17. Juni 2025


           
Wacken Open Air 2019

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 01.08. - 03.08.2018
Anlass: Wacken Open Air in Wacken (Schleswig-Holstein)
Autor: Torsti
Bilder:T
orsti

Donnerstag, 01.08.2019

Wacken ist unter anderem auch, wenn man sich auf etwas freut , was nur wenige nachvollziehen können. Mein Start in diesen Festival Tag beginnt auf jedenfall on Stage mit dem Comedian Torsten Sträter. Nicht das mir ohnehin klar war, dass dieser Typ aus dem Kohlenpott mehr als eine coole Sau ist, auch in Wacken hat er sein Publikum. Begleitet von Rufen wie „Torsten, wie schön, dass du da bist“ tritt der Grandseigneur der Kopfsocke auf die völlig überfüllte Jungle Stage und zieht mit seiner gigantischen Stimme jeden in den Bann. Auch der Verfasser dieser Zeilen bekommt sein Fett weg, als er mit seiner Kamera bewaffnet den Security Graben entert, Herr Sträter bemerkt, dass er selten so häufig in der Sie Form angesprochen wurde, als auf diesem Festival. Seine Geschichten von seinem Sohn erheitern das Puilkum bis in die hintersten Reihen. Leider war er seitlich neben der Bühne nur schwerer verständlich was das Publikum zu „Lauter“ Rufen verleitete.

Torsten Sträter auf dem Wacken Open Air 2019
Torsten Sträter

Eine Willkommene Abwechslung und als Fade in für den Tag schon mal gelungen. Während auf der großen Bühne Krokus ihre letzten Riffs ausklingen lassen und das Warten auf HammerFall beginnt, führt mich die Neugier ins Zelt zu Necrophobic, die heute meinen Knüppelreigen eröffnen. Die Schweden sind schon seit an paar Wochen in Deutschland unterwegs und haben bislang immer eine gute Show geliefert, wie auch heute Abend. Die Band ist sehr gut aufeinander eingespielt und lässt Klassiker wie ein „Blinded by light, enlightened by darkness“ in einem wuchtingen Sound rüberkommen. „Tsar Bombar“ vom aktuellen Album entwickelt sich zu einem Dauerbrenner im Set, der bereits ein eigenes Shirt Design spendiert bekam. Das Quintett beweist nach den Auftritten auf z. B. dem In Flammen und dem Protzen Open Air, das auch eine Wacken-Stage kein Problem ist.

Im Anschluss folgen Vltimas mit David Vincent, der sich hier lediglich auf den Gesang beschränkt. Auf der Bühne wirkt er in seinem Outfit ein bisschen wie der Undertaker. Musikalisch brettert die Truppe mal eben alles platt. Der Titelsong der ersten und einzigen Platte „Something wicked marches in“ bleibt am meisten im Kopf hängen. Eine der positiven Überraschungen des Tages, die aber im Verhältnis nur wenige vor der W:E:T Stage mitbekamen.

Eine Dosis mehr grumpelt hauen anschließend Grave dem wieder gut gefüllten Zelt um die Ohren. Die konstanteste der schwedischen Death Metal Bands ist ebenfalls gut eingespielt und versprüht ordentlich Spielfreude. Das neuere „Out of respect for the dead“ gesellt sich soundtechnisch nahtlos zu 90er Perlen wie „You'll never see“ oder „Into the grave“.

In die gleiche Kerbe hauen auch Unleashed. Mit dem letzten Album konnten sie bei mir nicht unbedingt punkten, dennoch sind die Schweden Live immer zu gebrauchen. Mit „Don't want to be born“ oder „Hammer battalion“ sind nicht nur zwei Hits in der Setlist. Johnny Hedlund versteht es, das Publikum mitzuanimieren und sorgt für eine ausgelassene Stimmung.

In der Zwischenzeit haben Airbourne eine solide Show auf die Beine gestellt, wie mir später berichtet wurde. Als letztes stehen für mich nun Dark Funeral auf dem Programm, die den Abend im Zelt mit dem beschließen, womit er begann: schwedischer Black Metal. Nach den ersten Songs heißt es dann aber doch noch mal vor die Hauptbühne, zum heutigen Headliner zu schauen.

Airbourne  auf dem Wacken Open Air 2019
Airbourne

Sabaton haben mit wachsendem Erfolg immer mehr Kritiker und von Ihrer Promo Kampagne zu Ihrem neuen Album The great war kann man halten, was man möchte, sie liefern aber hier dem Massenpublikum genau das, was es haben will: seichtes Heavy Metal Entertainment mit großem Showaspekt. Das Streitbare fängt hier schon bei der Bühnendeko im Stile eines Schützengrabens mit Sandsäcken und Stacheldraht an und hört bei der mittlerweile sehr glattgebügelten Musik auf. Der Unterhaltungsfaktor ist jedenfalls mit dem Soldatenchor im Background, den diversen Pyros schon sehr groß, die zweite „Ausweich“-Bühne für Ihre ehemaligen Mitglieder jedoch zeugt schon sehr von spät römischer Dekadenz, aber es liefert halt beeindruckende Bilder und so möchte man das mittlerweile in Wacken auch. Es ist ein Massen-Festival, nicht mehr, nicht weniger. Nicht umsonst ertönt es aus tausenden Kehlen einstimmig „Noch ein Bier“ bevor Sabaton mit „To hell and back“ das Festivalpublikum ein letztes Mal zum kollektiven Hüpfen und klatschen animieren.

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