| 03. Dezember 2024
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Rock Harz Open Air 2013 |
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Bericht Am: 11.07. - 13.07.2013 Mittwoch | Donnerstag | Freitag | Samstag Freitag, der 12. Juli 2013 Nach dem Aufstehen und dem ersten Bierchen kreisten bei uns erst mal die Würfelbecher. Die Stimmung war gut, die Temperaturen stiegen langsam in angenehme Regionen und Fortuna war mir holt. So verging an diesem Nachmittag Stund um Stund. Erst Dark Tranquillity sorgten für Aufbruchstimmung so das wir noch rechtzeitig zu den letzten Songs der Schottischen Party Piraten Alestorm auf dem Platz aufschlugen. Christopher Bowes und seine Crew brachten gerade mit „Wenches and mead“ die Masse zum kollektiven durchdrehen als unsere durstigen Kehlen den Bierstand ansteuerten um ein frisch gezapftes Hasseröder zu ordern. Mit 2,70 Euro + 0,30 Cent Pfand agiert der Bierpreis im Mittelfeld der Festival Preise. Frisch versorgt war es dann Zeit für den Gute-Laune-Meister des melodischen Death-Metal. Mikael Stanne strahlte wie immer mit der Sonne um die Wette und war dabei wieder voll zu gewinnen. Das Dark Tranquillity nach dem Ausstieg von Bassist Daniel Antonsson nur noch zu fünft auf der Bühne stehen ist für einen langjährigen Fan etwas ungewohnt. Das es auch nur mit einem Bassisten vom Band geht zeigen ja nicht zuletzt die Erfolge von Powerwolf, auch wenn diesen in einem anderen Genre beheimatet sind. Es macht sich beim Auftritt der Schweden bereits wieder etwas bemerkbar was am morgigen Tag noch schlimmer werden sollte, das Publikum, dass eben noch bei Party-Metal alle Register zog, hält sich bei ehrlich ambitionierten Musikern vornehm zurück, nicht das es sehr leer geworden wäre, aber vom Eindruck her war es bei den vorherigen Alestorm deutlich voller. Das soll die gute Leistung aber nicht schmälern. Statt ausschließlich ihr aktuelles Album Construct zu promoten bieten Dark Tranquillity bei ihrer knappen Spielzeit einen großartigen Rundumschlag ihrer Karriere. Beim nächsten mal hat die Band langsam auch mal Co-Headliner Slots verdient! Die sind immer motiviert bis in die Haarspitzen und wissen wie man Show macht. Setlist Dark Tranquillity auf dem RockHarz Open Air 2013:
Auch wenn Dragonforce mit ihrer Musik andere Interessen vetreten als ich gern hab, so muss ich den Power Metallern attestieren mit so großer Spielfreude auf der Bühne zu zocken, das selbst ich fasziniert von der Saitenfraktion bin und kaum dazu komme dem Auftritt fernzubleiben. Hermann Li ist an der Gitarre ein absoluter Hingucker, nicht nur durch seine ständigen Zappel-Aktionen mit dem Instrument. Alle Musiker sind auf der Bühne derart präsent und aktiv das der neue Sänger Marc Hudson beinahe in dem Gewusel untergeht. Nach den 50 Minuten von Dragonforce bin ich noch immer ganz fasziniert, beschließe dann aber mit meinen Begleitern erst mal auf ein Bier zurück ins Camp zu gehen. Zurück auf dem Platz habe ich prima Eluveitie verpasst. Mit Iced Earth geht dann heute der Abend der Sängerwechsel los. Matt Barlow Nachfolger Stu Block sieht mit seinem Rauschbart etwas gewöhnungsbedürftig aus, was sich auch bis zum Ende des Auftrittes nicht ändert. Insgesamt macht der Kanadier einen guten Job, bei Songs wie einem sehr emotionalen „I died for you“ oder dem nicht weniger Gefühlsbetonten „Watching over you“ fehlt ihm aber die nötige Bindung zu den Liedern, so das er halt nur seine Performance gut macht. Wie es sich für einen so patriotischen Amerikaner wie Lead Gitarrist und Band Leader Jon Schaffer gehört gibt es zum rebellischen „V“ eine alles aussagende Occupy Maske, wo auch Stu zu Höchstform aufläuft. Es ist anders und es benötigt einfach noch etwas Zeit um Iced Earth endgültig mit neuem Sänger zu akzeptieren. Diese Phase haben Accept bei mir längst hinter sich. Mark Tornillo tut der Band derartig gut, das ich mir bei der letztjährigen Ankündigung das Accept 2013 aufspielen werden bereits die Finger nach dem Gig geleckt hab. Jetzt war es so weit, die fünf legen los ohne Gefangene zu machen. In dieser Formation scheint jeder Musiker noch einmal neu aufzublühen, ob ein Wolf Hoffmann, der auf der Bühne aus dem Grinsen nicht mehr heraus kommt, ein Herman Frank, der wie eh und je am posen ist oder eben der phantastische Markt Tornillo. Er ist keiner der das Zepter an sich reißt, sondern vielmehr der Kumpel Typ, mit dem sich wünscht einen Abend am Thresen zu verbringen, aber das ist vielleicht das entscheidende. Er ist bescheiden und fügt sich in die Band ein, ganz im Gegensatz zum dicken Udo Dirkschneider der mit seinen Tarnklamotten immer hervorsticht. Hier sind alle gleichberechtigt und das kommt beim Publikum super an. Egal ob es die neuen Sachen sind, „Stalingrad“ und „Teutonic Terror“ werden ebenso ab gefeiert wie die alten Klassiker „Restless and wild“, „Princess of the dawn“, „Fast as a shark“ (nebst kultigem Intro), „Metal heart“ und dem unerlässlichen „Balls to the walls“. Hier fehlt es an nichts, ausser vielleicht etwas Platz um in Ruhe beim Zuschauen ein Bier trinken zu können. Direkt im Anschluss jagen nun Soulfly über die Bühne. Das Brasilianische Quartett war rückwirkend betrachtet eher für mich wie ein Sepultura Gig mit altem Sänger, obwohl auf meinem Block nur „Refused / Resist“, „Territory“ und „Roots“ als Songs auftauchen, aber eines wurde bei den Songs deutlich, Gitarristen, Drummer und Bassisten sind ersetzbar ein Sänger eben nicht und so sehr Derrik Green von Sepultura sich auch anstrengt, 17 Jahre nach Max Cavaleras Ausstieg klingen diese Songs aus seiner Kehle einfach immer noch geiler als das was heute unter dem Sepultura Banner verkauft wird. Zudem beschränkt sich die Soulfly Setlist auch fast ausschließlich auf Songs mit ordentlich Punch, darunter u. a. der Opener „Arise again“, „Seek 'n strike“, „Back to the primitive“ oder das coole „Eye for an eye“. Wenn jetzt „Jumpdafuckup“ noch ein einziges mal mit Corey Taylor auf der Bühne komplett gespielt werden würde, könnte man diese Darbietung kaum toppen. Dafür durften aber Max seine Söhne bei einem Song den Gesang übernehmen, hier tourt halt der gesamte Familienclan. Dem anschließenden Ringelpiez mit anfassen unter der Leitung von Feuerschwanz sind wir dann lieber fern geblieben um diesen schönen Festivaltag am Camp noch mit einem Bier ausklingen zu lassen. Mittwoch | Donnerstag | Freitag | Samstag
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