert. Ozzy Osbourne gibt dem Festival die Ehre und es überschlagen sich die Besucherzahlen. Wer nicht rechtzeitig dort ist, wird über zahlreiche Großleinwände eingeladen, mehr oder weniger dabei zu sein. Doch zu hören ist seine markante Stimme überall. Er gibt Hits wie „Warpigs“, "Bark at the moon","Crazy train" oder auch die Homage an Mister "Alester Crowley" zum Besten, unverständlicherweise aber keine Songs seines aktuellen Albums. Ein „Let me hear you scream“ hätte hervorragend nach Wacken gepasst (wer will nicht so viele Kehlen schreien hören ;-) aber naja… Allen Nörglern sei gesagt: Der Mann hat unseren Respekt verdient! Nicht weil er alle locker in die Tasche steckt, denn seine besten Jahre sind nach seinen Drogeneskapaden auf sicher Geschichte und den ein oder anderen Takt mehr halten, hätte das Urteil manch einer Musikpolente sicher besser ausfallen lassen, aber er kommt mit seiner Truppe über den großen Teich, ohne es auch nur im Ansatz nötig zu haben. Millionen macht er so oder so. Würde sich manch ein Sozialhilfeempfänger so verhalten wie Ozzy Osbourne, so wäre die richtige Einstellung zwischen Müssen und Sollen vorhanden. Danke für den Besuch Madman! [rb] |
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