17. Juni 2025


           
With Full Force 2018

 

 

 
         
 

Bericht

Am: 14.06. - 16.06.2018
Anlass: With Full Force in der Ferropolis (Gräfenhainichen / Sachsen-Anhalt)
Autoren: Ron
Fotos: Susanne Richter

Samstag 16.06.2018

Wer hat das bitte erwartet. Welch ein bretthart geiler Auftritt von Pro-Pain, eine echter Thrashröhrenalarm, der da von der Bühne ins Volk überschwappt und mitreißt. "Make war (not love)" könnte fast das Motto des kompletten Auftritts sein, so aggro kommt Frontbeller Gary Maskill rüber. Wirklich wahnsinnig erhaben, den alten Recken noch Mal lauschen zu dürfen. Dieser erste Faustschlag des Tages hat gesessen.

Skurril lässt sich schließlich die Bühnenperformance von In This Moment beschreiben. Alles ist auf Gothic getrimmt, doch Rhythmen und Sangesgunst liefern den für die Band bekannten Groove. Beides an sich überaus ordentlich bzw. sehens-/hörenswert, doch im Zusammenwirken irritierend.

In this Moment auf dem With Full Force 2018
In this Moment

Bloß niemals diese Regel brechen (hahaha) – kein Festival ohne Kultstar Mambo Kurt. Egal ob im VIP-Zelt von wenigen Aftershowparty-Wütigen und nun auf der "Metal Hammer"-Stage, sein Heimorgel-Metal treibt immer noch so viel Unwesen, dass er mehr Leute ansteckt als erwartet. Respekt.

Rise Of The Northstar haben hingegen auf der "Impericon" Hardbowl nicht ihren besten Tag erwischt. Sie posen zwar was die Klamotten so hergeben und hören damit auch nach ihrer Spielzeit beim Besuch anderer Kapellen nicht auf, doch ist bei ihnen dieses Mal zu viel gewollt.

Am Sound erkennt man vieles. Dies gilt schlichtweg auch bei den noch relativ unbekannten Vallenfyre. Niemand weniger als Greg Mackintosh (Paradise Lost) wirkt in ihren Reihen mit, aber hoppla, dieses Mal mit dem unverkennbaren HM2-Sound, der wie erwähnt alles sagt. Diverse Songs des Debüts Fear those who fear him schwingen hier dementsprechend death-doomig herüber und hinterlassen amtliches Kopfnicken in allen Reihen. Mein Geheimtipp für alle, die hier noch nicht reingehört haben.

10 Jahre musste man allerdings auf eine Rückkehr der kultigen Life Of Agony warten. Mit Frontfrau und Drummerin besetzt begleitet sie inzwischen eine ganz andere Wirkung. Das Riffing hat aber nichts an seiner Durchschlagkraft verloren und so knallen der Urzeit-Hit "Underground" ebenso wie das poppige "Tangerine" noch immer. Warum sie aber – ebenfalls noch immer – live ach so vieles langsamer spielen als auf Platte, muss man die Damen und Herren wohl bei Gelegenheit Mal fragen. Falls das ein Trademark sein sollte – bitte ablegen, es belebt nichts, es saugt auf Dauer.

Life of Agony auf dem With Full Force 2018
Life of Agony

Die Australier Thy Art is Murder gewinnen dieses Jahr einen Pluspunkt für die Wortkreation des Jahres (Stichwort "Schmetterfotze"…) und verlieren ihn auch gleich für den nervigsten Shouter des Jahres. Seine Ansagen sind wie seine Darbietungen den berühmten touch too much. Damit hat er seinen ansonsten ultimativ-tight abliefernden Kollegen wirklich keinen Gefallen getan.

Wenn danach eine richtige Hausnummer der Metal-Landschaft auf die Bretter tritt und einen Klassiker nach den nächsten spielt, dann weiß man, dass wir langsam am Ende der Veranstaltung angekommen sind. B-Kapellen gibt es jetzt nicht mehr. Dieses Mal sind Soulfly genau die richtige Wahl. Mit "Jumpdafukup", "Prophecy", "Back to the primitive" und "Refuse/Resist" aus dem Sepultura-Lager picken sie regelrecht nur die Perlen heraus und niemand weniger als der gute alte Max heizt an vorderster Front ein, auch vor der Bühne nicht nachzulassen. Was sein Mitsreiter Rizzo außerdem an der Axt fabriziert, ist eh vom anderen Stern. Nicht frisch, aber eine echte Lehrstunde.

Großes Tennis hieraufhin, was die Macher des With Full Force Open Airs für den Höhepunkt ausgearbeitet und aufgefahren haben. Zu einer der angesagtesten Truppe derzeit, geht in Sachen Lichtshow und Feuerbombast alles, was man sich auch erträumt hatte. Obendrein verstehen die Herren Headliner auch was es bedeutet, satte eineinhalb Stunden nicht nachzulassen. Parkway Drive sind DIE Band der Stunde die glaubt mehr Crowdsurfer zu zählen als bei all ihrer Auftritten zuvor diesen Sommer. Man feiert bis die Hits ausgehen, die Böller ausgehen und das Feuerwerk vom Himmel regnet. Einen Mordrespekt für dieses Prachtstück – alle daran Beteiligten bekommen ne 1 mit *!!!

Parktway Drive auf dem With Full Force 2018
Parkway Drive

Bonusbombe sollen dann mehr oder weniger zu guter Letzt die Berliner Beatsteaks sein. Ihre Bühne ist äußerst spartanisch ausgestattet und kurz darauf wird auch klar, warum. Heute gibt es astreinen und satt vorgetragenen Punkrock. Nicht gespielt, nein, aus der Hüfte, aus dem Herz. Auch wenn ihre Singe "Jane became insane" logischerweise nicht fehlen darf –übertönende Sprechchöre aus den vordersten Reihen, ja man gehört zusammen, ja auch die gefühlte Nachspielzeit fetzt.

Fazit

Von bis alles dabei. Location ein Traum. Essen wirklich in Ordnung, jedenfalls über Durchschnitt. Immer saubere, feste WC-/Dusch-Anlagen. Und mit Badespaß zu tropischem Allerlei eine gute Alternative.

Sollten wir irgendwas vergessen haben – wie dass wir uns 2019 selbstredend El Caco, Jinjer und Bloodbath im Billing wünschen – reichen wir es definitiv auch nicht mehr nach. Denn wir wissen, dass ihr wisst, was zu tun ist. Eure vergangenen 25 Jahre beweisen es. Beste Grüße auch an die freundlichste Crew aller Festivals. Nochmals herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum \m/

Es war mir ein Fest!!!!!

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