| 19. April 2024
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Rock Harz Open Air 2018 |
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Bericht Am: 04.07. - 07.07.2018 Mittwoch | Donnerstag | Freitag | Samstag Donnerstag, der 05. Juli 2018
Bestes Sommerwetter lädt am Morgen zu gemütlichen Verweilen ein. Die erste Band auf meinem Zettel ist Diablo Blvd. Die Schweden, die mit ihrem für viele Ohren sicher gewöhnungsbedürftigen Sound, können nicht gerade viele Leute vor die Bühne locken. Dennoch lässt sich die Band nichts anmerken und spielt qualitativ eine absolut saubere Show. „Demon eyes“ und „Rise like Lions“ klingen wie auf Platte. Ein gelungener Start in den ersten richtigen Festival Tag. Sieht man anschließend, wie viele Leute es zu den Grailknights lockt, tut es mir schon etwas in der Seele weh, wie wenig Interessenten es hier noch für gut und ehrlich gespielten Metal gibt, gefühlt werden es von Jahr zu Jahr weniger. Primal Fear können da schon wieder auf eine dichtere Menschenmenge blicken. Die Power Metaller befinden sich bereits im 21sten Karrierejahr und gehören damit auch schon lange zu den etablierten. Frontmann Ralf Scheepers weiß, wie man das Publikum mit reißt. Dabei geraten Songs wie „In Metal we trust“ und „Metal is forever“ zu absoluten Gassenhauern, die vom Publikum mit hoch gerissenen Pommesgabeln quittiert werden. Während Equilibrium auf der Bühne alles geben, heißt es für mich noch kurz Kräfte für den Rest des Abends sammeln. Als nächstes auf meinem Plan stehen Sodom, die ich heute zum zweiten Mal in der neuen Besetzung sehen darf. Während nach dem Auftritt viele ältere Metaller eher zurückhaltend vom Auftritt erzählen ist für mich die Sache klar: Natürlich rumpeln Sodom in der Besetzung mehr und ja, auch die Bühnenpräsenz ist eine andere, aber genau dieses unperfekte macht es für mich zum Highlight, gerade wenn man die ganzen alten Nummern wie „Outbreak of evil“, „The saw is the law“ oder „Agent Orange“ hört. Warum es allerdings bei Frank Blackfire für ein Shirt nicht mehr gereicht hat entzieht sich meiner Kenntnis. Ansonsten: Weitermachen! Nächster Stop: Amorphis! Seit dem Tomi Joutsen den Posten des Sängers übernommen hat, macht sich bei mir das Gefühl breit, die Band würde zunehmend jünger, als älter werden. Der Fundus an Songs ist so weit gefüllt, dass es kaum möglich ist das gesamte Schaffen der Band in einen Auftritt zu pressen. Das Spektrum ist weit gefächert, vom gerade veröffentlichten Queen of time („The bee“) über „Silver Bride“ bis hin zu ollen Kammellen wie „Against widows“ oder „The cast away“ dürfte für jeden etwas dabei sein. Da fällt es nicht mal auf, dass ein „Black winter day“ gänzlich ungespielt bleibt. In der untergehenden Sonne schon mal eines der Highlights auf dem 25sten RockHarz Open Air. Während ich die ersten drei Schandmaul Alben mit Vergnügen gehört habe, hat sich danach mein Interesse komplett von der Band verabschiedet. Nicht das die Mittelalter Rocker etwas verändert hätten, vielmehr war ich es, der härtere Klänge bevorzugte. Somit war mein Gang vor die Bühne mit erheblicher Skepsis verbunden. Tja, und als hätten die Protagonisten etwas in diese Richtung geahnt hauen sie doch tatsächlich mit „Walpurgisnacht“, „Dein Anblick“ und „Der Hofnarr“ gleich drei Top Titel aus den Anfangstagen heraus. Chapeau! Etliche Empfehlungen bezüglich des vegetarischen Burgers wurden an mich heran getragen, denen ich persönlich nachgehen wollte. Kurz bezahlt und anschließend brav gewartet, keine Sekunde der Wartezeit war verschwendet, die Variationen boten für jeden etwas und geschmacklich mit Abstand der beste Fleischlose Burger der je meinen Gaumen passiert hat! Yummy! Anschließend noch einen Hopfentee und dann ist es auch schon Zeit für Powerwolf. Der Kometenhafte Aufstieg der Band ist mehr als verdient, haben Sie doch ein schlüssiges Konzept und bieten mittlerweile auch ein Bühnenbild das eines Headliners würdig ist. Selbst wer verächtlich die Nase rümpft, weil alles was nach 1998 auf den Markt gekommen ist ohnehin würdelos sei, der muss sich doch eingestehen, dass Powerwolf Ohrwürmer liefern ohne metallisch in an Härte einzubüßen. Ihr erdachtes Konzept ziehen sie bis zum heutigen Tage durch, wobei sie es schaffen, die Theatralik nicht zur Lächerlichkeit verkommen zu lassen. Das Publikum wird angeheizt und mitgenommen, so wie man es sich wünscht. Gefühlt kennt man alle dargebotenen Songs, egal ob „Amen & attack“, „Werewolfes of Armenia“ oder „We drink your blood“, selbst das neue „Demons are a Girl's best friend“ fügt sich nahtlos in die Setlist ein. Nach einem so tollen Tag war es dann an der Zeit den Rückzug zum Camp anzutreten und in gemütlicher Runde noch ein Bier trinken und nette Gespräche führen. Den After Headliner (was für ein bescheuertes Wort!) lasse ich da liebend gerne ausfallen. |
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